Forschungsfabrik Batterie Batterieforschung gebündelt – Konsortium für „Forschungsfertigung Batteriezelle“ gegründet
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) will die deutschen Forschungsaktivitäten der Elektromobilität im Konzept einer „Forschungsfabrik Batterie“ zusammenfassen. Der Aufbau einer Forschungsfertigung soll die noch bestehende Lücke auf dem Weg zur industriellen Fertigung schließen, erklärte die Bundesministerin Anja Karliczek.
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Berlin – Eine deutsche Batteriezellfertigung sei ein wesentliches Element für eine erfolgreiche Umsetzung der Elektromobilität und der Energiewende. Das betonte die Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek in ihrem Grußwort zum siebten Batterieforum Deutschland. Forschung sei wichtig für den Standort Deutschland. Mit dem Dachkonzept ‚Forschungsfabrik Batterie‘ will die Bundesregierung Forschung und Innovation verbinden. Dies soll die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands auch auf längere Sicht sichern, so Karliczek. Mit der neuen Forschungsfertigung könnten Forschungsergebnisse rasch und unter industrienahen Fertigungsbedingungen erprobt werden. Die starke Einbindung deutscher Unternehmen soll einen schnellen Transfer in die industrielle Großserienfertigung gewährleisten. Das BMBF plant, die Forschungsfabrik in den nächsten Jahren mit rund 500 Millionen Euro zu fördern.
Burkhard Straube, Vorsitzender des Kompetenznetzwerks Lithium-Ionen-Batterien (Klib e.V.), begrüßte das Dachkonzept Forschungsfabrik und den Aufbau einer Forschungsfertigung, die einen schnelleren Technologietransfer in die Wirtschaft ermöglichen würden. Dies sei ein deutliches Signal für eine langfristig angelegte Forschungsstrategie des BMBF, so Straube. Aus dem Mitgliederkreis seines Netzwerks heraus haben sechs deutsche Zellfertiger in einem Konsortium zusammengefunden und ihre Unterstützung des Aufbaus und Betriebes der Forschungsfertigung in einem Memorandum of Understanding vereinbart. In dem Konsortialkreis engagieren sich die Unternehmen: BMZ, Customcells Itzehoe, EAS Batteries, Leclanché, Liacon sowie die Terra E Holding.
Im Rahmen des Batterieforums Deutschland, das vom 23. bis 25. Januar 2019 in Berlin veranstaltet wurde, diskutierten mehr als 300 Teilnehmer aus Industrie, Politik und Wissenschaft Themen entlang der Wertschöpfungskette Batterien. In den Präsentationen wird ein enormer Bedarf an Batteriezellen prognostiziert. Allein für deutsche Unternehmen wird ein Bedarf von mehreren 100 GWh/a im Jahr 2030 geschätzt. Aktuelle und angekündigte Produktionskapazitäten in Europa belaufen sich demgegenüber auf nur ca. 90 GWh/a bis 2028. Um den erwarteten immensen und schnell wachsenden Bedarf decken zu können, wird ein Aufbau von 10 bis 15 „Giga Factories“ in Europa bis 2030 angenommen.
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