Biopharmaka in Deutschland Warum Biopharmaka auf dem deutschen Markt so erfolgreich sind
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Der Umsatz mit Biopharmaka hat in Deutschland 2022 mit fast 60 Prozent des Apothekenmarktes einen neuen Höchststand erreicht. Woran das liegt und warum besonders Biosimilars so erfolgreich sind.

Deutschland ist ein guter Markt Biopharmaka, sagen die Autoren des Biotech-Report kompakt „Medizinische Biotechnologie in Deutschland 2023“ den die Strategieberatung Boston Consulting Group im Auftrag des vfa erstellt hat.
Fast 60 Prozent aller Neuzulassungen in 2022 waren Biopharmazeutika womit der Anteil am Gesamtmarkt auf 32,9 Prozent stieg. Der Umsatz mit Medikamenten aus gentechnischer Herstellung betrug 2022 17,8 Milliarden Euro (16,1 Milliarden Euro), das entspricht einem Wachstum von 10,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Biopharmazeutika umsatzstärker als konventionelle Arzneimittel
Zum Vergleich: Im selben Zeitraum nahmen die Umsätze des gesamten deutschen Pharmamarktes um 5,4 zu. Die Autoren führen den steigenden Umsatzzahlen für Biopharmazeutika, auf den hohen medizinischen Bedarf und die vermehrt zur Verfügung stehenden zielgerichteten Therapieoptionen.
Der Report listet 63 neu zugelassene Medikamente mit einem neuen Wirkstoff, einem biosimilaren Wirkstoff oder einer neuen Kombination bekannter Wirkstoffe auf. Das sind sieben mehr als in den Jahren 2020 und 2021. Nur 2018 wurden noch mehr Biopharmazeutika zugelassen als letztes Jahr.
Onkologie und Immunologie sind die umsatzstärksten Therapiebereiche
Erneut sind Onkologie und Immunologie die beiden umsatzstärksten Bereiche mit Marktanteilen von 29 Prozent bzw. 28 Prozent, wobei die Onkologie mit +16 Prozent weiterhin überdurchschnittlich wächst. Zusammen mit den Stoffwechselerkrankungen machten die drei größten Anwendungsgebiete fast drei Viertel des biopharmazeutischen Gesamtumsatzes aus.
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Besonders gut gehen dem Report zufolge Biosimliars. Die biotechnologischen Nachahmerprodukte zeigten nach ihrer Markteinführung in Deutschland ein starkes Wachstum; sie erreichten bereits im ersten Jahr signifikante Marktanteile von bis zu 80 Prozent. Im biosimilarfähigen Segment erzielten sie 2022 im Schnitt einen Umsatzanteil von 64 Prozent.
Biosimilars wachsen überdurchschnittlich
Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Biosimilars bereits im ersten Jahr nach ihrer Einführung in Deutschland Marktanteile von bis zu 80 Prozent gewinnen, berichten die Autoren. Im Anschluss wächst ihr Marktanteil weiter, z. B. auf 95 Prozent für Bevacizumab, 94 Prozent für Rituximab, 91 Prozent für Infliximab und 87 Prozent für Trastuzumab (Stand: Ende 2022). Die Autoren sehen diese Zahlen als Beleg dafür, dass der Markt funktioniere sowohl im Hinblick auf das Tempo der Marktdurchdringung der Biosimilars als auch im Hinblick auf ihre aktuellen Verordnungsanteile.
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Die Marktdurchdringung von Biosimilars sei dabei von vielen Faktoren abhängig, darunter von der Höhe des Preisunterschieds zum Originalpräparat – dessen Hersteller ebenso preislich auf den Wettbewerb reagieren kann – und der Zahl der verfügbaren biosimilaren Produkte
Weiterhin hohe Investitionen in gut gefüllte
Biopharmazeutika-Pipeline
Wie in den Vorjahren haben die Autoren auch die klinische Entwicklungspipeline von Phase I bis zum Zulassungsverfahren für neue biopharmazeutische Wirkstoffe (d. h. Wirkstoffe, die noch in keiner Indikation in der EU zugelassen sind) und biosimilare Wirkstoffe analysiert.
Die biopharmazeutische Pipeline hat sich seit 2005 weit mehr als verdoppelt. Von 256 klinischen Entwicklungskandidaten im Jahr 2005 stieg sie auf 672 Ende vergangenen Jahres und erreichte damit das Niveau von 2021 mit 669. „Diese Stabilisierung steht für bislang sehr hohe und kontinuierliche Investitionen in die Biopharmazeutika- Pipeline“, erklärt Dr. Matthias Meergans, Geschäftsführer Forschung und Entwicklung des vfa.
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