Crackerbau in Nordwesteuropa Ineos investiert 2,7 Milliarden Euro in neuen europäischen Chemiekomplex
Der Chemie- und Petrochemiekonzern Ineos kündigt die größte Investition an, die seit einer Generation in der europäischen Chemiebranche getätigt wird. An einem Küstenstandort in Nordwesteuropa soll ein neuer Cracker und eine Propan-Dehydrierung auf Basis von amerikanischem Schiefergas betrieben werden.
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Rolle/Schweiz – Ineos hat ein 2,7-Milliarden-Euro-Projekt für den Bau eines weltweiten Ethan-Crackers und einer PDH-Anlage (Propan-Dehydrierung) in Nordeuropa genehmigt. Nach Aussage des Konzerns werden beide Einheiten von der US-Schiefergaswirtschaft profitieren. Dies wird der erste neue Cracker sein, der seit zwei Jahrzehnten in Europa gebaut wird. Wie man bei Ineos betont soll es auch eine der effizientesten und umweltfreundlichsten Anlagen dieser Art weltweit werden.
Die exakte Standort wird demnächst – aller Voraussicht nach an der Küste Nordwesteuropas festgelegt. Ein Projektteam wurde beauftragt, Optionen zu prüfen. Die Anlagen sollen bereits in vier Jahren den Betrieb aufnehmen.

Wie Gerd Franken, Vorstandsvorsitzender von Ineos Olefins and Polymers North betont, soll das neue Projekt die Selbstversorgung von Ineos mit allen wichtigen Olefinprodukten erhöhen und das Derivategeschäft und die Konzerneigenen Polymeranlagen in Europa weiter unterstützen. Damit würden alle Produktionsanlagen von der Fähigkeit profitieren, wettbewerbsfähige Rohstoffe aus den USA und dem Rest der Welt zu importieren. In Europa betreibt Ineos Anlagen in Norwegen, Schweden, Frankreich, England, Belgien, den Niederlanden, Deutschland, Schweiz und Italien.
Die Ineos-Gruppe, die 1998 infolge eines Management-Buy-outs der früheren petrochemischen Beteiligungen von BP in Antwerpen (Belgien) unter der Leitung von Jim Ratcliffe entstanden ist, expandiert seitdem stark durch Zukauf anderer Geschäftszweige. Unternehmensgründer Ratcliffe baut mit seiner Investition in Europa vor allem auf amerikanisches Schiefergas und sieht damit die langfristige Zukunft der eigenen europäischen Chemieanlagen gesichert.
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