Sterilpumpen GEA schlägt zu – Hilge wechselt den Besitzer

Redakteur: Dr. Jörg Kempf

Hoppla! Auf der Achema sickerte noch nichts durch – jetzt ist es publik: Hilge, einer der weltweit führenden Hersteller von Sterilpumpen, bisher im mehrheitlichen Besitz der Grundfos-Gruppe, wird von der GEA-Gruppe erworben.

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Seit 2004 ist Hilge mit einem Produktprogramm von Prozesspumpen für die Lebensmittel-, Getränke- und pharmazeutische Industrie (im Bild Kreiselpumpe Hilge Euro-Hygia) ein Teil der Grundfos-Gruppe. Aufgrund der eigenen strategischen Ausrichtung und eines klaren Übernahmeangebots der GEA-Gruppe hat Grundfos entschieden, dieses Angebot anzunehmen.
Seit 2004 ist Hilge mit einem Produktprogramm von Prozesspumpen für die Lebensmittel-, Getränke- und pharmazeutische Industrie (im Bild Kreiselpumpe Hilge Euro-Hygia) ein Teil der Grundfos-Gruppe. Aufgrund der eigenen strategischen Ausrichtung und eines klaren Übernahmeangebots der GEA-Gruppe hat Grundfos entschieden, dieses Angebot anzunehmen.
(Bild: Grundfos)

Düsseldorf – GEA hat mit Hilge einen führenden Lieferanten von hygienischen Pumpen erworben, der insbesondere auf Edelstahlpumpen für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie spezialisiert ist. Das Unternehmen mit Sitz in Bodenheim, Deutschland, hat im Geschäftsjahr 2014 mit rund 150 Mitarbeitern einen Umsatz von mehr als 35 Millionen Euro erwirtschaftet. Das Portfolio von Hilge passe sehr gut zu den von GEA bereits angebotenen „Flow Components“, heißt es seitens GEA. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung.

„Mit dem Kauf von Hilge setzen wir unsere Akquisitionsstrategie erfolgreich fort, technologische Lücken durch die Übernahme spezialisierter Firmen zu schließen, um damit unser Produktportfolio in Bezug auf komplette Prozessschritte weiter zu vervollständigen“, kommentierte Jürg Oleas, Vorstandsvorsitzender der GEA. „Hilge stärkt unsere Position als einen führenden Lieferanten von Equipment bzw. Anbieter von Komplettlösungen für hygienische sowie aseptische Prozessumgebungen.“

„Hilge war seit 2004 Teil der Grundfos-Gruppe. Unsere verstärkte Konzentration auf unser eigentliches Kerngeschäft hat aber dazu geführt, dass der Hygienebereich nicht mehr in unserem Hauptfokus steht. Aufgrund der Ausrichtung auf die Prozessindustrie – insbesondere auf die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie – ist GEA ein starker strategischer Partner für Hilge, der weitreichende Synergien ermöglichen wird. Damit gewinnen alle Seiten: GEA vervollständigt sein Produktportfolio, Grundfos konzentriert sich auf sein Kerngeschäft und Hilge wird Teil einer Organisation, wo das Unternehmen mit seinen Produkten eine wichtige Rolle spielen wird“, sagte Executive Vice President Lars Aagaard, Head of Business Development bei Grundfos.

Auch wenn Grundfos das Geschäft mit Sterilpumpen aufgibt, will die Grundfos-Gruppe in der Lebensmittel-, Getränke- und pharmazeutischen Industrie weiter mit den bekannten Produkten für nicht-sterile Anwendungen aktiv sein, als ein wichtiger Teil des generellen Auftritts in der Industrie.

Die Ausgliederung ist abgestimmt auf die Grundfos Strategie 2020, und sie veranschaulicht zwei Trends im Markt für Hygienepumpen: Konsolidierung und Rückwärtsintegration, bei denen Systemanbieter zunehmend auch zum Hersteller von Sterilpumpen werden.

Die Transaktion umfasst die bestehende Hilge-Produktion, die unterstützenden Bereiche Forschung und Entwicklung, Produktmanagement, zusammen mit den Mitarbeitern im Bereich Vertriebsunterstützung (Sales Support) und allen Vertriebsrechten.

Wie Grundfos meldet, hätten alle betroffenen Mitarbeiter– bei Hilge und bei Grundfos – ein Stellenangebot von GEA erhalten, da GEA weiter auf deren Fähigkeiten und Kompetenzen setzen möchte.

Grundfos erwarb Hilge im Jahr 2004 die vollständigen Mehrheitsanteile von Frau Berdelle-Hilge. Die „Stiftung Berdelle-Hilge Deutsches Pumpenmuseum“ wird ihren Minderheitsanteil am Unternehmen wie bisher behalten.

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