Comos International Conference Mit Siemens in die Championsleague des Life Cycle Asset Information Managements
Es war die erste Comos-Anwenderkonferenz seit der Übernahme durch Siemens im Jahr 2008: Selbstbewusst und gestärkt für den globalen Wettbewerb präsentierte sich Comos Industry Solutions (früher Innotec) seinen Kunden in der Münchner Allianz-Arena. Lesen Sie hier, welche Neuerungen der Software-Spezialist für die Prozessindustrie zu bieten hat.
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Globaler agieren, Produkte schneller auf den Markt bringen und somit langfristig konkurrenzfähig bleiben zu können, das sind die Ziele, die Comos seit der Übernahme durch Siemens verstärkt verfolgt, wie Alexander Mankel, Head of Sales bei Comos Industry Solutions, bei der Eröffnung der zweitägigen Anwenderkonferenz betonte. Der Veranstaltungsort, imposant mit Blick direkt auf das Spielfeld der Vorzeige-Kicker aus München, wurde nicht zufällig gewählt. Comos sieht sich dank Siemens qualifiziert und reif für die Champions-League des Life Cycle Asset Information Managements: Das Unternehmen ist auf Wachstum eingestellt und investiert in Softwareentwicklung, Internationalisierung und Qualitätsmanagement. Allein 80 neue Mitarbeiter wurden im Jahr 2009 an Bord geholt und auch in diesem Jahr will Comos seinen Mitarbeiterstamm weiter ausbauen.
Comos baut weltweites Netzwerk aus
Andreas Geiss, der Anfang des Jahres von Siemens als COO zu Comos Industry Solutions stieß und viel Know-how zum asiatischen Markt mitbringt, steht für die neue Internationalität des Unternehmens. Das globale Siemens-Netzwerk soll hierbei künftig helfen. Erst kürzlich wurde beispielsweise ein Büro in Dubai eröffnet, das den Markt Middle East stärken soll. Für Comos ist die Internationalisierung die Chance, besser Neukunden ansprechen und auf lokale Bedürfnisse eingehen zu können – für Anwender hingegen soll sich die weltweite Betreuungssituation verbessern. Immerhin geht es im integrierten Engineering-Konzept im Wesentlichen darum, globales Projektengineering mit konsistenten Daten in Echtzeit zu ermöglichen. So berichtete Mark Niestroj von Zeppelin in einem Best-Practice-Vortrag von standortübergreifenden Projekten: Prozessentwicklung aus Deutschland, 3D-Anlagendesign aus Asien und errichtet in Brasilien – so könnte ein typisches Engineering-Vorhaben aussehen, das eine datenbankbasierte Softwarelösung wie Comos maßgeblich unterstützt. Auch Dr. Friedrich Fröschl von VTU Engineering beschrieb, welche positiven Effekte die Möglichkeit des Echtzeit-Engineerings in der standortübergreifenden Zusammenarbeit gebracht hat.
Paradigmenwechsel hin zu Integrated Operations
Datendurchgängigkeit und Interoperabilität, das sind und bleiben die Grundsätze bei Comos, auch als Teil der Siemens-Familie. „Das ist weiterhin unser größter Wettbewerbsvorteil“, betont Mankel. Die von Comos seit vielen Jahren umgesetzte Integration aller Prozessabläufe in der Engineering-Phase wurde ergänzt durch vollständig integrierte Arbeitsabläufe in Betrieb und Instandhaltung. Durch diesen "Integrated Operations"-Ansatz können Projektbeteiligte weltweit miteinander kommunizieren, gemeinsam Entscheidungen treffen und auf Störanfälle schnell reagieren. Schnittstellen zu ERP-Systeme sind frei konfigurierbar und Instandhaltungsmaßnahmen können vollintegriert geplant werden. Der Vorteil: Materialbedarf, Werkzeuge, Logistik und weitere Faktoren sind in Echtzeitzugriff planbar.
Die Produktionsanlage von morgen
Siemens will mit der Akquisition von Innotec den bereits eingeschlagenen Weg hin zur Digitalen Fabrik konsequent fortsetzen. Dazu hat Siemens in den letzten Jahren ein beträchtlichen Anteil an F&E in die Durchgängigkeit von Engineering-Tools investiert. Das beinhaltet sowohl Investitionen in bestehende Portfolioelemente, wie auch in neu erworbene Technologien. Das Ergebnis - schon heute bietet Siemens seinen Kunden Softwarelösungen über den gesamten Weg der Produktentstehung, der Produktionsplanung bis hin zu Maintenance. Im Bereich Engineering-Software setzt der Konzern sowohl in der Prozessindustrie, dem ursprünglichen Kerngeschäft von Comos, wie auch in der Fertigungsindustrie mit Simatic Automation Designer auf Comos als Plattform.
Standardisierung als Grundlage für die Digitale Fabrik
Standardisierung ist für Ralf-Michael Franke, CEO von Siemens Industrial Automation Systems, dabei ein wichtiger Schlüsselfaktor. Nur über diesen Weg kann seiner Meinung nach die Vision der Digitalen Fabrik Wirklichkeit werden. „Und außerdem: Ohne Wettbewerb macht das doch keinen Spaß“, scherzt er im Gespräch mit PROCESS. Franke schätzt, dass sich die Zahl der Anbieter für Konzepte einer Digitalen Fabrik in der nächsten Dekade auf drei große Player im Weltmarkt konsolidieren wird. Siemens will dazugehören, auch als Lösungsanbieter für die Prozess- und Hybridindustrien. Der Spagat wird sein, so betont er, die einzelnen Standards verschiedener Industrien zu vereinheitlichen. Das wird noch ein längerer Prozess sein, den Siemens und Comos jedoch aktiv vorantreiben wollen. So ist die Comos-Datenbank beispielsweise kompatibel für ein Mapping mit der ISO 15926, wie Peter Spelberg-Jahn von Comos in seinem Vortrag zur Interoperabilität zum optimalen Zusammenspiel aller Gewerke darstellt.
Fazit
Comos betrachtet eine Anlage funktionsorientiert, nicht getrennt nach Gewerken. Der Datenfluss steht im Vordergrund. Neu ist die vollständige Integration der Arbeitsabläufe auch in Betrieb und Instandhaltung. Der Grundgedanke, eine Anlage ganzheitlich über den gesamten Lebenszyklus zu erfassen, wird konsequent umgesetzt und durch die Software-Strategie von Siemens weiter gestärkt.
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