Energieversorgung Luxusgut Strom – Preise in den letzten zwei Jahren nahezu verdoppelt

Redakteur: Wolfgang Ernhofer

Die globale Energienachfrage steigt und mit der Nachfrage steigen auch die Preise. An der Leipziger Energiebörse haben sich die Strompreise in den letzten zwei Jahren fast verdoppelt. Neben Privathaushalten trifft es die Energieintensiven Industrien besonders hart.

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Die Entwicklung der Strompreise an der Leipziger "Energiebörse" EEX zeigt den deutlichen Anstieg.
Die Entwicklung der Strompreise an der Leipziger "Energiebörse" EEX zeigt den deutlichen Anstieg.
(Bild: EEX)

Bonn – Energieversorger müssen seit einiger Zeit deutlich mehr für den Einkauf von Strom auf dem Großhandelsmarkt bezahlen. Seit zwei Jahren steigen die Preise an den Energiebörsen erheblich: Bezahlten die Unternehmen im Jahr 2016 für das Lieferjahr 2017 für eine Megawattstunde Strom durchschnittlich noch 33,51 Euro, mussten sie in diesem Jahr für Lieferungen 2019 bereits 50,56 Euro und mehr bezahlen – zeitweise lag der Wert sogar bei bis zu 69 Euro für eine Megawattstunde Strom, so der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft.

Die Beschaffungskosten seien für die Versorger damit im Durchschnitt um mehr als die Hälfte gestiegen. Die Stromvertriebe müssen also selbst höhere Kosten tragen. Es sei davon auszugehen, dass die deutlich steigenden Beschaffungskosten stärker durchschlagen als mögliche kleinere Entlastungseffekte bei anderen Bestandteilen des Strompreises, erklärt der Interessenverband.

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Preis für CO2-Zertifikate steigt

Hinzu komme ein weiterer Faktor: Die Preise für CO2-Emissionszertifikate steigen seit über einem Jahr deutlich. Der Preis für die Zertifikate sei in den vergangenen zwölf Monaten massiv gestiegen. Dies erhöhe die Kosten für die Produktion von Strom. Während der Preis für ein Zertifikat lange bei vier bis sechs Euro lag, habe er sich im Verlauf des Jahres 2018 nahezu verdreifacht: Ein Zertifikat, das zum Ausstoß einer Tonne Kohlendioxid berechtigt, kostet derzeit knapp 20 Euro.

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