Geräteintegration Meilenstein erreicht – alle sprechen FDI
Das erste Etappenziel in Sachen Geräteintegration ist erreicht: Die FDI-Spezifikation wurde freigegeben und an die IEC übergeben, gleichzeitig wurde die erste Version des Entwicklerwerkzeuges bereitgestellt. Ist das nun der Abschluss? Im Gegenteil, wie alle Protagonisten versichern. Jetzt geht es erst richtig los!
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In den vergangenen Jahren beherrschte das Thema Geräteintegration die Diskussionen in der Prozessautomatisierung. So gab es Geräte, bei denen die Integration in die Leitsysteme wie aus dem Lehrbuch funktioniert. Es gab aber auch Fälle, in denen ein einziges Feldgerät die zeitlichen Vorgaben einer Inbetriebnahme sichtlich sprengte. Vor allem die Beschaffung der richtigen DTMs und EDDs konnte zum Geduldsspiel werden. Anwender Michael Pelz von Clariant kann ein Lied davon singen. „Wir hatten teilweise einen Mann abgestellt, der die diversen Homepages der Hersteller nur nach der richtigen EDD oder dem richtigen DTM durchsucht hat.“
Wenn alles nach Plan verläuft, und davon sind alle Mitspieler des FDI-Projekts überzeugt, beginnt in diesem Jahr eine neue Ära beim Thema Geräteintegration. Schließlich arbeiten seit über zwei Jahren Anwender, sprich die Namur, führende Geräte- und Leitsystemhersteller sowie die Nutzerorganisationen Profibus & Profinet International und Field Comm Group (bisher Fieldbus Foundation und Hart Foundation), an der Implementierung einer gemeinsamen FDI-Spezifikation und Entwicklerwerkzeugen, die die Integration von FDI in Geräte und Systeme wesentlich erleichtern.
„Wir sind aus alten Mustern ausgebrochen und haben gemeinsam auf Augenhöhe etwas Neues angestoßen“, so die erste Bilanz von Karsten Schneider, Vorstand von PI (Profibus & Profinet International). Denn im November wurden die Field Device Integration (FDI)-Spezifikation (IEC 62769), die neuesten Electronic Device Description Language (EDDL)-Spezifikationen (IEC 61804) und die erste Version des FDI-Entwicklertoolkits freigegeben. Damit werden Hersteller von Automatisierungstechnik in der Lage sein, FDI-kompatible Feldgerätetreiber und Host-Systeme zu entwickeln.
So ist der erste Meilenstein in einem Projekt erreicht, das in der Gemeinschaft der Prozessautomatisierer einzigartig ist. „Anwender, Feldbusorganisationen und Hersteller haben intensiv zusammen gearbeitet. Obwohl es nicht immer einfach war, kann sich das Ergebnis wirklich sehen lassen“, äußert sich beispielsweise Gregor Kilian, verantwortlich für die Leittechnik bei ABB in Deutschland, lobend.
Tests und Zertifizierung
Mit dem für Mitte 2015 geplanten Abschluss aller Arbeiten wird vereinbarungsgemäß die FDI Cooperation LLC aufgelöst. Die FDI-Technologie wird sich jedoch auf dem Markt nur dann dauerhaft etablieren, wenn sie kontinuierlich weiter entwickelt und gepflegt wird. Dies beabsichtigen PI und die Field Comm Group nach der Auflösung der FDI Cooperation im Rahmen einer langfristigen Kooperation gemeinsam zu betreiben. Die Plattform und Infrastruktur dafür wird die Field Comm Group bereitstellen. Dazu gehören die Einrichtung von Arbeitskreisen für die Pflege der Spezifikation und das Management der Entwicklungsprojekte.
Wie sich Profibus & Profinet International aktiv an der Weiterentwicklung von FDI beteiligen will, erfahren Sie auf der nächsten Seite.
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