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Konzernumbau Lanxess stößt Geschäft mit organischen Lederchemikalien ab
Mit dem Verkauf seines Geschäfts für Lederchemie will sich Lanxess ein Stück unabhängiger von der Automobilindustrie machen. TFL Ledertechnik hat den Bereich vom Kölner Spezialchemiekonzern übernommen. Damit ist der Spezialchemiekonzern vollständig aus dem Bereich Lederchemie ausgestiegen.
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Köln – Der Spezialchemie-Konzern Lanxess verkauft sein Geschäft mit organischen Lederchemikalien an die TFL Ledertechnik. TFL ist ein globaler Anbieter für Lederchemikalien und ein Portfoliounternehmen der US-Investmentgesellschaft Black Diamond Capital Management. Beide Unternehmen haben am 12. August 2020 eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Der Kaufpreis umfasst eine fixe Komponente in Höhe von 80 Millionen Euro sowie eine erfolgsabhängige Komponente von bis zu 115 Millionen Euro. Zusätzlich übernimmt der neue Eigentümer mit dem Geschäft verbundene Verbindlichkeiten. Die Transaktion unterliegt noch der Zustimmung der zuständigen Behörden. Lanxess rechnet damit, dass der Verkauf um die Jahresmitte 2021 abgeschlossen wird.
Matthias Zachert, Vorsitzender des Vorstands von Lanxess, betonte, dass die Transaktion sein Unternehmen ein Stück unabhängiger von der Automobilindustrie mache – einer wichtigen Zielbranche für Lederprodukte.
Gerbereien setzen organische Lederchemikalien in allen Prozessstufen der Lederproduktion ein. Lanxess stellt die Produkte in Leverkusen, Filago (Italien) und Changzhou (China) her. Hinzu kommen anwendungstechnische Labore und Verkaufsbüros weltweit. TFL wird sämtliche Betriebe mit insgesamt rund 460 Mitarbeitern des Geschäftszweigs Organische Lederchemie übernehmen. 2019 hat der Konzern mit dem Geschäft einen Umsatz im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich erzielt.
Mit dem Verkauf steigt Lanxess vollständig aus der Lederchemie aus. Zuvor hatte der Spezialchemie-Konzern bereits das Chromchemikalien-Geschäft veräußert, ebenso seinen Anteil an der südafrikanischen Chromerzmine (Abschluss der Transaktion bis Ende 2020 erwartet). Seit Ende letzten Jahres weist das Unternehmen den Geschäftsbereich Leather als nicht fortgeführtes Geschäft aus.
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