Brand bei Shell Explosion und Brand in Shell-Raffinerie in Köln-Godorf

Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Tobias Hüser

In einer Shell-Raffinerie in Köln-Godorf hat sich am vergangenen Donnerstag eine Explosion ereignet. Laut verschiedenen Medienberichten ist ein 4000 m3 Schwimmdachtank in dem Toluol lagerte in Brand geraten. Die Explosion in der Shell-Raffinerie löste laut Express eine 20 Meter hohe Stichflamme aus. Über dem Kölner Süden hatte sich eine große Rauchwolke gebildet. Über die Ursache des Chemieunfalls ist bislang nichts bekannt.

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Die Feuerwehr hatte den Brand nach eineinhalb Stunden unter Kontrolle gebracht.
Die Feuerwehr hatte den Brand nach eineinhalb Stunden unter Kontrolle gebracht.
(Bild: Fotolia © alexxbaumbach)

Köln – Die Explosion in der Shell-Raffinerie ereignete sich gegen 15 Uhr. Das Unternehmen löste einen Sirenenalarm in dem betroffenen Gebiet aus. Über dem Kölner Stadtteil Godorf bildete sich eine große Rauchwolke. Anwohner wurden dazu aufgefordert, ihre Türen und Fenster geschlossen zu halten.

287 Feuerwehrleute waren laut koeln.de im Einsatz und bekämpften das Feuer mit Löschschaum. Etwa eineinhalb Stunden später hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, gab der Einsatzleiter um 16:25 Uhr Entwarnung: Es sei nach jetzigem Stand niemand verletzt worden. Am Abend ergaben Messungen, dass die Toluol-Konzentrationen in der Luft deutlich unterhalb aller gesundheitsrelevanten Grenzwerte lag.

Am Samstag beendete die Feuerwehr die Luftmessungen. Die Einsatzkräfte konnten weder Toluol noch Verbrennungsprodukte in der Luft feststellen. Der Oberbrandrat Dr. Jörg Schmidt sagte gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger, dass zu keiner Zeit eine Gefahr für die Anwohner bestanden habe. Ein Shell-Sprecher bestätigte mittlerweile auch, dass kein Mitarbeiter verletzt wurde. In dem Tank lagerten insgesamt 400000 l Toluol, die inzwischen umgepumpt wurden.

Ursachenforschung beginnt

Shell will jetzt die Ursache des Chemieunfalls in der Raffinerie in enger Zusammenarbeit mit einem Gutachter der Bezirksregierung und externen Sachverständigen klären. Die Behörde betonte allerdings, dass es keine Erkenntnisse über Sicherheitslücken gebe.

(Video am 09.01.2014 von Max Ernst auf Youtube veröffentlicht)

Nach Angaben von Shell ist die Rheinland Raffinerie die größte Raffinerie in Deutschland. Sie besteht aus zwei Werken in Köln-Godorf und Wesseling sechs Kilometer südlich. Laut Kölner Stadt-Anzeiger sind bei Shell in Köln-Godorf in den vergangenen Jahren schon häufiger Chemieunfälle aufgetreten. So erlitten am 5. November 2013 zwei Arbeiter bei einer Verpuffung schwere Brandverletzungen. 2011 sickerten 846 t Kerosin durch ein Loch in einer Pipeline in den Boden. Im gleichen Jahr verursachte ein säurehaltiger Partikelregen Lackschäden an 500 Autos.

Mittlerweile meldeten sich mehrere Shell-Mitarbeiter anonym beim Express und berichteten von maroden Rohrbrücken, Rost unter Rohr-Isolierschichten und undichten Rohren innerhalb des Raffinerie-Werks. Von vielen der 15 000 Leitungsrohre wisse man gar nicht, woher sie kommen und wohin sie führen.

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