Verpackungstechnik Turnkey-Lösung für das Verpacken von Ampullen und Vials
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Eine neue Turnkey-Verpackungsmaschine für Ampullen und Vials ersetzt beim Pharmaunternehmen Lundbeck eine in die Jahre gekommene Linie. Die Aufgaben hatten es in sich: Ein intelligentes Zuführsystem ohne Puffer, komplizierte Einbauverhältnisse und 17 verschiedene Formate. Neu ist die robotergestützte formatunabhängige Aufrichtung der Innengefache.

Das dänische Pharmaunternehmen Lundbeck hat sich auf Erkrankungen des Gehirns spezialisiert und ist seit mehr als 70 Jahren in der neurowissenschaftlichen Forschung aktiv. Seine Pharmazeutika vertreibt der Hersteller weltweit und benötigt dafür leistungsstarke und qualitativ hochwertige Produktion.
Eine neue moderne Pharmaverpackungsmaschine sollte jetzt eine Anlage ersetzen, die Ampullen und Vials in in Faltschachteln mit Gefachen verpackt. Eine Neuentwicklung der Verpackungen war nicht notwendig, dadurch reduzierte sich das Ausschreibungsverfahren bis zur Auftragsvergabe an Schubert Packaging Systems vier Monate.
Besonders wichtige Anforderung: Die neue Verpackungsanlage, sollte ohne große Puffer im Vorbereich der Maschine auskommen – konventionelle Zuführtechnik der Vials und Ampullen in den Kartonierer kam somit nicht infrage.
Effiziente Verpackungslösung in einer Linie
Um den gesamten Verpackungsprozess so effizient und sicher wie möglich aufzusetzen, hat Schubert-Pharma eine vollintegrierte Linie geliefert. Dabei wurden sämtliche Bestandteile der Verpackungsanlage von Schubert selbst beschafft und als Turnkey-Lösung abgewickelt. Die Anlage beinhaltet jetzt einen Kartonierer von Schubert, einen B+S-Etikettierer und einen Pester-Banderolierer, Casepacker und Palettierer. Die spezielle stückgenaue Zuführung von Ampullen und Pipetten bis zum Beladen der Schachteln löste Schubert-Pharma mittels einer kleinen Pufferung und des Beckhoff-XTS-Transportsystems.
Um den Gesamtprozess – Etikettieren des Produkts, Verpacken in Schachteln, Aufbringen der Banderolen, Verpacken in Transportkartons und Palettieren in der Produktionshalle – in einer Lösung umzusetzen, wurde für die Verpackungsmaschine eine U-Form gewählt. Durch die flexible Bauform des Transportsystems stellten die Pfeiler am Aufstellort bei Lundbeck außerdem kein Hindernis mehr dar. Für das Aufrichten der verschiedenen Innengefache entwickelte Schubert zudem einen universellen Aufrichteprozess, der unabhängig vom Format ist und somit bei einem Formatwechsel zeitlich nicht zu Buche schlägt.
Prozesssichere Robotertechnologie
Die Verpackungsmaschine ist ausgelegt, um Ampullen zwei verschiedener Größen in Schachteln mit je einem, zwei, fünf oder zehn Stück zu verpacken. Weiterhin werden Vials, teilweise mit Pipette, in vier verschiedenen Größen jeweils einzeln in Schachteln verpackt. Bei allen Formaten kommen Trenneinsätze bzw. Innengefache zum Einsatz, um die Glasflaschen vor Beschädigungen zu schützen. Jeder Schachtel wird außerdem ein Beipackzettel als Leaflet oder Booklet beigelegt und anschließend etikettiert.
Der gesamte Ablauf in der Anlage, vom Aufrichten der Schachteln und der Innengefache über das Beladen mit den pharmazeutischen Produkten und Beipackzetteln bis zum Verschließen und Etikettieren, wird mithilfe des Transportroboters Transmodul abgewickelt. So entsteht ein sicherer, geschlossener Verpackungsprozess. Dank der Erfahrung im Pharmabereich und der hochentwickelten Robotertechnologie kann Schubert sicherstellen, dass sämtliche in der Spezifikation genannten Produkt- und Verpackungstoleranzen eingehalten werden.
Stückweise Zuführung
Eine Besonderheit der Verpackungsmaschine ist die Zuführung der Ampullen vom Etikettierer und der Pipetten vom Sortiertopf: Das XTS-Zuführsystem von Beckhoff liefert die Produkte schnell und stückgenau von den Vormaschinen in den Beladebereich des Kartonierers. Selbst eine kurze Pufferung ist möglich. Auf dem schienenbasierten System bewegen sich 30 Mover, kleine unabhängige Transportmodule. Sie sind mit entsprechenden Formatteilen zum Transport der Ampullen und Pipetten ausgestattet.
Nach einer automatischen Vereinzelung werden je fünf Produkte in einen Mover geladen. Anschließend gruppieren sich acht Mover am Beladeroboter des Schubert-Kartonierers. Mit dem Werkzeug des Roboters lassen sich 40 Ampullen oder Pipetten auf einmal aufnehmen und in Zehnergruppen vorgruppieren. Aus diesen Vorgruppierungen entnimmt ein weiterer Roboter dann die benötigte Anzahl für die parallel auf dem Transmodul wartenden Schachteln.
Die bereits mit Etiketten versehenen Vials werden anschließend einzeln in die Schachteln gelegt. Nach dem Zufügen der Beipackzettel, dem Verschließen und Etikettieren laufen die Schachteln in den Banderolierer, den Casepacker und zum Schluss in den Palettierer.
Insgesamt verarbeitet die neue Pharmaverpackungsanlage 17 Formate bei einer Leistung von bis zu 420 Verpackungen pro Minute. Durch den modularen Aufbau und den optimierten Aufrichteprozess der Schachteln dauert eine Formatumstellung nur eine halbe Stunde. Karin Kleinbach, Sales Director Pharma bei Schubert Packaging Systems sieht dadurch für Lundbeck einen Wettbewerbsvorteil. (agk)
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