Trendbeitrag Wireless Pragmatischer Umgang mit Wireless-Technologien gewinnt die Oberhand
Ein gutes Jahr ist es her, dass der WirelessHART-Standard freigegeben wurde. Damals war die HART-Organisation zuversichtlich, dass schnell erste Produkte für drahtlose Anwendungen folgen würden. Was ist davon geblieben? Ein Realitätscheck.
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Innovationen haben es in der Prozessindustrie nicht immer leicht. Diese Erfahrungen haben schon zahlreiche Technologielieferanten in der Vergangenheit machen müssen. Beim Thema Wireless scheint sich diese Erfahrungskurve zu wiederholen. Während die Ausrüsterindustrie die drahtlose Kommunikation von der technologischen Weiterentwicklung bis zur Revolution preist, gehen die Anwender in der Chemie mit der bekannten Zurückhaltung an die Sache heran. Tenor: Für Einzelfälle interessant, der flächendeckende Einsatz der Wireless-Technologie sei eher unwahrscheinlich.
Dabei waren die Erwartungen bei den Anbietern nach der Einigung auf den WirlessHART-Standard im vergangenen September in Bezug auf neue Wireless-Produkte, Technologien und Anwendungen hoch. Eine Erklärung für die zögerliche Einführung: Erst im Juni/Juli 2008 wurde ein Nachtrag freigegeben, der die Entwicklung von WirelessHART-Produkten erst ermöglicht. „So hat Dust-Networks, der Nummer-Eins-Zulieferer der Funktechnik, die ersten sechs Monate zusammen mit der HART Communication Foundation (HCF) damit zugebracht, die unklaren Punkte in der WirelessHART-Spezifikation zu klären“, erklärt Gerrit Lohmann, Produktmanager bei Pepperl & Fuchs die Situation. „Das Release von Dust Networks war für Anfang Oktober terminiert. „Darauf können wir erst mit unseren Produkten aufsetzen“, so Lohmann.
Bewegung hinter den Kulissen
Hinter den Kulissen hat sich in den vergangenen Monaten jedoch viel bewegt. So sind nicht nur die Marketingaktivitäten rund um WirelessHART deutlich zu spüren, wie Ryan Kromhout, Leiter Produktmanagement Prozessautomation bei Turck, bestätigt: „Die Kunden zeigen Interesse und jetzt gilt es, dieses Interesse mit tatsächlichen Produkten und Funktionalitäten zu befriedigen.“
Auch bei Siemens stellt man ein starkes Informationsbedürfnis auf der Anwenderseite fest: „Der Informationsbedarf reicht von Verfügbarkeit, Sicherheit, (Funk-)Technologien hin bis zu Applikationen und Systemintegration“, nennt Stephan Guido, Leiter R&D Technology and Process des Geschäftsgebietes Sensors and Communication der Siemens-Division Industry Automation sowie Leiter des Wireless-Programms, die Interessensgebiete der Anwender.
Sehr positiv beurteilt man die Entwicklung des vergangenen Jahres bei Emerson Process Management, einem der führenden Treiber dieser Technologie.
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