Energieerzeugung Ineos plant in Köln eine neue Gas- und Dampfanlage

Redakteur: M.A. Manja Wühr

Ineos will die werkseigene Energieerzeugung optimieren und plant in Köln den Bau einer neuen Gas- und Dampfanlage (GuD) zu errichten. Die Anlage soll über einen Wirkungsgrad von größer 90 Prozent verfügen und einen bestehenden Dampfkessel, der stillgelegt wird, ersetzen.

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Die Markierung zeigt an, wo am Kölner Standort die neue Gas- und Dampfanlage von Ineos entstehen soll.
Die Markierung zeigt an, wo am Kölner Standort die neue Gas- und Dampfanlage von Ineos entstehen soll.
(Ineos)

Köln – „Der Bau der GuD-Anlage ist eine Investition in die Zukunft unseres Kölner Standortes. Wir sichern damit die Energieversorgung unserer Produktionsbetriebe auf effiziente, umweltfreundliche und sichere Weise“, erklärt Dr. Axel Göhrt, Geschäftsführer Produktion und Technik. Wie das Unternehmen mitteilt hat Ineos in Köln im Vorfeld der Planung ein Umweltverträglichkeitsgutachten in Auftrag gegeben. Dieses bescheinigt die Unbedenklichkeit der Anlage für Mensch, Tier, Luft und Umwelt während der Bau- und Betriebsphase. Für den Betrieb der Anlage hat Ineos zudem ein umfassendes Sicherheitskonzept erarbeitet.

Der Genehmigungsantrag wurde bei der Bezirksregierung Köln eingereicht. Es handelt sich um ein Genehmigungsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung. Das Unternehmen rechnet mit einem Baubeginn im Jahr 2017 und mit einer Inbetriebnahme bis 2019.

Strom und Dampf für die Chemische Produktion

Bei der neuen GuD-Anlage wird einem Abhitzekessel eine Gasturbine zur Stromerzeugung vorgeschaltet. Die Abwärme der Gasturbine wird im Kessel genutzt, um mit Zusatzfeuerung Dampf zu erzeugen. Dieser Dampf wird gleich doppelt verwendet: Er wird sowohl mittels einer Dampfturbine zur Stromerzeugung eingesetzt als auch über Entnahmen in die Prozessnetze abgegeben. Denn die Produktionsanlagen von Ineos in Köln benötigen nicht nur Strom, sondern vor allem Dampf, um die chemischen Prozesse mit Wärme zu versorgen.

Die gekoppelte Produktion von Dampf und Strom macht die Anlage besonders effizient. Die eingesetzten Brennstoffe sind überwiegend Reststoffe aus der Produktion, die somit optimal verwertet werden. Der mit der Gas- und Dampfanlage erzeugte Strom spart – verglichen mit dem durchschnittlichen Strommix in Deutschland aus Kohle, Erdgas, Kernenergie und erneuerbaren Energien – bis zu 400.000 Tonnen CO2. Das entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoß von bis zu 200.000 Mittelklassewagen in Deutschland.

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