Gemeinsame Entwicklung mit Eaton Partnerschaft angekündigt: So will Yokogawa stärker in Europa wachsen
Yokogawas Strategie des Wachstums durch Partnerschaften trägt erste Früchte: Der Prozessautomatisierer holt sich Eaton ins Boot, um gemeinsam ein neues integriertes Prozesssteuerungssystem zu entwickeln.
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Schon auf der Yokogawa-Nutzerkonferenz 2014 in Berlin hatte Europachef Herman van den Berg strategische Partnerschaften zur Wachstumssteigerung angekündigt. Insbesondere auf den umkämpften europäischen Märkten hofft der japanische Automatisierungskonzern, der im kommenden Jahr sein einhundertjähriges Bestehen feiert, so Boden gegenüber der Konkurrenz gutmachen zu können. Dabei sieht man bei Yokogawa besonders großes Potenzial im Energiemanagement: Dem allgemeinen Trend folgend soll mit einer neu gegründeten Solutions-Service-Einheit neben Energiemanagement-Leistungen zukünftig aktiver Engineering- und Servicedienstleistungen angeboten werden.
Als erster Schritt soll nun mit der Centum VP R6.01 Steuerung Prozesseffizienz und Flexibilität industrieller Produktionsanlagen verbessert werden. Möglich machen soll das ein neu entwickeltes eigensicheres, universelles I/O-Modul, das es Kunden ermöglicht, Installations- und Konfigurationszeiten eines Steuerungssystems zu reduzieren.
Zu diesem Zweck will Yokogawa seine Expertise in Industrieprozessen mit Eatons Know-How im Bereich des Energiemanagements zusammenbringen: „Wir haben Eaton MTL aufgrund seiner Glaubwürdigkeit und Expertise in Sachen Eigensicherheit als Partner gewählt“, berichtet Nobuaki Konishi, Vizepräsident von Yokogawa Industrial Automation Platform Business. „Das Unternehmen ist in der Branche als Schlüssellieferant bekannt und es bestanden für uns keinerlei Zweifel, dass wir eine hochqualitative und sichere Lösung von ihnen erhalten würden.“
Klare Rollenverteilung bei der Entwicklung neuer Prozesssteuerungen
Die Aufgaben in dieser Partnerschaft sind klar verteilt: Von Yokogawa kommt das neue Netzwerk-I/O-Feldgerät, das mehrere I/O-Signale problemlos verarbeiten kann. Dadurch muss bei einem Austausch der I/O-Module das Gerät nicht erst umständlich neu verdrahtet werden, was Installationszeiten und –kosten senken hilft. Die Produktspezialisten von Eaton fügten zusätzliche Diagnosefunktionen hinzu, sodass erstmals eine Leitungsfehlerüberwachung in Yokogawas System integriert ist. Im Steuerungssystem befindet sich eine Kanalpegel-Diagnostik, die dem Bediener dabei hilft, Ausfallzeiten zu verhindern und die Anlagenproduktivität zu steigern, so Eaton-Sprecher.
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Anwendertreffen Berlin
Wie Prozessautomatisierer Yokogawa wachsen will
„Wir haben eng zusammengearbeitet, um Yokogawas Anforderungen für ein universelles I/O-Modul zu verstehen und empfahlen unsere eigensicheren Isolatoren MTL4500, die für ein universelles Arbeitsumfeld angepasst wurden“, erläuterte Ricardo Codega, Vertriebsleiter bei MTL, Eatons Crouse-Hinds. „Die Backplane-Montage-Serie ist besonders für Systemanbieter geeignet und wie geschaffen für DCS-Anwendungen wie diese.“
Ein wesentlicher Vorteil der MTL4500-Isolatoren ist, dass die Grundplatte keine Bescheinigung zur Eigensicherheit erfordert. Der Feldanschluss befindet sich an der Oberseite des Moduls, sodass keine zusätzlichen Zulassungen vonnöten. Dadurch hilft das Design, Genehmigungsverfahren in praktisch allen Märkten erheblich vereinfachen und abkürzen, so Eaton.
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