Energieketten Für jedes Gerät die passende Energiekette

Redakteur: Volker Unruh

Ob Schiffsbelader, Regalbediengerät oder Roboter: Sie alle müssen mit Energie versorgt werden. Damit dies artgerecht und ohne Beeinträchtigung für die jeweiligen Arbeitsabläufe erfolgen kann, bieten die Kölner Kunststoffspezialisten von Igus ein recht umfangreiches Programm.

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Der Bereich der industriellen Energiezuführung mittels Energieketten bewegt sich zwischen Extremen. Da ist zum einen beispielsweise der Schiffsbelader im Seehafen Wismar, der für einen Umschlag von 720 t Schüttgut pro Stunde ausgelegt ist und bei jeder Witterung seinen Dienst auf einer 200 m langen Strecke entlang des Hafenbeckens verrichtet.

Seine Energie bezieht das gigantische Fördermittel über eine Energiekette. Selbst bei den mittig eingespeisten Zuleitungen hat die Kette eine Länge von etwas über 100 m, um den gesamten Verfahrweg des Beladers abzudecken.

Neue robuste Kunststoffe und Leitungstypen machen es möglich, dass die E-Kette heute in Anwendungen eingesetzt werden kann, die früher ausschließlich den vergleichsweise sehr aufwändigen Schleppleitungen vorbehalten war.

Zum anderen ist da der Verpackungsroboter, der hochdynamisch einen Pralinenkasten konfektioniert. Auch dieser Roboter will mit Energie und Daten versorgt werden.

Mehrdimensional bewegliche Ketten für den Robotereinsatz

Ein umfassendes Programm an Energieketten, die allen diesen unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden, bietet die Igus GmbH aus Köln. Speziell für die hochdynamischen Robotereinsätze hat Igus mit den Triflex-Systemen mehrdimensional bewegliche E-Ketten mit definierter Bewegungsfreiheit in X-, Y- und Z-Achse entwickelt.

Verschiedene Ausführungen ermöglichen Anwendungen auf engem Bauraum oder mit schlanker Kettenführung. Für kreis- und spiralförmige Bewegungen bis 520° ist die Twisterchain ausgelegt, die in variablen Breiten erhältlich ist. Anders als Kunststoff-Wellschläuche nehmen diese speziellen Ketten Torsion auf und knicken und reißen nicht.

Mit der Energiekettenserie Triflex R bietet Igus Anwendern und Herstellern von Robotern einen Modulbaukasten, aus dem die Energie- und Datenversorgung sowohl für den großen Schweiß- als auch für den kompakten Handling-Roboter realisiert werden können.

Das System funktioniert nach dem Kugel-Pfanne- oder Trailerprinzip. Pfanne und Kugel bilden nach dem Einrasten eine hoch bewegliche Verbindung, die Bewegungen in allen drei Achsen und optimalen Kraftschluss kombiniert und damit eine hohe Zugfestigkeit gewährleistet.

Eine Torsion der Längsachse bis ±380°/m ist möglich. Sowohl in der Radius- wie in der Torsionsbewegung bietet die Energiekette durch ein integriertes Anschlagsystem einen die Leitungen schonenden Mindestbiegeradius.

Ganz andere Anforderungen werden an die Energieführungen im Bereich der Förder- und Lagertechnik gestellt. Dort müssen beispielsweise die hochdynamischen Regalbediengeräte mit Energie und Daten versorgt werden. Besonders bei Querbeschleunigungen besteht allerdings immer die Gefahr, dass Energieketten seitlich ausschwingen und an die Metallträger der Regalkonstruktion stoßen, sodass Kettenbrüche praktisch vorprogrammiert sind.

Mit dem Guidelok hat Igus eine Führungsschiene im Angebot, mit der Energieketten auf Verfahrwegen von bis zu 80 m Mast- oder Turmhöhe sicher in der Spur bleiben sollen. Wurde früher die hängende Energiekette in einem gekapselten Rinnensystem oder mit ähnlichen komplett geschlossenen Lösungen vertikal geführt, so kann jetzt auf aufwändige Einhausungen verzichtet werden.

Die Kette hängt in einem rostfreien Führungskanal aus Stahl. Zwei Kipphebel bilden einen positionsversetzten Verriegelungsmechanismus: Ist das Untertrum der Energiekette außerhalb der Rinne, ist der Kipphebel in Ruhestellung. Fährt das Untertrum durch die Rinne über den Schaltknopf, wird der Arretierungsknopf aktiviert.

Dieser fährt aus und hält die Energiekette, so dass sie selbst bei starker horizontaler Dynamik nicht seitlich ausschwingen oder schlagen kann. Jener Teil der Kette, der gerade durch die Rinne fährt, wird also automatisch durch den Kipphebel-Mechanismus fixiert.

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