Druck von Pharma-Etiketten Pharma-Etiketten drucken für Anfänger – die richtige Kombi aus Hardware, Software und Beratung macht es möglich

Ein Gastbeitrag von Filip Weymans, VP Marketing, Xeikon |

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Wer Arzneimittel-Etiketten druckt, braucht jede Menge Sachverstand und Erfahrung. Doch mit der richtigen Hardware, Software und Beratung können selbst Neueinsteiger die komplexen Pharma-Etiketten effizient in Kleinauflage herstellen – eine interessante Option für Arzneimittelhändler, die sich auf Re-Importe spezialisiert haben und Kleinstmengen an Etiketten selbst drucken möchten.

Beispiel für Pharmaetiketten auf Ampullen
Beispiel für Pharmaetiketten auf Ampullen
(Bild: Xeikon)

Für Arzneimittel sind Etiketten unverzichtbar – ob als Informationsträger oder um die Aufmerksamkeit des Kunden zu erregen. Doch Arzneimittelhändler aber auch Pharmaunternehmen, die Etiketten selbst drucken möchten stehe heute heute vor einem Dilemma:

  • Arzneimittel-Etiketten werden immer komplexer und vielfältiger, während die Auflagenhöhen sinken und kürzere Lieferzeiten gefordert werden.
  • Es wird immer schwieriger, qualifizierte Mitarbeiter zu finden und zu halten. Dieser Fachkräftemangel wird von vielen Druckereien sogar als größte Herausforderung angeführt.

Der Digitaldruck, automatisierte Workflows und moderne Finishing-Technologien können hier jedoch das scheinbar Unmögliche möglich machen. So erlauben Digitaldruckmaschinen die Produktion von Kleinauflagen und den automatischen Auftragswechsel. Digitale Workflows bereiten die Druckdaten vor und senden den richtigen Auftrag zur richtigen Zeit an die richtige Maschine, ohne dass ein Bediener eingreifen muss. Moderne Finishing-Optionen ermöglichen die automatische Konfiguration der Verarbeitung mit weitestgehender Vermeidung von Bedienereingriffen und Makulatur.

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Trotzdem ist es nicht immer einfach, die einzelnen Bestandteile des Produktionsablaufs nahtlos miteinander zu verbinden und zu optimieren. Daher kann der Aufbau einer effizienten Drucklösung einen Beratungsansatz erfordern, wie er von Xeikon und dessen Solution Services (XSS) angeboten wird. Das XSS-Team ist auf Produktionslinien spezialisiert, die mehr als Standardprodukte benötigen und in denen Prozesse über mehrere Komponenten hinweg optimiert werden müssen.

Vollautomatische Produktion von Arzneimittel-Etiketten

Ein gutes Beispiel dafür, wie das XSS-Team die Kunden in die Lage versetzen kann, komplexe Produkte effizient zu produzieren, ist der Etikettendruck für Arzneimittelhändler.

Die Automatisierung ist dann am effizientesten, wenn sie bereits weit vor der eigentlichen Vollfarb-Digitaldruckmaschine einsetzt und den gesamten Produktionsablauf umfasst. Daher ist es beispielsweise möglich, das digitale Frontend (DFE) einer Xeikon Druckmaschine in ein unternehmensweites Warenwirtschaftssystem (ERP) einzubinden.

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In Abhängigkeit von den eingehenden Produktbestellungen werden die Druckaufträge jeden Tag automatisch erstellt, um exakt die jeweils benötigten Etiketten zu produzieren. Mit Hilfe von Software-Entwicklern kann Xeikon zudem Lösungen programmieren, die sich in das Bestellsystem des Kunden einfügen sowie völlig ohne Bedienereingriff die JDF-Jobtickets und Druckdateien erstellen.

Doch auch ohne ERP-Integration stehen viele Software-Tools zur Verfügung, die die Druckproduktion rationeller gestalten und optimieren. Die Software im Xeikon DFE sortiert und stellt die Druckaufträge zusammen, um das Druckmaschinenformat und die Finishing-Konfiguration bestmöglich auszunutzen, wobei die Liefertermine natürlich mit berücksichtigt werden.

Beim Step-and-Repeat wird die endgültige Anordnung der Etiketten festgelegt. Bei Bedarf erhalten die Etiketten zusätzliche variable Daten zugewiesen. Häufig ist es aufgrund der sehr geringen Stückzahlen notwendig, in mehreren Bahnen zu drucken, um die Produktivitätsvorteile und Druckbreite der Xeikon Druckmaschine auszunutzen und die weitere Verarbeitung effizienter zu gestalten. Diese Optimierung übernimmt die Varilane Software des Xeikon DFE.

Zur Automatisierung der nachgelagerten Prozesse erstellt das DFE eine spezifische Auftragskennung (ID) und fügt zu Beginn und am Ende des Auftrags in jede Bahn einen Datamatrix-Code (DMC) ein. Diese Daten werden für die automatische Konfiguration der Verarbeitungs- und Kontrollsysteme genutzt und ermöglichen die durchgängige Überwachung eines Ablaufs, in dem ganz oder teilweise auf Bedienereingriffe verzichtet werden kann.

Abschließend erstellt die Vectorizer Software von Xeikon die Stanzkontur-Dateien für die Laserstanze und speichert diese abrufbereit auf einem Server. Alle diese Prozesse laufen automatisch ab, um die Druckvorstufe und die Maschinenbediener zu entlasten und sicherzustellen, dass alle Aufträge fehlerfrei verarbeitet werden.

Auch Kleinstauflagen bis zu Größe 1 sind möglich

Im Unterschied zu Flexo- oder Offsetdruckmaschinen benötigen die Digitaldruckmaschinen von Xeikon keine Anlaufmakulatur. Selbst kleinste Auflagen mit einem einzigen Druckexemplar sind möglich, so dass Nullbestand-Modelle umsetzbar sind. Die Druckmaschinen sind skalierbar und daher mühelos an die Stückzahlen kleiner bis mittlerer Auflagen anpassbar. Auch das Farbmanagement lässt sich automatisieren, um den Bediener weiter zu entlasten.

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Die gedruckten Etikettenrollen werden in eine oder mehrere Laserstanzen geladen. Der Einsatz von Laserstanzen hat sich als die effizienteste Lösung für die automatische Etikettenfertigstellung von gedrucktem Rollenmaterial erwiesen. Zu Beginn eines jeden neuen Auftrags liest die Laserstanze in jeder Materialbahn den DMC-Code aus, um automatisch die richtige Stanzdatei zu laden. Auch kann die Laserstanze ohne Stanzformen, Werkzeuge oder manuelle Eingriffe dynamisch zwischen verschiedenen Etikettenformen auf der Materialbahn wechseln.

Mehr Aufwand für Fenster-Etiketten

Sicherlich erfordern manche Etiketten einen etwas größeren Aufwand. So stellen Fenster-Etiketten besondere technische Herausforderungen. Es gibt Anwendungen, bei denen der Packungsinhalt in einem nicht bedruckten Fenster erkennbar sein muss. Der Fensterausschnitt erfüllt mitunter aber auch einen dekorativen Zweck, denn er kann die optische Wirkung des Etiketts deutlich verstärken. In manchen Fällen reicht es aus, einfach einen Ausschnitt aus dem Etikettenmaterial heraus zu stanzen. Allerdings ist eventuell eine transparente Folie erforderlich, wenn das Etikett ansonsten zu instabil wird oder ein zusätzlicher Schutz benötigt wird.

Für diese Anwendung ist eine Doppel-Laserstanze die beste Lösung, da einige Teile des Etiketts vor dem Laminieren und andere Teile erst danach heraus gestanzt werden müssen. Die Matrixcode-Leser in den Laserstanzen sorgen dafür, dass automatisch immer die richtige Konturdatei geladen wird. Anhand der von der Vectorizer Software erstellten Kontur-Stanzdateien berechnet der Laser-Finisher die Schichtstärken, um die Laserleistung in den beiden Stanzen automatisch einzustellen. Alle Änderungen erfolgen praktisch sofort und ohne Makulatur. In der konventionellen Produktion ist ein Fenster-Etikett mit einem erheblichen Rüstaufwand sowie einem großen Abfallvolumen verbunden. Zudem wird ein hochqualifizierter Bediener benötigt.

Die Automatisierung erledigt die Arbeit

Traditionelle Druckverfahren sind auf qualifizierte Maschinenbediener angewiesen, die die Werkzeuge wechseln, die Rüstarbeiten ausführen sowie die Druckaufträge kontrollieren. Während die Druckanwendungen heute immer anspruchsvoller werden, erweist es sich als noch schwieriger, Personal mit der benötigten Qualifikation zu finden. Da ist es an der Zeit, sich mit der Automatisierung durch digitale Workflows, digitale Druckmaschinen und digital basiertes Finishing vertraut zu machen.

Allerdings braucht man Spezialisten, um die richtige Hardware auswählen und das Automatisierungspotenzial aller Einzelprozesse ermitteln zu können. Hier kommt das Xeikon Solution Services (XSS) Team ins Spiel. Darüber hinaus übernimmt das XSS-Team gegenüber dem Kunden die Gesamtverantwortung für die Produktionslinie und ist gleichzeitig der zentrale Ansprechpartner für alle Beschaffungsfragen bei Konfiguration und Betrieb.

Auch ohne Druckerfahrung ist Etiketten-Druck möglich

Die Etiketten-Produktionslinien von Xeikon, wie beispielsweise die Linie für die pharmazeutische Industrie, müssen komplexe Etiketten in kleinsten Auflagen herstellen und gleichzeitig alle produzierten Etiketten kontrollieren. Es wurden bereits mehrere Produktionslinien bei Re-Importeuren von Arzneimitteln, die zuvor über keine Erfahrung im Produktionsdruck verfügten, installiert.

Obwohl diese Anwender weder erfahrenes Personal noch Produktionskompetenz besaßen, konnten die Linien innerhalb weniger Wochen nach der Installation den vollen Betrieb aufnehmen. Es hat sich gezeigt, dass Kunden, die über keine Erfahrungen auf einem spezifischen Druckmarkt verfügen, in Zusammenarbeit mit dem XSS-Team erfolgreich in eine Druckproduktionslinie investieren und diese selbst für komplexe Endprodukte effizient betreiben können.

Bei diesem neuen Konzept kommt das Expertenwissen gleich zu Beginn der Installation zum Einsatz. Aufgrund der erreichten Automatisierung und Rationalisierung der benötigten Prozesse steht das Unternehmen dann weniger unter Druck, für den täglichen Routinebetrieb einer Produktionslinie qualifizierte Fachkräfte zu finden.

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