72. Jahrestagung des VIK Mit Innovation und Technik die Herausforderungen der Klimakrise bewältigen
Über 200 Teilnehmer diskutierten in Berlin auf der VIK-Jahrestagung über das Klimaschutzpaket und die Auswirkungen des Kohleausstiegs auf die deutsche Industrie.
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Berlin – Investitionen in Innovation und technische Lösungen sind Voraussetzungen dafür, dass die deutsche Industrie die Herausforderungen des Klimapakets und des Kohleausstiegs bewältigt. Das war die zentrale Botschaft der 72. Jahrestagung des VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft zu der über 200 Teilnehmer nach Berlin gekommen sind.
Verzicht allein ist keine Lösung
„In der gesellschaftlichen Debatte wird zunehmend der Verzicht als Lösungsweg propagiert: weniger Fleisch, weniger Flugreisen, weniger heizen“, erläutert Barbara Minderjahn, Hauptgeschäftsführerin des VIK. Sicher werde ein bewusster Umgang mit Energie eine Rolle spielen, aber für den Rest brauche man Innovationen und technische Lösungen. Das kann nur die Industrie leisten, betonte sie. Deutschland müsse Innovationsführer werden und nicht Ideologieführer, betonte Dr. Günter Hilken, VIK-Vorstandsvorsitzender und Vorsitzender der Geschäftsführung der Currenta. „Die Industrie und ihre Wertschöpfungsketten müssen weiterhin wettbewerbsfähig bleiben, benötigen entsprechende wirtschaftliche Anreize sowie die notwendigen investiven Spielräume. Denn nur mit einer starken Industrie werden wir die Klimaziele erreichen,“ sagte er.
Direkt im Anschluss stellte Staatssekretär Andreas Feicht, Bundeswirtschaftsministerium, die aktuellen energiepolitischen Schwerpunktthemen vor und diskutierte im Anschluss mit Staatssekretär Werner Gatzer aus dem Bundesfinanzministerium, Karsten Sach, Abteilungsleiter aus dem Bundesumweltministerium und Barbara Minderjahn, VIK-Hauptgeschäftsführerin die jüngsten Entwicklungen bei der Umsetzung des Klimaschutzprogramms.
Kohleausstieg und Versorgungssicherheit
Wie die geplanten Maßnahmen aus Sicht der Wirtschaft und der Wissenschaft zu bewerten sind, war Gegenstand der Podiumsdiskussion „Wege zum Klimaschutz“ mit Dr. Klaus Schäfer, Covestro, Dr. Arndt Köfler, Thyssenkrupp Steel Europe, Prof. Dr. Stefan Lechtenböhmer, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie und Frank Peter vom Think Tank Agora Energiewende.
Eine zentrale Voraussetzung für die Erreichung der Klimaziele im Industriesektor wird die Stärkung von Forschung und Entwicklung neuer Technologien sein. Der Leiter des in Kürze in Cottbus eröffnenden „Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI), Dr. Bernd Wenzel, stellte die Themen und Ziele des Kompetenzzentrums vor.
Der zweite Teil der Tagung widmete sich dem Thema Versorgungssicherheit. Dr. Uwe Liebelt, BASF diskutierte mit Joachim Vanzetta, Amprion, Achim Zerres von der Bundesnetzagentur und Prof. Dr. Marc-Oliver Bettzüge vom EWI die Auswirkungen eines beschleunigten Kohleausstiegs auf die Systemsicherheit, die Versorgungssicherheit sowie die Versorgungsqualität.
Der abschließende Programmpunkt „Deep Dive Wasserstoff“, gab Gelegenheit, das in allen Diskussionen präsente Thema Wasserstoff zu vertiefen. Dr. Christoph Sievering, Covestro, leitete mit seinem Impulsvortrag „Wasserstoff – der neue Stein der Weisen“ das Thema ein. Im Anschluss waren die Teilnehmer aufgerufen, sich an vier Thementischen mit den einladenden Institutionen Bundeswirtschaftsministerium, Bundesumweltministerium, NOW und Power2X-Allianz auszutauschen.
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