Smart Process Manufacturing Kongress Was tun gegen den Fachkräftemangel? – Strategien, die helfen

Von Anke Geipel-Kern Lesedauer: 3 min

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Die Chemieindustrie spürt den Fachkräftemangel wie jede andere Branche auch und sucht nach Lösungen. KI, VR, AR und Enhanced Reality können bei der Einarbeitung und Qualifizierung unterstützen. Der Smart Process Manufacturing Kongress präsentiert am 13./14. September in Würzburg praxiserprobte Lösungen.

Mancher nutzt jede Chance, um auf seinen Fachkräftebedarf aufmerksam zu machen.
Mancher nutzt jede Chance, um auf seinen Fachkräftebedarf aufmerksam zu machen.
(Bild: Heiko Küverling - stock.adobe.com)

Trotz Automatisierung und Digitalisierung – ohne gut ausgebildetes Bedienpersonal kommt auch die Prozessanlage der Zukunft nicht aus. Doch gerade geht eine ganze Generation gut ausgebildeter Anlagenfahrer in Rente, die schwierig zu ersetzen ist, da betrieblich qualifiziertes Personal fehlt.

Smart Process Manufacturing Kongress

Beim Smart Process Manufacturing Kongress vom 13. bis 14. September 2023 dreht sich alles um die Digitalisierung in der Prozessindustrie. Wo steht die Branche? Welche neuen Best Cases gibt es? Was sagen die Experten? Erleben Sie zukunftsweisende Impulse und lösungsorientierte Best Practice-Beispiele. Lassen Sie sich inspirieren und nutzen Sie den Austausch auf der Netzwerkplattform Nummer 1.

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Die Folgen: ungeplante Anlagenstillstände aus Personalmangel – nicht unbedingt, weil generell zu wenig Personal da wäre, sondern weil Personal mit den spezifischen Kenntnissen für das Bedienen jener Anlage fehlt. Neue Mitarbeiter fühlen sich allein gelassen und überfordert. Eine unzureichende betriebliche Einarbeitung führt nicht zuletzt auch zu einer Häufung von Bedienfehlern, welche wiederum Umwelt- und Gesundheitsrisiken sowie ungeplante Anlagenausfälle und kostspielige Reparaturen nach sich ziehen können.

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Wie Digitalisierung die betriebliche Qualifizierung unterstützt

Warum also nicht die Vorzüge digitaler Innovationen auch im Bereich der betrieblichen Qualifizierung einsetzen? Gartner Research (Emerging Technologies: Revenue Opportunity Projection of Digital Twins) bezeichnet in seiner Studie von 2022 den Ansatz als „Digital Twin of The Person“. Anders als ein Digitaler Zwilling im herkömmlichen Sinne setzt dieser an der Person an, welche mit der Produktionsanlage interagiert – mit der Intention, den Menschen bei dieser Arbeit zu unterstützen. Dabei können Virtual-Reality-Systeme zum Einsatz kommen, welche auf 3D-Modellen basieren. Der Aufwand für die betriebliche Implementierung ist allerdings hoch, und es wird empfindliche und kostspielige Ausrüstung wie VR-Brillen, benötigt.

Die von Voovio entwickelte patentierte Enhanced-Reality-(ER)-Technologie kommt ohne besondere Ausrüstung aus und ist in der betrieblichen Umsetzung deutlich einfacher. Grundlage ist ein navigierbares digitales 3D-Abbild der Produktionsanlage (digitale Replika), welches aus 2D-Fotografien besteht. Das fotografische Material macht die Darstellungen zudem so realistisch, dass auch ohne Einsatz einer VR-Brille der für das Lernen so wichtige Effekt der Immersion erzielt wird. Was die Methode alles kann und wie die Technologie funktioniert, erklärt Dr. Susanna Voges, Director Operations auf dem Smart Process Manufacturing Kongress an vielen Beispielen.

KI-basiertes Assistenzsystem verbessert das Wissensmanagement

Ähnliche Herausforderungen gibt es auch in der Pharmabranche. Vor allem Produktion und Verpackung von Pharmazie-Produkten erfordern ein besonders hohes Maß an Sicherheit und Sorgfalt. Zur Gewährleistung der Sicherheit der Gesundheit der Kunden werden immer neue Technologien beispielsweise zur Nachverfolgung von Produkten (Track&Trace) entwickelt und eingeführt.

Die Auswirkungen des demographischen Wandels, einer zunehmend hohen Fluktuation von Mitarbeitenden und der Fachkräftemangel führen jedoch zu einem Mangel an erfahrenem und qualifiziertem Personal für diese komplexen Technologien.

Bayer am Standort Leverkusen begegnet diesen Herausforderungen mit einem Schulungs-Center außerhalb des kritischen GMP-Umfelds. Mit VR- und AR-Technologien können neue Mitarbeitende Arbeitsabläufe an virtuellen Maschinen trainieren, sowie neue Robotik-Lösungen und Software-Produkte pilotiert werden. Ein Beispiel für eine solche Software ist das selbstlernende Assistenzsystem Maddox.

Erfahrungswissen im richtigen Moment parat haben

Maddox revolutioniert das Wissensmanagement in der Produktion und hilft die Einarbeitungszeit neuer Mitarbeitender zu reduzieren. Vergleichbar mit einem (digitalen) Kollegen wird Erfahrungswissen eingesammelt und unerfahrenes Personal in der richtigen Situation mit den passenden Handlungsempfehlungen unterstützt.

Mittlerweile ist Maddox bei Bayer produktiv an 20 Verpackungslinien im Einsatz, bietet Unterstützung für Produktion und Technik und liefert wertvolle Informationen zur Produktionsoptimierung durch die Analyse von Störungsursachen. Über die Implementierung und die Erfahrungen mit dem System berichten Matthias Markus, Plant Technical Manager bei Bayer und Andre Schult, Gründer und CEO der Softwareschmiede Peerox.

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