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Anlage für Biokraftstoffe EU-geförderte kommerzielle Großanlage produziert Bioethanol aus Agrarreststoffen

Quelle: Bayerische Forschungsallianz Lesedauer: 3 min

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Das Schweizer Spezialchemieunternehmen Clariant hat in Podari, im Südwesten Rumäniens, die erste kommerzielle Großanlage zur Produktion von Zellulose-Ethanol auf Basis seiner Sunliquid-Technologie gebaut und in Betrieb genommen.

Die Anlage kann bei Erreichen der angestrebten technischen Parameter jährlich 250.000 Tonnen Stroh verarbeiten, um 50.000 Tonnen Zellulose-Ethanol (Nennkapazität der Anlage) zu produzieren.
Die Anlage kann bei Erreichen der angestrebten technischen Parameter jährlich 250.000 Tonnen Stroh verarbeiten, um 50.000 Tonnen Zellulose-Ethanol (Nennkapazität der Anlage) zu produzieren.
(Bild: Clariant)

Im rumänischen Podari hat Clariant eine Großanlage für die Produktion von Bioethanol in Betrieb genommen. Die dort eingesetzte Sunliquid-Technologie ermöglicht es, ungenutzte landwirtschaftliche Reststoffe in Zellulose-Ethanol umzuwandeln. Der nachhaltigen Biokraftstoff kann bereits als Drop-in-Lösung bei der Treibstoffmischung eingesetzt werden. Im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen kann eine CO2-Einsparung von bis zu 95 % erreicht werden. Die Europäische Union förderte das Vorhaben im Rahmen des Lignoflag-Projekts mit rund 25 Millionen Euro.

„Biokraftstoffe aus Agrarreststoffen spielen eine Schlüsselrolle bei der Erreichung des ehrgeizigen Ziels der Europäischen Union, bis 2050 klimaneutral zu werden. Die Investition in Rumänien leistet somit einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zur Dekarbonisierung des Transports in Europa und zum Aufbau einer nachhaltigeren Zukunft“, sagte Dr. Stefan Brejc, Koordinator des Lignoflag-Projekts und Leiter des Business Segment Biofuels & Derivatives bei Clariant.

Die Anlage in Podari befindet sich im Ramp-up. Sie kann bei Erreichen der angestrebten technischen Parameter jährlich 250.000 Tonnen Stroh verarbeiten, um 50.000 Tonnen Zellulose-Ethanol (Nennkapazität der Anlage) zu produzieren. Das Stroh wird von lokalen Landwirten bezogen, mit denen Clariant bereits über 300 Verträge geschlossen hat, um die Versorgung der Anlage mit den erforderlichen Rohstoffen sicherzustellen. Die Verwendung von landwirtschaftlichen Reststoffen aus der unmittelbaren Umgebung fördert die Produktion von Biokraftstoffen in Europa. Dies soll die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern und eine wettbewerbsfähige heimische Quelle für erneuerbare Energien für Europa sichern.

Die Bioethanol-Anlage, einer strukturschwachen Gegend im Südwesten Rumäniens, soll im angestrebten dauerhaften kommerziellen Betrieb dazu beitragen, die Wirtschaft vor Ort zu stärken. Der von Lignoflag unterstützte Bau der Anlage wird dann nicht nur den Landwirten eine zusätzliche Einkommensquelle ermöglichen, sondern auch grüne Arbeitsplätze entlang der Wertschöpfungskette schaffen. Derzeit arbeiten rund 120 Mitarbeitende in der Anlage, in den angeschlossenen Bereichen wie bei der Gewinnung, Lagerung und dem Transport von Rohstoffen sind knapp 300 Personen tätig. Der Bau der Anlage beschäftigte rund 800 Arbeitskräfte.

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Ein Ziel des Projekts war auch, einen energieeffizienten und nachhaltigen Produktionsprozess von Zellulose-Ethanol durch die Verwertung der beiden anfallenden Nebenprodukte Lignin und Vinasse zu etablieren. Lignin kann energetisch in einem Blockheizkraftwerk für die Produktion von Dampf und Ökostrom verwertet werden. In Podari wurde hierfür ein CO2-neutrales Biomasseheizkraftwerk auf Basis von Lignin errichtet, um die Sunliquid-Produktionsanlage mit Energie und Dampf zu versorgen. Die Verwendung von Vinasse als Düngemittel war ebenfalls Gegenstand der Forschung innerhalb des Projekts und stellte sich in Feldversuchen als vielversprechend heraus. Alternativ kann Vinasse auch zur energetischen Verwertung verwendet werden.

Clariant hat gemeinsam mit dem von der EU geförderten Lignoflag-Konsortium eine Vermarktungsstrategie für Zellulose-Ethanol auf Basis der Sunliquid-Technologie erarbeitet. Diese Strategie sieht ein Lizenzgeschäft vor, das bereits angelaufen ist. Ziel der technischen Optimierungsarbeiten in der Anlage ist die kommerzielle Attraktivität der Technologie sicherzustellen. Potenzielle Kunden wollen die Sunliquid-Technologie in ihre eigenen Produktionsprozesse integrieren und somit ihr Leistungsportfolio an nachhaltigen Kraftstoffen erweitern.

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