Globaler Wasserverbrauch Wo verbraucht die deutsche Chemieindustrie am meisten Wasser?

Von Dipl.-Ing. (FH) Tobias Hüser Lesedauer: 1 min

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Die Umweltbelastungen, die in den internationalen Lieferketten von Unternehmen entstehen, sind oft um ein Vielfaches höher als an ihren Standorten in Deutschland. Dies ist das Ergebnis des „Umweltatlas Lieferketten“ der Berliner Denkfabrik Adelphi und der Hamburger Nachhaltigkeitsberatung Systain. Besonders der globale Wasserverbrauch der deutschen Chemieindustrie ist bedenklich – ein Drittel wird in Ländern mit hohem Wasserstress verbraucht.

Globaler Wasserverbrauch der deutschen Chemieindustrie – ein Drittel in Ländern mit hohem Wasserstress
Globaler Wasserverbrauch der deutschen Chemieindustrie – ein Drittel in Ländern mit hohem Wasserstress
(Bild: / CC0)

Berlin – Pro Euro Umsatz verbraucht die deutsche Chemieindustrie entlang ihrer weltweiten Wertschöpfungskette knapp 10 l. Das sind insgesamt 2,5 Milliarden Kubikmeter Wasser, was dem jährlichen Pro-Kopf-Wasserverbrauch von über 55 Millionen Bundesbürgern entspricht. Ein Drittel wird in Regionen mit Wasserknappheit verbraucht, insbesondere in Asien.

Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung der Umweltbelastungen in den internationalen Lieferketten von acht Branchen der deutschen Wirtschaft. Der „Umweltatlas Lieferketten“ der Berliner Denkfabrik Adelphi und der Hamburger Nachhaltigkeitsberatung Systain zeigt, auf welcher Lieferkettenstufe, in welchen vorgelagerten Branchen und in welchen Ländern die Umweltwirkungen entstehen.

Unterschätzte Schadstoffproduzenten: Vorgelagerte Lieferketten

Demnach verursacht die deutsche Chemieindustrie insgesamt etwa 100 Megatonnen an Treibhausgasen entlang der Wertschöpfungskette, die Hälfte davon entfällt auf vorgelagerte Lieferkettenstufen. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Untersuchung der Schadstoffemissionen: nur ein Drittel der insgesamt 0,2 Megatonnen Stickoxide entlang der Wertschöpfungskette entsteht an den eigenen Standorten während zwei Drittel in der Lieferkette verursacht werden, größtenteils bei direkten Lieferanten.

Der Atlas, welcher im Rahmen der Exportinitiative Umwelttechnologien des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) gefördert wurde, verdeutlicht die hohe Bedeutung eines nachhaltigen Lieferkettenmanagements. Anhand so genannter erweiterter Input-Output-Modelle von Branchenstrukturen hat Systain die Daten der Treibhausgas- und Stickoxidemissionen, des Wasserverbrauchs sowie der Flächeninanspruchnahme der einzelnen Branchen zusammen mit ihrer jeweiligen Lieferkettenstruktur berechnet. Folgende Branchen werden im Umweltatlas beleuchtet: Bekleidungseinzelhandel, Chemie, Elektronik, Fahrzeugbau, Lebensmitteleinzelhandel, Maschinenbau, Metallerzeugung, Papier.

Den Umweltatlas können Sie auf der Website von Systain herunterladen.

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