Fachpack 2021 Ready to Go: Countdown zur ersten Verpackungsmesse nach dem Lockdown

Von MA Alexander Stark

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Mit einer virtuellen Pressekonferenz hat die Nürnberg Messe als Veranstalter der Fachpack die Messesaison für die Verpackungsbranche wieder eingeläutet. Ende September 2021 werden deutlich weniger Aussteller und Besucher erwartet als gewöhnlich. Angesichts der Ausnahmebedingungen zeigt sich die Messe mit dem Anmeldestand dennoch zufrieden und will ihre Reichweite durch digitale Mittel weiter ausbauen.

Die Fachpack will als erste große Verpackungsmesse im Herbst wieder durchstarten.
Die Fachpack will als erste große Verpackungsmesse im Herbst wieder durchstarten.
(Bild: Nuernberg Messe / Thomas Geiger)

Nürnberg – Vom 28. bis 30. September soll mit der Fachpack die erste große Verpackungsmesse nach dem Corona-Lockdown wieder an den Start gehen. Bei der letzten Ausgabe der Fachpack 2019 waren noch rund 1600 Aussteller in den zwölf Messehallen vertreten. Wie Heike Slotta, Executive Director Exhibitions der Nürnberg Messe, betonte, sei dieses Jahr aber ein Ausnahmejahr. Trotzdem seien rund 700 Aussteller angemeldet und sieben Messehallen belegt. Laut Slotta würden täglich noch neue Anmeldungen hinzukommen.

Nach Deutschland sind die wichtigsten Ausstellerländer die Schweiz, die Niederlande, Italien und Österreich sowie Frankreich. Die Angebotsbreite sei in diesem Jahr auf einem ähnlichen Niveau wie in der Vergangenheit: Verpackungsmaschinen haben dabei in diesem Jahr mit einem Anteil von 42 % leicht zugelegt. Die erwarteten Besuchergruppen kommen laut Slotta aus der Industrie- und Konsumgüterbranche mit Nahrungsmitteln, Getränken und Genussmitteln als wichtigsten Sektoren. Aber auch Chemie, Pharma, Kosmetik und Healthcare seien bei den Besuchern stark vertreten. Die Messe erwartet einen starken Besuch aus dem Dach-Wirtschaftsraum: Auch bisher haben diese Regionen die Mehrheit der Messebesucher gestellt. „Das kommt uns in diesem Ausnahmejahr auch ein Stückweit zugute,“ so Slotta. Was die Corona-Schutzmaßnahmen angeht, gelte der Zutritt für Geimpfte, Genesene und Getestete. Ansonsten sollen Maßnahmen wie Sicherheitsabstände, Mund-Nasen-Bedeckung, ein digitales Leitsystem und Online-Ticketing die Hygiene gewährleisten.

Mit einem neuen Tool möchte die Fachpack zudem ihre Reichweite in die digitale Welt erhöhen. Über „My Fachpack“ lassen sich Gespräche vorab vereinbaren, Vorträge aus dem Fachprogramm live oder on Demand ansehen und Videochats mit Ausstellern und anderen Besuchern starten. Abrufbar ist das Tool über die Webseite der Messe oder als App. „My Fachpack“ ist auch für Besucher nutzbar, die, etwa aufgrund von Reiseeinschränkungen noch nicht die Möglichkeit haben, persönlich zum Branchentreff ins Messezentrum Nürnberg anzureisen. So können Verpackungsexperten und Anwender weltweit unabhängig von jeweils geltenden Reiserestriktionen die Inhalte und Kontaktmöglichkeiten des Vor-Ort-Events erleben und nutzen. Im Umkehrschluss würden Aussteller und Vortragende von einer zusätzlichen Reichweitensteigerung durch die digitale Erweiterung profitieren. Alle Aussteller sind in „My Fachpack“ mit einem Firmenprofil vertreten und können Produkte vorstellen, Dokumente bereitstellen, mit Besuchern kommunizieren und Ansprechpartner hinterlegen.

Rahmenprogramm mit Nachhaltigkeit im Fokus

Director Fachpack, Phillip Blass stellt das Rahmenprogramm sowie das bereits 2019 ausgerufene Leitthema „Umweltgerechtes Verpacken“ vor. Dieses Thema sei auch in den Vortragsforen Packbox und Techbox stark vertreten. Die Innovationbox als weiteres Forum wiederum dient als Ausstellerplattform, um neue Produkte zu präsentieren oder Startups eine Bühne zu bieten.

Die Sonderschau „Nachhaltiges Verpackungsdesign“ in der Halle 7, eine Kooperation zwischen Nürnberg Messe und bayern design, zeigt zudem besonders gelungene Beispiele nachhaltiger Verpackungsgestaltung und inspiriert Besucher, die auf der Suche nach eigenen Verpackungslösungen sind.

Teil des Rahmenprogramms sind auch eine Reihe an Preisverleihungen wie des Deutschen Verpackungspreises, der renommiertesten europäischen Leistungsschau rund um die Verpackung. Der Preis wird vom Deutschen Verpackungsinstitut (dvi) ausgelobt und in zehn Kategorien am ersten Messetag verliehen. Als Partner übernimmt die Fachpack die Verleihung des Nachwuchs-Sonderpreises. Gewinner des Verpackungspreises nominieren sich gleichzeitig für den World Star der World Packaging Organisation (WPO). Nach erfolgreicher Premiere in 2019 werden auf der Messe auch wieder die Sustainability Awards am dritten Messetag im Forum Packbox verliehen.

Trendradar ermittelt drei Top-Themen

Außerdem verriet Blass Details zu den Ergebnissen der Trendradars, den die Fachpack in Kürze herausbringen wird. Um empirisch fundierte Ergebnisse zu Verpackungstrends zu erhalten, wurde in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal der „Fachpack Trendradar“ in Zusammenarbeit mit Vend Consulting erarbeitet. Das entstandene Whitepaper liefert erneut einen Überblick der Verpackungstrends in der näheren Zukunft und steht Interessierten ab dem 21. Juli 2021 auf zum Download zur Verfügung.

Für die Ergebnisgewinnung wurden insgesamt 21 ausgewählte Trends von Vertretern und Kennern der Verpackungsindustrie über einen Online-Fragebogen bewertet hinsichtlich: Attraktivität der einzelnen Trends für die Verpackungsindustrie, Veränderungsumfang bzw. Relevanz der Trends für selbige sowie dem zeitlichen Horizont, wann der einzelne Trend massentauglich sein wird.

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Nach der Auswertung der gesammelten Daten lässt sich zusammenfassend sagen: Die drei kommenden Top-Trends der Verpackungsindustrie sind allesamt Nachhaltigkeitstrends. Erster Top-Trend ist dabei die Erhöhung des Rezyklateinsatzes. Das Recycling von Kunststoffabfällen und der Einsatz von Kunststoffrezyklaten in Neuprodukten schonen Primärrohstoffe. Gegenüber der Produktion aus Rohöl können somit CO2-Emissionen deutlich reduziert werden.

Als zweiter Top-Trend lässt sich der Einsatz von Monomaterialien für eine bessere Trennbarkeit ausmachen. Beim Recyclingprozess besteht eine wesentliche Herausforderung schließlich darin, Stoffe voneinander zu trennen. Laut dem Umweltbundesamt muss ein Material zu mindestens 95 % aus einem Hauptmaterial bestehen, um als Monomaterial behandelt zu werden. Verpackungen aus einem Materialmix diverser Kunststoffarten können zwar auch recycelt werden, jedoch ist der Prozess deutlich umfangreicher und das Rezyklat verfügt über minderwertigere Eigenschaften als beim Monomaterial.

Den dritten Top-Trend sehen die Befragten in ressourcenschonender Verpackung. Bei deren Verwendung werden aufgrund von Materialeinsparungen wesentlich weniger Primärressourcen eingesetzt, was einen signifikanten Mehrwert hinsichtlich Nachhaltigkeit der Verpackungen liefert. Dies kann etwa mithilfe neuer Produktionsverfahren gut umgesetzt werden. Ein erklärtes Ziel ist jedoch, die Einhaltung der Funktionalität der Verpackung zu gewährleisten. Infolge der erhöhten Materialeffizienz bei Kunststoffverpackungen konnte der Materialeinsatz im Zeitraum von 25 Jahren beispielsweise um ein Viertel reduziert werden, was einer CO2-Einsparung von 2,6 Millionen Tonnen entspricht.

Mit dem Fokus auf umweltgerechtes Verpacken und Nachhaltigkeit hat die Messe also das derzeit wichtigste Thema der Verpackungsbranche erkannt und aufgegriffen.

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