Neuer Markt- und Technologiereport Status quo des chemischen Recyclings
Der neue Markt- und Technologiereport „Chemical Recycling - Status, Trends, and Challenges“ des Nova-Insituts richtet sich an die Chemie- und Kunststoffindustrie, Hersteller, Technologie-Scouts, Investoren und politische Entscheidungsträger. Auf 190 Seiten bietet der Bericht Informationen rund um das chemische Recycling, darunter 21 Abbildungen und zehn Tabellen.
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Hürth – Der derzeitige Lebenszyklus von Kunststoffprodukten weist Lücken auf, insgesamt fallen in Europa jährlich 30 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle an, von denen etwa 29 Millionen Tonnen gesammelt werden. Der größte Teil der gesammelten Kunststoffabfälle wird verbrannt oder auf Deponien abgelagert, welche gemäß der Abfallhierarchie die am wenigsten bevorzugten Optionen darstellen. Neben dem konventionellen werkstofflichen Recycling rückt im Rahmen der Diskussionen um die Verbesserung der derzeitigen Recyclingquoten eine breite Palette chemischer Recyclingtechnologien in den Fokus.
Dieser Technologie widmet sich der aktuelle Markt- und Technologiereport des Nova-Instituts. Er gibt einen tiefen Einblick in aktuelle Entwicklungen, um mit klaren Definitionen und Kategorisierungen aller Technologien in der aktuellen Diskussion Stellung zu beziehen. Mehr als 70 Unternehmen und Forschungsinstitute, die chemische Recyclingtechnologien entwickelt haben und anbieten, werden in dem Bericht vorgestellt. Jedes Unternehmen wird mit seinen Technologien und seinem Status, seinen Investitions- und Kooperationspartnern aufgeführt. Zusätzlich gibt der Bericht einen Überblick über die Abfallpolitik in der Europäischen Union. Darüber hinaus wurden zehn Unternehmen und Forschungsinstitute befragt, um Informationen aus erster Hand rund um das Thema chemisches Recycling zu erhalten.
Chemische Recyclingtechnologien stellen innovative Wege für den Umgang mit Post-Consumer-Abfällen dar und bieten eine Reihe von Optionen, die in den derzeitigen Materialrecyclingpfaden nicht zur Verfügung stehen. Da sich diese neuen Technologien in einem frühen Entwicklungsstadium befinden, stehen die Entwickler vor der Herausforderung, ihr Potenzial unter Beweis zu stellen. Befürworter des chemischen Recyclings sehen die neuesten Technologien als Kerntechnologien der Kreislaufwirtschaft und für den europäischen Green Deal, während Kritiker auf den Entwicklungsstand der Technologien und die sehr großen Unsicherheitsbereiche der bisherigen Bewertungen verweisen.
Abgesehen vom frühen Entwicklungsstadium zeigt die Situation auf dem Markt jedoch, dass viele Unternehmen ihre Technologien bereits in kleinem Maßstab entwickelt und sogar schon umgesetzt haben. Mehrere Unternehmen haben vor kurzem den Bau chemischer Recyclinganlagen angekündigt, einige davon mit dem Ziel, 2021 betriebsbereit zu sein. Eine Reihe dieser Projekte basieren auf Kooperationen und Joint Ventures, bei denen die Investition Technologie- und Lieferkettensynergien zusammenbringt, wie zwischen Polymer-/Kunststoffherstellern und Entsorgungsbetrieben.
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Chemisches Recycling
Fraunhofer Institut entwickelt abbaubare Kunststoffe aus Abfällen
Auf der einen Seite ist der gesamte Sektor durch eine große Dynamik, hohe Erwartungen und Investitionsinteresse gekennzeichnet. Auf der anderen Seite gibt es noch große Unsicherheiten und Skepsis, wie die neuen Technologien bewertet und reguliert werden sollen. In Europa wartet der Chemierecycling-Sektor durch klare politische Rahmenbedingungen auf das Startsignal. Auf der Grundlage der technisch-ökologischen Analysen in diesem Bericht wäre eine Neubewertung chemischer Recyclingprozesse im Vergleich zum offiziellen Status quo angebracht. Dabei sollte insbesondere der Frage nachgegangen werden, welche Technologien als Recycling gelten und in die Recyclingquote einbezogen werden könnten. Der Bericht weist darauf hin, dass die Regulierung darauf abzielen sollte, den Abfallstrom in einem komplementären Ansatz auf die jeweils geeignetste Technologie mit der geringsten Umweltbelastung zu lenken.
Referenzen: Carus, M., Dammer, L., Babayan, T., vom Berg, C., Raschka, A. and Skoczinski, P. 2020. nova-Paper #12: Renewable Carbon - Key to a Sustainable and Future-Oriented Chemical and Plastic Industry. nova-Institut (Ed.), Hürth, Germany, 2020-03. Download unter: www.bio-based.eu/nova-papers/#novapaper12
ChemRecEurope (Chemical Recycling Europe) 2020. Chemical Recycling Europe calls for a faster recognition and legislation review to unlock the potential of chemical recycling. Brussels, Belgium, 2020-06-02. Download unter: www.chemicalrecyclingeurope.eu/post/potential
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