Newsticker April: Aktuelles aus der Prozessindustrie

Bayer verteidigt verbliebene Aktivitäten in Russland

Seite: 6/17

Anbieter zum Thema

19.04.2022

Köln (dpa) *20:34 –Lanxess übertrifft Erwartungen

Der Chemiekonzern Lanxess ist überraschend gut in das neue Jahr gestartet. Im ersten Quartal dürfte der Umsatz im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um fast die Hälfte auf gut 2,4 Milliarden Euro gestiegen sein, teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen vor Sondereinflüssen (Ebitda) legte um knapp ein Drittel auf 320 Millionen Euro zu. Bei beiden Werten habe die durchschnittliche Markterwartung niedriger gelegen.

Frankenthal (dpa/lrs) *15:57Uhr –Nach Cyberattacke läuft bei KSB Produktion wieder an

Nach einer Cyberattacke beim Pumpen- und Armaturenhersteller KSB aus Frankenthal (Pfalz) soll die Produktion am Mittwoch mit der Frühschicht wieder anlaufen. Damit gehe es für insgesamt rund 4500 Mitarbeiter in Deutschland wieder los, sagte der Unternehmenssprecher am Dienstag in Frankenthal. Zuvor hatte der Südwestrundfunk (SWR) darüber berichtet. Am Standort Frankenthal hat KSB den Angaben nach rund 1600 Mitarbeiter, ebenso im bayerischen Pegnitz. Hinzu kämen knapp 500 Mitarbeiter in Halle (Sachsen-Anhalt) plus weitere Mitarbeiter in Servicecentern und an Vertriebsstandorten. Alles laufe planmäßig, sagte der Sprecher.

Nach der Cyberattacke in der vergangene Woche seien alle Server geprüft worden. Das Hochfahren sei schrittweise erfolgt, sodass nun wieder eine größere Anzahl von Mitarbeitern stabil auf die Systeme zugreifen könne. Homeoffice sei aber noch nicht möglich, die Mitarbeiter müssten zum Arbeitsplatz kommen. KSB hatte vergangenen Mittwoch angekündigt, die Produktion in Deutschland bis zum 20. April einzustellen - und Strafanzeige erstattet. Zum entstandenen Schaden könne man keine Angaben machen, teilte der Sprecher mit. «Wir hatten Glück im Unglück, da diese Sache über Ostern gekommen ist, wo vier Tage arbeitsfrei waren.»

New Brunswick (dpa) *14:01 –Johnson & Johnson senkt Prognose

Der US-Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson (J&J) blickt nach den ersten drei Monaten etwas verhaltener auf das laufende Jahr. Das Management senkte sowohl die Erwartung für den bereinigten Gewinn je Aktie als auch für den Umsatz. Angesichts des weltweiten Angebotsüberhangs und der unsicheren Nachfrage setze J&J außerdem die Umsatzprognose für seinen Covid-19-Impfstoff aus, teilte das Unternehmen am Dienstag in New Brunswick (US-Bundesstaat New Jersey) mit. Dies habe aber keine Auswirkungen auf das operative Ergebnis pro Aktie.

J&J erwartet nun für dieses Jahr einen Umsatz von 94,8 bis 95,8 Milliarden US-Dollar (87,9 bis 88,8 Mrd Euro). Damit liegen die Werte jeweils 1,1 Milliarden Dollar niedriger als zuvor. Im besten Fall würde das nur noch ein Wachstum von 4,8 Prozent im Vergleich zu 2021 bedeuten. In der neuen Prognose sind die Umsätze mit dem Corona-Impfstoff nicht mehr enthalten. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll dieses Jahr bei 10,15 bis 10,35 Dollar liegen, zuvor waren 10,40 bis 10,60 Dollar avisiert worden.

Paris (dpa) *13:26 –Frankreich will europäischen Importstopp für russisches Erdöl

Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire pocht auf einen europäischen Importstopp für russisches Erdöl. Außer für den bereits verhängten Einfuhrstopp für Kohle aus Russland habe die Regierung von Präsident Emmanuel Macron diesen immer auch für Erdöl gefordert, sagte Le Maire am Dienstag dem Sender Europe 1. Denn die erste Devisenquelle von Kremlchef Wladimir Putin sei seit einigen Jahren nicht das Gas, sondern das Öl. Ohne die zögerliche Haltung einiger Länder wäre das Ölembargo längst in Kraft, meinte Le Maire, ohne die entsprechenden Länder beim Namen zu nennen. «Wir müssen unsere europäischen Partner noch überzeugen.»

Düsseldorf (dpa) *10:40 –Eon-Chef gegen Gasembargo: «Europa hätte massives Problem

Der Chef des Energiekonzerns Eon, Leonhard Birnbaum, hat sich erneut gegen ein Embargo von russischem Erdgas ausgesprochen. «Es ist ja nicht so, dass nur Deutschland durch so einen Schritt hart getroffen würde, Europa hätte ein massives Problem», sagte Leonhard in einem Interview dem «Handelsblatt» (Dienstag). So sei zum Beispiel die Slowakei komplett abhängig von russischem Gas. Tschechien und Österreich bezögen den größten Teil ihres Erdgases aus Russland.

«Wenn wir glauben, wir könnten die deutsche Versorgung sicherstellen, ohne uns auch gemeinsam um die anderen Staaten zu kümmern, dann wird das die EU zerreißen», sagte der Energiemanager. «Wir dürfen das nicht als nationales Thema behandeln.» Er finde es weiterhin «richtig und verantwortungsvoll», dass die Bundesregierung ein Gasembargo ablehne.

Darmstadt (dpa) *10:36 –Skandal um Hygienemängel in Lebensmittelfirma

Nach Bekanntwerden der Hygienemängel in einem Lebensmittelbetrieb in Südhessen mit einem Todesfall hat die Staatsanwaltschaft Darmstadt am Dienstag ein Ermittlungsverfahren gegen den Inhaber der Firma bestätigt. Nach einer Anzeige der Kreisverwaltung Groß-Gerau vor knapp einem Monat werde wegen des Verdachts einer Straftat nach dem Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch ermittelt, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Es gehe um den möglichen Ausbruch von Listerien in dem Betrieb

Brasília (dpa) *09:57 –Brasilien setzt bei Versorgung mit Düngemitteln auf WTO

Mit Blick auf die Sanktionen gegen Russland fürchtet Brasilien um Düngemittel für seine Agrarproduktion. Um weiter freien Zugang zu gewährleisten, hat der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro die Welthandelsorganisation (WTO) um Hilfe gebeten. Bolsonaro hob während eines Besuchs von WTO-Chefin Ngozi Okonjo-Iweala vor allem die Bedeutung des Handels mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Betriebsmitteln wie beispielsweise Düngemitteln für die Gewährleistung der weltweiten Ernährungssicherheit hervor, wie es in einer Mitteilung des Außenministeriums in Brasília am Montagabend (Ortszeit) hieß.Brasilien habe großes Interesse daran, dass die zwölfte WTO-Ministerkonferenz im Juni in Genf konkrete Ergebnisse bringe.

(ID:48114647)