Effizientes Asset Management Mit dem Tablet zur Wartung

Von Markus Mandorfer*

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Keine Prozessanlage kommt ohne Wartungsstrategie aus: Im Idealfall ganzheitlich digitalisiert – Für eine größtmögliche Verfügbarkeit sämtlicher Anlagenbestandteile setzen Anlagenbetreiber verstärkt auf zustandsbasierte Wartungsstrategien. Dabei bilden eine verlässliche Datenbasis, vollständig integrierte Prozesse und ein ganzheitlicher Maintenance-Ansatz die Hebel für Effizienz, während die Digitalisierung das optimale Fundament liefern kann.

Comos MRO von Siemens ermöglicht die vollständige Verwaltung, Planung und Organisation von Betrieb und Instandhaltung.
Comos MRO von Siemens ermöglicht die vollständige Verwaltung, Planung und Organisation von Betrieb und Instandhaltung.
(Bild: Siemens)

Asset Management – dieser eigentlich aus der Finanzwelt entlehnte Terminus ist über die letzten zwei Jahrzehnte zu einem zentralen Baustein in vielen Prozessanlagen geworden. Über den Zustand sämtlicher an der Produktion beteiligten Apparate, Maschinen, Aggregate etc. – also der Assets – umfassend informiert zu sein, ist eine komplexe Aufgabe. Ganz besonders in Industrien, deren Verfahren zahllose Komponenten notwendig machen, wie beispielsweise in der pharmazeutischen, chemischen oder petrochemischen Industrie. Doch nur wer den Zustand eines Assets genau kennt, kann sich von festen Wartungsintervallen wegbewegen und sich flexiblen Instandhaltungsstrategien zuwenden, die den spezifischen Verschleiß zum Maßstab von Wartungsmaßnahmen machen.

Dieser Ansatz macht allerdings enorme Datenmengen erforderlich, die durch die kontinuierliche Zustandsüberwachung aller Assets entstehen. Dementsprechend groß ist heute die Anzahl von Softwaresystemen, die Einblicke in den Zustand von Assets oder Anlagenteilen bieten – angefangen bei proprietären Zustandsanzeigen einzelner Komponenten bis hin zu übergeordneten Systemen für das Asset Performance Management (APM), die nicht nur die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit von physischen Anlagen verbessern, sondern auch gleichzeitig Risiken und Betriebskosten minimieren. Diese Einzel- oder Teilüberwachungen geben aber nicht den aktuellen Gesamtzustand einer Anlage wieder, sie berücksichtigen weder die Wechselwirkung mit anderen Anlagenbestandteilen noch bilden sie den Bedeutungsgrad von Assets für den Gesamtprozess ab.

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Digitalisierter Wartungszyklus mit zentraler Datenhaltung

Für anlagenweite Wartungsstrategien sind diese Faktoren aber von ebenso großer Bedeutung wie die Erfahrung langjähriger Instandhaltungsspezialisten. In diesem Zusammenhang ergeben sich weitere Herausforderungen: Der durch den demografischen Wandel hervorgerufene Verlust von Wartungs-Know-how sollte durch den Einsatz intelligenter Software-Systeme eingedämmt werden. Gleichzeitig haben diese Lösungen für ein zeitgemäßes Arbeitsumfeld so genannter Digital Natives zu sorgen. Entwicklungen wie beispielsweise ein gesteigertes Umweltbewusstsein, umfangreichere Regulierungsbestrebungen, ungeplante Anlagenausfälle, kontinuierliche Optimierung der Anlagenverfügbarkeit oder volatile Marktbedingungen sorgen bei Anlagenbetreibern darüber hinaus für weiteres Kopfzerbrechen.

Um das Potenzial, das ein durchgängiges, anlagenweites Wartungsmanagement bei der Bewältigung dieser vielfältigen Herausforderungen entfalten kann, besser beurteilen zu können, lohnt ein Blick auf einen Ansatz, den Siemens verfolgt. Das Produktportfolio von Comos bietet sämtliche Werkzeuge, die für ein effizientes Asset Management inklusive optimierter Planung, Durchführung und Analyse von Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen notwendig sind. Ausgangspunkt ist eine zentrale, objektorientierte Datenverwaltung und die damit einhergehende durchgängige und konsistente Datenhaltung von Asset-Informationen: In einer zentralen Datenbank laufen sämtliche Daten zu den Assets zusammen, angefangen beim Engineering bis hin zu den Einzelheiten aus jedem einzelnen Wartungsvorgang.

Comos MRO (Maintenance, Repair and Overhaul) ist für die vollständige Verwaltung, Planung und Organisation von Betrieb und Instandhaltung zuständig. Die Funktionen des Softwaremoduls decken den gesamten Wartungszyklus aller Anlagenkomponenten ab. Bereits im Rohrleitungs- und Instrumentierungsfließbild (Piping and Instrumentation Diagram – P&ID) ist der strategische Stellenwert eines Assets aus seinem Kontext heraus erkennbar: Welche Konsequenz hat der Ausfall dieser Komponente? Wie hoch ist das Gefahrenpotenzial oder die Ausfallwahrscheinlichkeit? Solche Fragen führen über die Risikobewertung zu entsprechenden Maintenance-­Strategien, die den Assets mit
Comos MRO schon während der Planungsphase zugeordnet werden können. Der Anwender kann über mitgelieferte Maßnahmenkataloge den Grundstein für spätere Wartungspläne legen.

Seminar: Inbetriebnahme, Instandhaltung und Umbau

Die rechtssichere Durchführung des Probebetriebs, von Inbetriebnahmen, Instandhaltungsmaßnahmen und Anlagenumbauten erfordern Grundkenntnisse über das Zusammenwirken verschiedenster Rechtsvorschriften. In unserem Seminar „Inbetriebnahme, Instandhaltung und Umbau von Maschinen und Anlagen“ lernen Sie Rechtsgrundsätze, Verantwortlichkeiten, Pflichtenverteilung, Outsourcing, Gestaltungsmöglichkeiten und Haftungsrisiken. Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie ist diese Veranstaltung auch als Live-Webinar buchbar.

Auch in der darauffolgenden Planungsphase bietet Comos Vorlagen, mit denen sich für jedes Asset konkrete Wartungsmaßnahmen zuordnen lassen. So sind, unter Berücksichtigung interner Abhängigkeiten, im Handumdrehen Arbeitspakete inklusive benötigter Zeit- und Materialpläne aufgestellt. Die eigentliche Instandhaltung an Komponenten und Maschinen wird ebenfalls komplett digital begleitet: Comos Mobile Operations unterstützt die Durchführung von Wartungsaufträgen sowie das Management von Störmeldungen per App. Mobile Endgeräte wie Tablets oder Smartphones begleiten das Personal ins Feld und zeigen über die App sämtliche Wartungsdetails an.

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Gleichzeitig erlaubt die Anwendung direkte Rückmeldungen zu jedem Arbeitsschritt. Dieses Feed­back bildet schließlich im vierten Zyklusschritt die Analysegrundlage für die Überprüfung und Verbesserung der Wartungsmaßnahmen. Mit daraus ableitbaren Rückschlüssen wird die Planung des folgenden Durchgangs des Wartungszyklus optimiert. Somit schließt sich der Kreis und bei wiederholtem Durchlauf zeigen sich die gesteigerte Effizienz von Wartungsvorgängen sowie die Verringerung von Stillstandzeiten und es offenbart sich der optimierte Einsatz von Ressourcen.

Effizientere Maintenance-Prozesse direkt umsetzen

Comos MRO bietet für die Einführung eines ganzheitlichen Wartungsmanagements nicht nur die Infrastruktur mit entsprechendem Datenhandling und den dazu benötigten Software-Werkzeugen. Vielmehr präsentiert sich die Lösung „out of the box“, also als sofort gebrauchsfähiges System, das dem Anwender ohne umfangreiches Customizing einen unmittelbaren Zugang zu effizienteren Maintenance-Prozessen erlaubt. Teil dieses Konzepts sind die bereits erwähnten Vorlagen sowie bereitgestellte Skripte oder integrierte Comos-Objekte. Sie beruhen größtenteils auf Best-Practice-Beispielen von Kunden und sind das Ergebnis langjähriger Erfahrungen aus dem Maintenance-Betrieb. So erlauben etwa vorgefertigte Rechenskripte wie Betriebsstunden- oder Schaltspiel-Zähler einen unkomplizierten Einstieg in ein effizientes Asset Management. Die Comos-Installation kann dank solcher Templates verhältnismäßig einfach konfiguriert werden und muss nicht umfassend über Programmierung angepasst werden. Auch die Einbindung von weiteren Datenquellen ist über standardisierte Interfaces sehr komfortabel zu bewerkstelligen: Für die automatisierte oder manuelle Datenübernahme aus Leit- bzw. ERP-Systemen stehen XML- und OPC-Konnektoren bereit. Mit ihnen kann das System ohne Umwege mit wartungsrelevanten Daten versorgt werden, selbst Werte direkt aus Signalen heraus sind auf diese Weise implementierbar.

Direkt einsatzbereit ist auch der bereits erwähnte digitale Wartungsassistent, die App Comos Mobile Operations. Mit ihr können die angelegten Wartungstouren unter Zuhilfenahme von Tablets oder Smartphones durchgeführt werden. Jeder Maintenance-Mitarbeiter bekommt sämtliche, speziell für ihn erstellten Arbeitspakete inklusive einzelner Arbeitsanweisungen angezeigt. Sämtliche Aufträge können nun schrittweise abgearbeitet werden – inklusive der sofortigen Rückmeldung aller durchgeführten Tätigkeiten ins System. So wird der Instandhaltungszyklus immer mehr mittels konsistenter Daten gestützt und optimiert. Gleichzeitig können erfahrene Instandhalter ihre Beobachtungen im Feld als neue Störmeldungen festhalten und mit Bildern, Videos oder Tonaufnahmen dokumentieren.

Das Wartungsmanagement als ganzheitliche Aufgabe über den gesamten Anlagenlebenszyklus zu betrachten und dafür ein passendes System anzubieten, ist der Ansatz, den Siemens mit Comos MRO verfolgt. Das durchdachte out-of-the-box-Konzept erlaubt eine unverzügliche Systemeinführung und somit einen einfachen Einstieg in ein ganzheitliches Wartungsmanagement. Dieses sorgt für höhere Anlagenverfügbarkeit bei effizienterem Ressourceneinsatz und ist die Grundlage für eine vollkommen digitalisierte und aktuelle Dokumentation, die selbst im nicht-regulierten Industrieumfeld immer wichtiger wird. Zudem steigert das System die Informationstransparenz für alle Beteiligten: Erfahrene Mitarbeiter können ihr Wissen über standardisierte Wege allen Kollegen zur Verfügung stellen, während junge Mitarbeiter einen einfachen und zeitgemäßen Zugang zu diesem Wissen erhalten.

* Der Autor ist Portfolio Developement Manager bei Siemens PLM Software, Austria.

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