Antriebs- und Fluidtechnik auf der Hannover Messe Pfeifen im Walde oder Aufbruchstimmung? Was die Fluidik jetzt tun muss
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Die Fluidik-Zulieferer haben es nicht leicht: Die Chemieindustrie, zentraler Abnehmer für Armaturen, Pumpen, Kompressoren und Antriebe, steckt in der Krise, die Lieferketten bleiben gespannt und die internationale Zusammenarbeit schwächelt. Doch statt ‚Kopf in den Sand‘ soll in Hannover zur Flucht nach vorne geblasen werden – immerhin spielten Fluidik-Komponenten eine zentrale Rolle in kommenden Transformationsprozessen. Ob das gut geht?

Was die Fluidik nicht alles soll: Zuverlässig Medien fördern, Sicherheit für Umwelt, Anlage und Mitarbeiter gewährleisten und jetzt auch noch die Welt retten. Der Eindruck drängt sich zumindest auf, wenn man die vollmundigen Ankündigungen im Vorfeld der großen Branchenveranstaltungen verfolgt: „Wir werden auf der kommenden Hannover Messe erleben, mit welchen neuen Produkten und substanziellen Innovationen unsere Aussteller den multiplen Krisen begegnen. Im April präsentieren sie ganz konkrete Lösungen für mehr Effizienz, um dem Klimawandel zu begegnen und schon in absehbarer Zeit eine CO2-neutrale Produktion zu ermöglichen. Dabei spielen Digitalisierung, künstliche Intelligenz und Wasserstoff eine herausragende Rolle“, sagt Dr. Jochen Köckler, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Messe – und meint damit ganz konkret die Hersteller von Antriebs- und Fluidik-Lösungen.
Das es dabei um Energie-Effizienz – eine zentrale Anforderung an Pumpen, Kompressoren, Verdichter und Co. – gehen soll ist keine große Überraschung. Doch auch die Digitalisierung spielt in den Augen der Messe-Macher eine entscheidende Rolle: „Antriebs- und Fluidtechnik-Komponenten sind die zentralen Bausteine der Maschinen für Kraft und Bewegung, aber auch als Datenquelle für digitale Mehrwertdienste und entscheidend für die Performance der Kundenprodukte“, betont Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer und verantwortlich für die Antriebstechnik und Fluidtechnik im VDMA. Zahlreiche VDMA-Mitgliedsunternehmen präsentieren Praxisbeispiele im Kontext von Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
Keine Frage: Energie-Effizienz ist gefragt wie selten. Nicht zuletzt mit sparsamen und vernetzten Komponenten konnten die Antriebs- und Fluidikspezialisten zuletzt rund 27,5 Milliarden Euro umsetzen, wovon 9,5 auf die Fluidik und 18 Milliarden auf Antriebskomponenten entfielen. Insbesondere die Hydraulik konnte trotz Ukrainekrieg und Lieferengpässen nach dem guten Vorjahr um mehr als 10 Prozent auf etwa 6,5 Milliarden Euro zulegen. Die Hersteller von Antriebstechnik konnten sich sogar über 12 Prozent zusätzliche Umsätze gegenüber 2021 freuen.
Ob das so weiter geht? Immerhin scheinen die wirklichen Auswirkungen der Krise ja erst nach und nach sichtbar zu werden, wie die Diskussion über Stilllegungen und Stellenkürzungen bei der BASF zeigt. Zwar sehen Umfragen des VDMA eine langsame Entspannung der vorgelagerten Lieferketten, trotzdem bleiben Rohstoff- und Energieversorgung, steigende Kosten, Inflation sowie die Verfügbarkeit von Komponenten extreme Risikofaktoren. Der Verband jedenfalls beobachtet nach eigener Aussage seit Ende des vergangenen Jahres rückläufige Auftragseingänge bei seinen Mitgliedsunternehmen.
In der Not wenden sich viele Unternehmen ausgerechnet nach China: Der VDMA zumindest beobachtet eine starke Fokussierung auf das Reich der Mitte sowie den übrigen ASEAN-Märkten – Ob das gut geht? Immerhin gilt die umstrittene China-Strategie der BASF als Hauptgrund für den Weggang von Saori Dubourg aus dem Vorstand des Ludwigshafener Chemieriesen.
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Kommentar zur Zukunftsstrategie der BASF
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In derartig unsicheren Zeiten versuchen nicht wenig Hersteller mit „Vorsprung durch Technik“ beim Anlagenbetreiber zu punkten: Gerade in Sachen Digitalisierung sei man dank des Konzepts der Verwaltungsschale (die als Bindeglied zwischen physikalischer Komponente und digitalem Abbild alle Daten zu einem Bauteil bündelt) gut aufgestellt. Damit liegen die Informationen über den gesamten Lebenszyklus herstellerübergreifend standardisiert, strukturiert und kompatibel mit anderen Formaten vor. Dazu kämen VDMA-Initiativen zum Schnittstellenstandard OPC UA, die vom VDMA mitinitiierte „Industrial Digital Twin Association“ (IDTA), die AG „Wireless Communications for Machines“ sowie das Competence Center „Industrial Security“. Jetzt sei es an Herstellern und Betreibern, aus den guten Ideen Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Damit, hoffen die Fluidiker, seien auch in Zukunft effiziente und nicht zuletzt sparsame Lösungen möglich – immerhin wachse die Anzahl der Unternehmen, die sich mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz beschäftigen stetig, so der VDMA.
Diese Fluidik-Entwicklungen sehen Sie auf der Hannover Messe 2023:
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