Wärmepumpen und Verdichter für Fernwärme-Projekte Klimafreundliche Wärme aus dem Rohr: Aggregate für 24 MW saubere Heizung
Wie kommen 24 MW saubere Energie in Häuser und Gewerbe, ohne dass Tausende neue Kessel installiert werden müssen? Per Fernwärme – so ermöglichen hocheffiziente Schraubenverdichter die Wärmewende für das Fernwärmesystem von Tallinn.

Fernwärme ist die am weitesten verbreitete Heizungsart in Estland, wobei mindestens 60 Prozent der Wärmeenergieversorgung auf Fernwärme entfallen. Und nicht nur das: Obwohl uns Fernwärme in Deutschland antiquiert erscheint, könnte die Heizung am Rohr im Zuge der Energiewende-Diskussion eine Renaissance erfahren. Immerhin ermöglicht Fernwärme den Einsatz von Brennstoffen, die anders nur schwer zu nutzen wären – etwa Holz- oder Haushaltsabfälle, sowie die Nutzung der Restwärme von effektiven Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, in denen Wärme und Strom gemeinsam erzeugt werden.
Buchtipp
Das Buch „Wärmepumpen und Wärmepumpenanlagen“ bietet einen umfassenden Überblick über Wärmepumpensysteme und -komponenten, die in der Industrie zum Einsatz kommen. Themen reichen von den Grundlagen der Wärmepumpentechnik über den Aufbau, die Arbeitsprinzipien, Betriebsweisen und Wärmequellen von Wärmepumpen bis hin zur Planung ganzer Wärmepumpenanlagen.
Mehr erfahren bei Vogel FachbuchAuf diese Weise kann ökologisch nachhaltige Energie direkt zum Nutzer gebracht werden, ohne das dezentral zusätzliche Heizlösungen benötigt werden.
Außerdem bietet die Technologie eine hohe Versorgungssicherheit und ist sicher in der Anwendung und kann eine wichtige Rolle bei der Verringerung des Kohlenstoff-Fußabdrucks der Energienutzung spielen:
- Ein Gebäude, das aus erneuerbaren Energiequellen erzeugte Wärme verbraucht, fördert eine klimafreundliche Energieerzeugung und trägt dazu bei, den Ausstoß von Kohlenstoffemissionen in die Atmosphäre zu verringern.
- Die Stromerzeugung in KWK-Anlagen verringert den Bedarf an Strom aus fossilen Brennstoffen.
- Energieeffiziente Fernwärme ersetzt den Strombedarf für die Beheizung von Gebäuden und senkt somit den Verbrauch und die Notwendigkeit der Stromerzeugung.
Auch in der estnischen Haupstadt Tallin setzt der Energieversorger Utilitas auf ein laufend modernisiertes Fernwärmesystem, dass Energie an zentrale Heizstationen, die sich in der Regel im Keller des betreffenden Gebäudes befinden, schickt. Diese "Heizzentrale" empfängt die Wärmeenergie und verteilt sie im Gebäude auf der Grundlage der in der Heizzentrale eingestellten Temperaturen und Regelungen. Dort kann der Gebäudeeigentümer die Innentemperaturen der Räume im Gebäude und andere gewünschte Parameter einstellen. Die Menge der verbrauchten Wärmeenergie wird mit einem im Gebäude installierten Wärmezähler gemessen.
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Wärmepumpen
Heizen mit der Kläranlage: Wärmepumpen erschließen Ressourcen im Abwasser
Die Wärmewende kommt ins Haus
Alle Utilitas-Kunden sind an das Fernablesesystem angeschlossen, mit dessen Hilfe der Wärmeenergieverbrauch noch genauer als bisher gemessen werden kann. Ein System mit ständiger Datenverbindung ermöglicht eine schnellere Erkennung von Ausfällen, Verlusten und Leckagen sowie die Kontrolle des Betriebs des gesamten Wärmeenergienetzes. Um die Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen zu verringern, hat Utilitas konsequent in Technologie und Brennstoffaustausch investiert.
Utilitas ist der größte Erzeuger erneuerbarer Energie in Estland und der größte Fernwärmebetreiber des Landes, der rund ein Drittel der estnischen Fernwärmekunden versorgt. Das Unternehmen beheizt 18,2 Millionen Quadratmeter von Gebäuden in ganz Estland über 556 Kilometer Fernwärmenetze und liefert mehr als 2,1 TWh Wärme an rund 177. 000 Haushalte sowie an kommunale und gewerbliche Kunden.
Im Jahresdurchschnitt werden bereits heute mehr als zwei Drittel der Wärmeproduktion von Utilitas mit Biomasse und Abwärme erzeugt. Zur Deckung des Spitzenbedarfs verwendet Utilitas auch Erdgas, hat aber einen Investitionsplan, um bis spätestens 2030 kohlenstoffneutral zu werden und keine fossilen Brennstoffe mehr verwenden zu wollen.
Verdichter für 24 MW grüne Wärme
Technologische Unterstützung kommt dabei auch von Gea: Der Apparatebauer liefert vier große Schraubenverdichter-Wärmepumpem für die Fernwärmeversorgung in Tallinn, darunter eine neue hocheffiziente Einheit L XHP 70 bar (die übrigen sind XB-Schraubenverdichter). Mit diesen Aggregaten können rund 24 Megawatt pro Jahr geliefert werden. Die offizielle Inbetriebnahme wird im dritten Quartal 2023 erfolgen.
Gea punktete bei Utilitas mit jahrzehntelanger, weltweiter Erfahrung in der Kälte- und Wärmetechnik und im Einsatz von Ammoniak als natürlichem Kältemittel. Hinzu kam eine sehr individuelle und kundenspezifische Planung und Arbeit - und die perfekte Passgenauigkeit der GEA Komponenten, erklärten Pressesprecher. (dst)
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