1. Ex-Schutz-Forum 2013 Von Grundlagen bis zu rechtlichen Aspekten – Ex-Schutz-Forum beantwortet die wichtigsten Fragen
Worin liegt der Vorteil bei der neuen Einteilung von Ex-Zonen? Warum wird die Explosionskopplung nicht häufiger eingesetzt und wo liegen die Fallstricke beim Umgang mit Richtlinien und Behörden? Das 1. Ex-Schutz-Forum auf der Festung Marienberg in Würzburg lieferte Antworten auf aktuelle Fragen rund um den Ex-Schutz.
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Würzburg – „In Deutschland gibt es jeden Tag 1 bis 2 Staubexplosionen pro Tag und dies sind nur die gemeldeten. Zwar laufen die meisten glimpflich ab, trotzdem ist es nach wie vor wert, über das Thema zu diskutieren“, so Ulrich Lamerz, IEP Technologies (ehemals Kidde). Ein sicherer Explosionsschutz beginnt mit der Investition in den präventiven Ex-Schutz, um das Entstehen einer Explosion zu verhindern.
Es gibt aber Fälle, in denen man mit der Gefahr leben muss, dann gilt es die Auswirkungen zu begrenzen. Zu den Präventivmaßnahmen gehört das Vermeiden von explosionsfähiger Atmosphäre, in dem man die Konzentrationen von Staub begrenzt. Eine typische Anwendung ist die Staubabsaugung. „Das Reinhalten eines Betriebsraums ist die einfachste Art des Explosionsschutzes“, ist Lamerz überzeugt.
Für das Entstehen einer zündfähigen Atmosphäre genügt bereits 1 mm Staub auf dem Boden. Wird dieser durch einen Luftzug aufgewirbelt und es gibt eine Zündquelle, kann es zur Explosion kommen. Mögliche Zündquellen sind in der EN 1127-1 niedergeschrieben, die häufigsten sind offene Flammen, heiße Gase, elektrische Anlagen, heiße Oberflächen, Funken, chemische Reaktionen oder Blitzeinschlag. Allerdings dürfe man die trivialen Zündquellen nicht vernachlässigen, so Lamerz. „Der Faktor Mensch ist als Risiko nicht zu unterschätzen, etwa Rauchen, offenes Licht, Schweißen oder Schleifen.“ Kenngrößen helfen, um die Gefahren einzuschätzen. Dazu gehört etwa die Brennzahl, mit der beurteilt wird, wie groß die Abbrandgeschwindigkeit oder die Zündtemperatur ist.
Einteilung von Ex-Zonen – gestern und heute
Tanja Wächter von Planting sprach über die Einteilung von explosionsgefährdeten Bereichen in Zonen. „Auch die Einteilung nach Ex-Zonen ist eine Form des sekundären Explosionsschutzes“, so die Expertin. Diese werden entsprechend der Dauer und der Häufigkeit des Auftretens gefährlicher explosionsfähiger Atmosphäre, in der chemischen Industrie sowie Petrochemie und Raffinerie hauptsächlich nach der BGR 104 (EX-RL) eingeteilt.
An einem Beispiel zeigte Wächter, wie sich die Zoneneinteilung verändert hat. Die Folge: Durch die Reduzierung der Ex-Zonen ergeben sich nun weitere Möglichkeiten hinsichtlich Anlagenerweiterungen, Neubau von Anlagen oder der Befahrbarkeit in bestehenden Betriebsbereichen, da bis dato ausgewiesene Ex-Bereiche nun unter Umständen keine Ex-Zone mehr aufweisen.
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