Lagerlogistik Neue Lagerlogistik schafft Reserven und macht fit für die Zukunft

Autor / Redakteur: Maria Stumpfl / Anke Geipel-Kern

Kommissionier-Automat, Lagerrechner, Funk-Handscanner: Das neue Logistik-System bei Jacoby Pharmazeutika lässt keine Wünsche offen. Die Lösung vom Spezialisten optimiert den Warenfluss, und das Automatisierungskonzept verfügt über genügend Reserven.

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Im Oktober des Vorjahres war es soweit: Bei Jacoby Pharmazeutika, Hallein in Österreich, läuft die neue Distributionslogistik von SSI Schäfer Peem im Vollbetrieb. Damit hat Jacoby die Weichen weiter klar auf Zukunft gestellt und sowohl im Großhandel als auch im Depotgeschäft Reserven für die nächsten Jahre geschaffen.

„Alles wie im Angebot.“ Das ist es, was Dr. Peter Unterkofler, Vorstandsmitglied aus der Eigentümerfamilie von Jacoby Pharmazeutika, begeistert. Oder Fakten wie diese: 12 Minuten zwischen Bestelleingang und Abfahrt des Kuriers als Benchmark für Eillieferungen. „Man muss alle Chancen konsequent nutzen, die sich im Rahmen einer derartigen Investition auftun. Gleichzeitig war es eine Herausforderung für uns alle.“

Eine Aufgabe, die jeder, der schon einmal in einer vergleichbaren Situation war, kennt. Einerseits sollen die bestehenden Anlagen optimal – und damit möglichst lange – genutzt werden. Wenn aber bei einem Distributor die Lagerlogistik zu ersetzen ist, gleicht das einer Herz-Lungen-Transplantation. Aufgrund dieses fundamentalen Eingriffs ins Unternehmen geraten andererseits in den vor- und nachgelagerten Bereichen viele Dinge in Bewegung. Neue Ideen, Wünsche und Anliegen der Abteilungen im Haus machen das Lastenheft für die neue Anlage dicker und dicker.

Der Startschuss zum Projekt fiel bei Jacoby Anfang 2006. Zu diesem Zeitpunkt war das Unternehmen bereits weit über seine Kapazitäten hinausgewachsen und mietete Hallen in der Nachbarschaft an. Auch das Arbeiten auf zwei Ebenen im Lager stand einer Weiterentwicklung im Wege. Schließlich verlangten auch neue gesetzliche Rahmenbedingungen in Österreich (Arzneimittelbetriebsordnung) und die Vorgaben auf EU-Ebene (GDP) nach weiteren qualitativen Schritten in wichtigen Bereichen.

Stoßzeiten bewältigen

Jacoby Pharmazeutika ist am Hauptsitz in Hallein in drei Bereichen tätig, die sich in den Abläufen sowohl im Wareneingang als auch im Versand unterscheiden. Im Großhandel mit Apotheken deckt Jacoby etwa 25 Prozent des Marktes in Westösterreich ab. Das bedeutet in der Anlieferung vielfältige Losgrößen und im Output Klein- und Kleinstmengen aus einem Lager von 25 000 Artikeln. Im Generalvertrieb für das gesamte österreichische Bundesgebiet erreicht Jacoby 1200 Kunden. Hier sind die Mengen sowohl in der An- als auch in der Auslieferung an Großabnehmer umfangreicher. Teilweise docken komplette Lkw-Züge bei Jacoby an. Auch die Auslieferung kann durchaus auf einer oder mehreren Paletten erfolgen.

„Hinzu kommt, dass wir im Großhandel ein Stoßzeitengeschäft haben,“ so Unterkofler. „50 Prozent der hier getätigten Kommissionierungen fallen während zweier Stunden am Tag an.“ Diese spezielle Situation erforderte bereits in der Planungsphase eine genaue Identifikation der schnell, mittel und langsam drehenden Artikel, um dadurch etwa die Automatisierung und den Versand ausreichend zu dimensionieren.

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