Chemonitor-Trendumfrage Nachhaltigkeit im Geschäftsmodell eröffnet neue Chancen für die Chemiebranche

Redakteur: MA Alexander Stark |

Der konjunkturelle Abschwung trübt die Stimmung in der deutschen Chemieindustrie. Perspektiven für die Zukunft eröffnet der Trend zur nachhaltigen Wertschöpfung, lautet das Ergebnis der aktuellen Chemonitor-Trendumfrage.

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Ein Drittel der Managersehen Deutschland als Vorreiter für nachhaltiges Wachstum.
Ein Drittel der Managersehen Deutschland als Vorreiter für nachhaltiges Wachstum.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay )

Mannheim – Nicht nur in der aktuellen Chemonitor-Trendumfrage von Camelot Management Consultants und der Fachzeitung Chemanager hat die Zufriedenheit der Chemiemanager mit dem Standort Deutschland einen neuen Tiefpunkt erreicht. Hoffnung setzen derweil viele auf den Aspekt der Nachhaltigkeit. Ein Drittel der Chemiemanager sehen Deutschland hier in einer weltweiten Vorreiterrolle. Allerdings glauben nur 40 % der Befragten, dass ihr eigenes Unternehmen bereits einen positiven nachhaltigen Wertbeitrag leistet.

Die deutsche Chemie befindet sich in einem deutlichen Stimmungstief und straft den Standort Deutschland in der Umfrage mit der schlechtesten Bewertung seit 2013 ab. Jetzt gelte es, den Blick auf neue Chancen zu richten und diese konsequent zu nutzen, kommentiert Dr. Josef Packowski, Managing Partner bei Camelot die Ergebnisse. Nachhaltigkeit im Geschäftsmodell sei eine dieser Chancen.

Ein Drittel der Manager (33 %) sehen Deutschland als Vorreiter für nachhaltiges Wachstum, weitere 45 % als frühen Anwender. Deutschland ist damit Spitzenreiter, dicht gefolgt von China, dem 30 % der Befragten eine Vorreiterrolle zusprechen. Die USA schneiden dagegen deutlich schlechter ab.

Einen „hohen“ oder „sehr hohen“ gesellschaftlichen Wertbeitrag der Chemiebranche sehen die Umfrage-Teilnehmer bei der Qualifizierung (89 %) und Entlohnung (70 %) von Mitarbeitern, dem Klima- und Umweltschutz (68 %) sowie der Integration und Chancengerechtigkeit (61 %). Drei Viertel der befragten Manager beurteilen den gesellschaftlichen Wertbeitrag der Chemieindustrie insgesamt als hoch bzw. sehr hoch im Vergleich zu den deutlich umsatzstärkeren Branchen Maschinenbau und Automobilbau.

Die Realität scheint diesem Selbstbild jedoch hinterherzuhinken: Weniger als die Hälfte der befragten Manager schätzt den nachhaltigen Wertbeitrag ihres eigenen Unternehmens als positiv ein. Diese Lücke zwischen Schein und Sein gelte es nun zu schließen, so Dr. Jörg Schmid, Studienleiter des Chemonitors bei Camelot, die Umfrageergebnisse. Die Chancen dafür stehen gut, denn die überwiegende Mehrheit der deutschen Chemieunternehmen sieht Nachhaltigkeit als festen Bestandteil der zukünftigen Geschäftsstrategien.

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