PLT-Ersatzteilkonzept Standardisiertes PLT-Ersatzteilkonzept für Messgeräte reduziert die Varianz

Autor Gerd Kielburger |

Wie man durch ein standardisiertes Ersatzteilkonzept die Kosten deutlich reduzieren kann, zeigt ein Beispiel der neuen Wirkstoffproduktion von Bayer Crop Science in Muttenz. Produzent und Messgerätehersteller haben sich dort auf ein Konzept mit standardisierten Produkten und Geräte-Anschlüssen verständigt, das Zeit- und Qualitätsvorteile bei der technischen Bearbeitung bringt, die Lagerhaltungskosten verringert und Stillstandszeiten senkt.

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Die neue Produktionsstätte von Bayer CropScience in Muttenz, Schweiz.
Die neue Produktionsstätte von Bayer CropScience in Muttenz, Schweiz.
(Bild: E+H)

Die Lagerhaltung und Ersatzteilbeschaffung bindet bei PLT- und MSR-Technik viel Kapital und Resscourcen. Anlagenbetreiber versuchen in der Regel, Gleiches mit Gleichem zu vergleichen. Das erleichtert die Projekt-Vergabe, denn die Instrumentierung lässt sich mit möglichst klaren technischen Spezifikationen ausschreiben. Der Vorteil: Bei objektiver Auswertung sollte es dadurch möglich sein, den besten und preislich attraktivsten Lieferanten zu selektieren.

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Aber ist das ganzheitlich betrachtet immer der kostengünstigste Weg? Nicht unbedingt, ist man sich beim Messtechnik-Anbieter Endress+Hauser sicher. Warum? Mögliche Innovationen der Lieferanten werden bei den technischen Anfragen der Produzenten beispielsweise kaum angeboten, denn die wichtigsten Argumente sind schließlich die technische Erfüllung und der Preis. Lieferanten- oder Ersatzteilkonzepte sind in diesem Prozess schwierig einzubringen und komplexe Zusammenhänge zwischen CAPEX und OPEX, sind nicht immer sofort zu erkennen, erklärt Philippe Metzger, Abteilungsleiter in der E+H-Kommunikation.

Soft-Faktoren wie Kundenbetreuung, Projektmanagement, Fachkompetenz und andere würden bei der technischen Ersatzteilbeschaffung häufig keine Rolle spielen. Für den Lieferanten gibt es nach E+H-Einschätzung daher zwei Wege, die Projekt-Ausschreibung zu gewinnen: Man offeriert die Produkte, die gerade noch die technischen Spezifikationen erfüllen, und dies zum bestmöglichen Preis. Alternativ wertet man die Informationen aus der bereits installierten Basis aus und offeriert eine adaptierte Variante, die einerseits perfekt auf die Bedürfnisse passt und anderseits Effizienz bzw. Kostenvorteile für Inbetriebnahme, Instandhaltung und das Ersatzteillager ausweist.

Standardisiert zu mehr Effizienz

Im konkreten Fall beim Neubau einer Bayer Crop Science Wirkstoffproduktion am Standort Muttenz in der Schweiz konnten die People of Process Automation mit einer sehr engen und persönlichen Betreuung bereits in der Angebotsphase bei der Geräte-Standardisierung überzeugen, die Typenvielfalt stark zu verringern und mit der Lieferung aus einer Hand die Zahl der Schnittstellen zu reduzieren. Wie von Anwenderseite bestätigt wurde, konnte das Projektmanagement durch Geschwindigkeit, Einhalten der Liefertermine und Flexibilität sowie die Kontrolle der Geräte-Spezifikationsdaten gegenüber definierten Prozessdaten überzeugen.

Endress+Hauser übernahm die Bayer-eigenen Tag-Kennungen bei den Geräten und allen Dokumenten wie Kalibrierprotokollen oder Lieferscheinen. Inzwischen gibt es einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch auch im Bereich der Entwicklung von Produkten und Lösungen. Die Serviceorganisation von E+H unterstützt bei Kalibrierungen, Geräteparametrierung und Inbetriebnahmen. Wie vor Ort zu erfahren war, arbeiten die Partner auch eng bei der Entwicklung von Arbeitsanweisungen für Wiederholprüfungen von Sicherheitseinrichtungen mit den neu verschärften Prüftiefen zusammen.

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