MES – Manufacturing Execution Systems Manufacturing Execution Systems (MES) verbessern Operation Excellence in der Prozessindustrie
Seit mehr als zwei Jahrzehnten sind MES (Manufacturing Execution Systems) ein entscheidendes Werkzeug bei der Optimierung einer Produktion. Trotz immenser Vorteile gilt es jedoch einige Herausforderungen zu meistern, um solche Systeme zum Erfolg zu führen.
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Was ist ein MES? Was kann es? Wie viel kostet es? Diese drei Fragen dürften zu den häufigsten gehören, die Anbieter, aber auch die entsprechenden Projektleiter beantworten müssen. Obwohl es mittlerweile mit der IEC62264 eine eindeutige Definition von MES gibt, hat jeder Anwender wohl seine eigenen Vorstellungen darüber, welche Funktionen ein solches System umfasst. Für den breiten Durchbruch ist dies nicht unbedingt förderlich.
„Das Kürzel MES wird seit seiner Einführung in den letzten 90er Jahren vermehrt in allen Industriebranchen der Prozess- und Fertigungsindustrie als Synonym für die Funktionen der Betriebs- und Produktionsleitebene verwendet“, erklärt Herbert Fittler, Consultant bei Honywell Process Solutions. Er hält die verschleiernde Mehrdeutigkeit des begrifflichen Inhalts sowie die Unsicherheit bei der Einschätzung des Aufwandes für die notwendige technologische Plattform und das bereitzustellende innerbetriebliche Know-how für problematisch bei der Entscheidung für ein MES. „Da auf dieser Basis der Return-on-Investment nur annähernd abgeschätzt werden kann, fehlt es oft an der notwendigen Zustimmung der betrieblichen Entscheidungsträger“, so seine Erfahrung. Ohne eine vom Management getragene und eindeutig kommunizierte MES-Einführung, so Fittler, sei ein derartiges Projekt jedoch häufig zum Scheitern verurteilt.
Vorteile in mehrerer Hinsicht
Wenn jedoch ein solches System oder auch nur ein einzelnes Modul erfolgreich eingeführt wurde, zeigt sich schnell ein positives Ergebnis. So werden als typische ROIs ein bis zwei Jahre genannt. Wichtig für den Erfolg ist, dass die Systeme auf die Aufgabe zugeschnitten werden. Typischerweise beträgt der konfigurierbare Anteil etwa 60 bis 70 Prozent, die kundenspezifischen Erweiterungen machen zwischen 30 und 40 Prozent aus.
So spricht beispielsweise die BASF nicht von der Einführung eines MES, sondern eher von der Einführung verschiedener MES-Module mit unterschiedlichen Funktionen. Generell unterscheidet Dr. Ansgar Münnemann, Senior Automation Manager für MES Infrastruktur und Anwendungen bei der BASF und Mitglied im Namur-AK 2.4 „MES“ zwei Zielrichtungen: „Erstens die effizientere Produktion: das kann in einem Produktionsbetrieb die Erhöhung des Anlagendurchsatzes sein, in einem anderen die Einsparung von Rohstoffen und Energien oder auch der effizientere Einsatz von Personalressourcen. Zweitens: Strategische Ziele, die aus dem sich ändernden Geschäftsumfeld herkommen, z.B. flexiblere Reaktion auf Kundenwünsche, ein optimiertes Reklamationsmanagement oder durchgängige Dokumentation der Prozesskonformität, insbesondere für Vorprodukte der Pharma- und Nahrungsmittelindustrie.“
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