Cybersicherheit Ransomware-Angriff auf Fleischhersteller JBS: Nicht zahlen, sondern vorbereiten!

Von Edgard Capdevielle

Der größte Fleischhersteller der Welt wurde Opfer eines Ransomware-Angriffs, der die Produktion teilweise lahmlegte. Um die Produktion wieder zum Laufen zu bringen zahlte der Konzern. Eine bessere Vorbereitung hätte das vermeiden können.

Eine bessere Vorbereitung hätte den Ransomware-Angriff auf JBS verhindern können.
Eine bessere Vorbereitung hätte den Ransomware-Angriff auf JBS verhindern können.
(Bild: gemeinfrei / Unsplash)

München – Wie kürzlich bekannt wurde, ist der weltgrößte Fleischproduzent JBS Opfer einer Ransomware-Attacke geworden, in Folge derer die Produktion an fünf Standorten in den USA kurzzeitig zum Erliegen kam. Anstatt wie empfohlen den Forderungen der Angreifer nicht nachzugeben, bezahlte das Unternehmen das Lösegeld, um die Produktion so schnell wie möglich wieder anlaufen zu lassen.

Insbesondere wenn kritische Infrastrukturen von einer solchen Attacke betroffen sind, neigen Entscheidungsträger dazu, nachzugeben, um die Produktion – und damit den Umsatz – am Laufen zu halten. Auch im aktuellen Fall von JBS kostet jede Minute, in der die Produktion stillsteht, das Unternehmen selbst und eine Vielzahl von Zulieferern und Abnehmern bares Geld. Wie aus einer Studie von Nozomi Networks hervorgeht, war die Bedrohungslage für industrielle und kritische Infrastrukturen schon zu Beginn des Jahres hoch: Cyber-Kriminelle konzentrieren sich immer mehr auf hochwertige Ziele, die fette Beute versprechen. Beliebtes Mittel dafür sind Ransomware-Angriffe, die zugleich immer zahlreicher, raffinierter und hartnäckiger werden.

Edgard Capdevielle, CEO Nozomi
Edgard Capdevielle, CEO Nozomi
(Bild: Nozomi)

Leider schaffen es jetzt Angriffe auf kritische Infrastrukturen jede Woche in die Nachrichten - und wir müssen schmerzhaft mit ansehen, wie der private und öffentliche Sektor versucht, den Rückstand aufzuholen. Unternehmen müssen sich auf das Unvermeidliche vorbereiten – und bereit sein, wenn ein Angreifer eindringt. Aus diesem Grund ist es neben der Stärkung der Cybersicherheitsabwehr ebenso wichtig, in die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens im Falle eines Angriffs zu investieren.

Entscheidungsträger müssen davon ausgehen, dass ihr Unternehmen irgendwann angegriffen wird. Deshalb gilt es, sich auf diese Situation vorzubereiten, bevor sie eintritt. Diese Denkweise für die Zeit nach einem Vorfall etabliert eine starke Cybersecurity-Kultur, die schwierige Fragen stellt, Worst-Case-Szenarien antizipiert und eine Wiederherstellungs- und Eindämmungsstrategie entwickelt, die darauf abzielt, die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen zu maximieren – lange bevor eine Attacke stattfindet.

Diejenigen Anbieter, die frühzeitig in starke Cybersicherheitsprogramme und Widerstandsfähigkeit investieren, sind in der Lage, schneller und mit geringeren finanziellen Verlusten aus einem erfolgreichen Cyber-Angriff hervorzugehen.

* Edgard Capdevielle, Präsident und CEO von Nozomi Networks

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