Hybit Verbundprojekt Startschuss für Wasserstoff-Großforschungsprojekt in Norddeutschland
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Das von der Universität Bremen geleiteten Wasserstoff-Großforschungsprojekts Hybit – Hydrogen for Bremen's Industrial Transformation ist gestartet. Das Verbundprojekt soll einen Initialimpuls für die Entwicklung einer norddeutschen Wasserstoff-Ökonomie liefern.

Wo zuvor die Industrie hauptsächlich durch fossile Brennstoffe wie Kohle und Gas im wahrsten Sinne des Wortes befeuert wurde, soll Wasserstoff als Energieträger der Zukunft die Transformation hin zu einem nachhaltigen und klimaneutralen Europa anstoßen. Jedoch ist eine Wasserstoffwirtschaft in dieser Größenordnung neues Terrain für alle Akteure. Entsprechend stellen sich viele Fragen:
- Wie kann Klimaneutralität durch die zielgerichtete Gestaltung von Wasserstoff-Knotenpunkten – sogenannten Wasserstoff-Hubs – erreicht werden und welche technischen, wirtschaftlichen, ökologischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Aspekte sind dabei zu berücksichtigen?
- Wie lässt sich eine überregionale Wasserstoffwirtschaft durch einen Zusammenschluss von mehreren einzelnen Hubs erreichen?
- Wie kann das zunächst knappe Gut Wasserstoff mit größtmöglicher Wirkung im Transformationsprozess eingesetzt werden und eine Marktdynamik auslösen?
- Welche Kooperationschancen lassen sich zwischen einer hanseatischen Wasserstoffproduktion und potenziellen Exportländern – wie etwa Nordafrika und dem Nahen Osten – erschließen?
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Forschen für grünen Wasserstoff
Hydrogen Lab am Chemiestandort Leuna nimmt Arbeit auf
Ausgehend von der anvisierten Umstellung des Bremer Stahlwerks auf grünen Wasserstoff als Kristallisationskeim skizziert das Forschungsvorhaben Hybit die Möglichkeiten für den Aufbau eines ersten Wasserstoff-Hubs in Bremen und in größerem Rahmen einer norddeutschen Wasserstoff-Ökonomie. Hierzu werden weitere mögliche dezentrale Hubs zwischen den Industrieregionen von Köln bis Brunsbüttel einbezogen. Der Einsatz von Wasserstoff soll dabei die zukünftige Transformation insbesondere der Standorte der Chemie- und Stahlindustrie fördern.
In dem vom Bundesforschungsministerium über 3,5 Jahre mit rund 30 Millionen Euro geförderten Projekt arbeiten die Universität Bremen, das Wuppertal Institut sowie 15 weitere Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft. Die Projektbeteiligten sollen mit ihrer Forschung konkrete Umsetzungsimpulse setzen. Sie setzen sich darüber hinaus mit den strukturellen Wirkungen auseinander und arbeiten daran, welche Auswirkungen Wasserstoff-Hubs auf die regionale Entwicklung und die Wertschöpfungsstrukturen haben werden und wie einzelne dezentrale Knoten in eine gesamte norddeutsche Wasserstoffwirtschaft integriert werden könnten.
Prof. Dr. Stefan Lechtenböhmer, Leiter der Abteilung Zukünftige Energie- und Industriesysteme am Wuppertal Institut, sagt: „Der Standort Bremen bietet durch seine facettenreiche Wirtschaft und Infrastruktur einen hervorragenden Ausgangspunkt für die Konzeption eines Wasserstoff-Hubs, in dem Transport, Lagerung und Nutzung von Wasserstoff für verschiedenste Funktionen intelligent integriert werden können. Er hat damit eine Vorbildfunktion für zukünftige Wasserstoff-Knoten in Deutschland und Europa.“
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