Dünger der Zukunft Nachhaltige Rohstoffquelle: Phosphor aus Klärschlamm
Obwohl Phosphor ein wertvoller und begrenzter Rohstoff ist, wird er in großen Mengen als Bestandteil von Klärschlammaschen deponiert. Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) entwickelt thermochemische Verfahren, mit denen der Nährstoff aus Klärschlammasche zurückgewonnen und in modernen Düngemitteln wiederverwendet werden kann.
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Hannover – Auf der Hannover Messe präsentierten die Wissenschaftler ihre Ergebnisse und erklärten, dass thermisch aufbereiteter Klärschlamm sich besonders gut zur Rückgewinnung von Phosphor eigne. Klärschlamm enthält hohe Konzentrationen des Nährstoffs und lässt sich gut recyceln, so BAM-Wissenschaftler Dr. Christian Adam. Gemeinsam mit seinem Team entwickelt er im Fachbereich Thermische Reststoffbehandlung und Wertstoffrückgewinnung Verfahren zum Recycling von Phosphor.
Die Nachbehandlung der Klärschlammasche bei Temperaturen von knapp 1.000 °Celsius bringt gleich mehrere Vorteile: Das entstehende Ausgangsmaterial für Düngemittel enthält keine organischen Schadstoffe mehr, beispielsweise Arzneimittelrückstände, denn diese werden bei hohen Temperaturen zerstört. Im Vergleich zu herkömmlichen Mineraldüngern ist zudem die Belastung mit Metallen wie Cadmium oder Uran deutlich geringer.
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Das phosphorhaltige Ausgangsmaterial, das aus der Klärschlammasche gewonnen wird, ist nicht wasserlöslich, kann aber von Pflanzen sehr gut aufgenommen werden.
Beide Eigenschaften sind für die Verwendung in Düngemitteln von Vorteil, denn der Nährstoff landet dort wo er gebraucht wird: in der Pflanze, nicht im Grundwasser. Düngemittel sollen zukünftig die Nährstoffe synchron zum Pflanzenwachstum freigeben. Die thermochemisch behandelten Klärschlammaschen können bei der Entwicklung dieser neuen Produkt-Generation eine wichtige Rolle spielen, so Adam.

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