Wasserstoff Warum Wasserstoff das Schweizer Taschenmesser für die Energiewende ist

Ein Gastkommentar von Dr. Florian Ausfelder, Fachbereichsleiter Energie und Klima, Dechema e.V.

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Wasserstoff ist ein Gas mit unglaublichem Potenzial für die Energiewende. Der Einsatz ist die Antwort auf viele Herausforderungen, doch die Möglichkeiten sind bei weitem nicht ausgeschöpft, sagt Dr. Florian Ausfelder, Fachbereichsleiter Energie und Klima der Dechema e.V..

Dr. Florian Ausfelder, Fachbereichsleiter Energie und Klima, Dechema e.V.
Dr. Florian Ausfelder, Fachbereichsleiter Energie und Klima, Dechema e.V.
(Bild: Jose Poblete)

Wasserstoff dient als Rohstoff, Reduktionsmittel, Kraftstoff und Energiespeicher und spielt deshalb bei Energiewende und Klimaneutralität eine zentrale Rolle. Schon heute ist die Prozessindustrie Hauptnutzer von Wasserstoff, doch sein Potenzial als Multifunktionswerkzeug, als „Schweizer Taschenmesser“ ist bei Weitem noch nicht ausgeschöpft.

DAS WASSERSTOFF-FORUM 2022

Das Wasserstoff-Forum vom 26. bis 27. September 2022 ist die Plattform für Wasserstofftechnologien und -lösungen aus der Perspektive der Industrie: Erzeugen, Transportieren, Speichern und Nutzen stehen im Mittelpunkt der praxisorientierten Vorträge und Workshops. Im Vortrag von Dr. Florian Ausfelder geht es um die „Schöne neue H2-Welt? So wird die Wasserstoff-Wirtschaft Wirklichkeit.“

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Unterschiedliche Aktivitäten und Projekte, befassen sich deshalb mit den technischen und wirtschaftlichen Grenzen der Technologie: In den Wasserstoff-Leitprojekten analysiert die Dechema mit Projektpartnern, inwiefern sich Offshore-Wind-Potenziale nutzen lassen, um Wasserstoff und Folgeprodukte herzustellen (H2Mare), welche Technologien für eine Massenfertigung von Elektrolyseuren benötigt werden (H2Giga) und wie künftige Transporttechnologien aussehen (TransHyDE).

Die Dechema begleitet auch die industrielle Umsetzung der Reallabore (Trans4ReaL). Neben der Nutzung in der Petrochemie lassen sich aus Wasserstoff und CO2 organische Basischemikalien und Kraftstoffe herstellen, ein Forschungsgebiet, dem sich das Projekt Kopernikus P2X widmet.

Die Optionen für das Schweizer Taschenmesser Wasserstoff sind beeindruckend – wären da nicht noch einige Herausforderungen: Es gibt in jedem Anwendungsfeld etablierte Verfahren und alternative Konzepte. Fossile Energieträger verfügen dabei über etablierte Infrastrukturen, das Molekül bringt bereits seine Energie mit und es entstehen geringere Kosten aufgrund der etablierten „Economy-of-Scale“. Es gibt aber auch einen gravierenden Nachteil: ein Preisschild in Form der Klimawirkung durch CO2-Emissionen.

Wasserstoff wird aktuell fast immer lokal erzeugt und genutzt. Das bisherige Leitungsnetz ist für die Dimension einer künftigen Wasserstoffwirtschaft unzureichend. Um die Nachteile des gasförmigen Transports von Wasserstoff wettzumachen, kann dieser verflüssigt oder in eine Trägersubstanz überführt werden.

Die Entscheidung, ob Wasserstoff oder andere Technologien sinnvoll sind, muss stets für den jeweiligen Anwendungsfall getroffen werden: Genau wie beim Schweizer Taschenmesser bestimmt also der Einsatzzweck die Toolauswahl.

Bei der Achema vom 22. bis 26. August bildet die Wasserstoffwirtschaft den Auftakt der Thementage beim Kongress. In Halle 6 (Forschung und Innovation) finden sich unter anderem die Stände von Kopernikus und den Wasserstoff-Leitprojekten, die die erwähnten Projekte vorstellen.

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