Blister Print on Demand – Darum gehört dem Inlinedruck bei Blistern die Zukunft

Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Tobias Hüser

Jedem Patienten sein persönliches Medikament – zugegeben, ganz so extrem sind die Anforderungen an Pharmaverpackungen noch nicht. Aber die Forderung, Blister, Karton und Etiketten möglichst spät im Prozess zu personalisieren, steht im Raum. Ein neues Drucksystem kann das und spart dazu noch einen Arbeitsschritt.

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Um die heutigen Marktanforderungen zu erfüllen, müssen Drucksysteme in der Lage sein, Karton, Blister und Etiketten in einer möglichst späten Phase der Produktion zu personalisieren.
Um die heutigen Marktanforderungen zu erfüllen, müssen Drucksysteme in der Lage sein, Karton, Blister und Etiketten in einer möglichst späten Phase der Produktion zu personalisieren.
(Bild: Atlantic Zeiser)

Im Markt für pharmazeutische Verpackungen gibt es nur wenige Anwendungen, die so vielversprechende Wachstumschancen aufweisen wie Blisterverpackungen. Das meint zumindest Eric Penne, Key Account Manager Pharmaindustrie von Atlantic Zeiser.

Immerhin sind 80 % aller Medikamente Tabletten, Kapseln o.Ä. und werden daher in Blister verpackt. Penne geht deshalb davon aus, dass die Nachfrage nach dieser Produktart in den kommenden Jahren um bis zu 35 % ansteigen könnte. „Aktuell machen ‚Late-Stage‘-individualisierte Blisterverpackungen 15 bis 20 % aller pharmazeutischen Verpackungen aus. Dieser Anteil könnte bis 2015 bereits 50 % betragen“, erläutert er.

Dieses Wachstum wird durch den allgemeinen Trend zu kleineren Auflagen und einer spezifischeren Ausrichtung auf eine zielgerichtete Arzneimittelversorgung gefördert, die die geografischen, demografischen und sprachlichen Unterschiede zwischen den Regionen berücksichtigt und eine wirtschaftliche (und rentablere) Produktion einzelner Dosierungen ermöglicht. „Bisher wurden Blisterverpackungen in zwei separaten Arbeitsvorgängen produziert, wobei der Zulieferer des Aluminiums das Material vorbedruckte“, erklärt er. „Doch jetzt fordern immer mehr Verarbeiter von Blisterverpackungen ein Blister-System, das den Inline-Druck mit variablen Daten „on demand“ ermöglicht und damit eine schnellere und flexiblere Produktion gewährleistet.

Die Nachfrage nach Anpassung und Personalisierung steigt

Um die heutigen Marktanforderungen zu erfüllen, müssen Fertigungssysteme in der Lage sein, Karton, Blister und Etiketten in einer möglichst späten Phase der Produktion zu personalisieren. Dieses „Late Stage Customizing“ zeige deutlich, wo die Unternehmen ihre wirtschaftliche Zukunft sehen, meint Penne. „Kürzlich haben wir uns mit mehreren großen Herstellern unterhalten, deren Produktion 52 Wochen im Jahr, sieben Tage die Woche läuft und die ihre Produktionssysteme komplett umbauen mussten“, verdeutlicht er.

Lange Rüstzeiten verhinderten in den beschriebenen Fällen eine wirtschaftliche Umstellung auf kleinere Produktionschargen. Die Umrüstung für fünf oder sechs kleinere Aufträge pro Tag kann oftmals länger dauern als die eigentliche Produktionszeit. Dies erfordert ein Überdenken des gesamten Fertigungsprozess vor dem Hintergrund der heute verfügbaren Technologien, um auch bei diesen kleinen Auflagen wirtschaftlich zu arbeiten.

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