Abwehr von Cyber-Attacken Namur und BSI schmieden starkes Bündnis für IT-Sicherheit

Autor / Redakteur: Sabine Mühlenkamp / Wolfgang Ernhofer

70 % aller Unternehmen sind schon einmal Opfer von Cyber-Angriffen geworden. Die Abwehr solcher Attacken kann nur gemeinsam bewältigt werden. Aus diesem Grund rücken die Namur und das BSI enger zusammen.

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Namur-Vorstandsvorsitzender Felix Hanisch (li.) und Arne Schönbohm, Präsident des BSI, freuen sich über die stärkere Zusammenarbeit.
Namur-Vorstandsvorsitzender Felix Hanisch (li.) und Arne Schönbohm, Präsident des BSI, freuen sich über die stärkere Zusammenarbeit.
(Bild: PROCESS / Mühlenkamp)

Bad Neuenahr – Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist nun Mitglied in der Namur. Umgekehrt tritt die Namur der Allianz für Cyber-Sicherheit (ACS) bei. Hintergrund ist, dass eine neue Angriffsqualität die Gefährdungslage auf ein neues Niveau hebe und flexible Gegenmaßnahmen erfordere, so die Bündnispartner. „Gemeinsam können wir die erforderlichen Rahmenbedingungen für die Umsetzung der Digitalisierung in der Prozessindustrie fördern und die Verbreitung konkreter und passfähiger Umsetzungsmaßnahmen für mehr Cyber-Sicherheit in den Unternehmen beschleunigen“, erklärt BSI-Präsident Arne Schönbohm.

Die Allianz für Cyber-Sicherheit des BSI hat rund 3000 Teilnehmer. Deren Leistungen und Angebote stehen nun auch den Mitgliedern der Namur zur Verfügung. „Wir haben jeden Tag 390.000 neue Schadprogramme. Und dies obwohl wir noch nicht einmal in einer digitalisierten Welt leben“, verdeutlichte Schönbohm am Rande der diesjährigen Namur-Hauptsitzung, die Dringlichkeit.

Teilnehmer der Allianz für Cyber-Sicherheit profitieren von der Expertise des BSI und erhalten unter anderem Anleitungen und Lösungshinweise bei akuten Gefahrenlagen. Ein Muster-Sicherheitskonzept wurde als Schablone entwickelt, um quasi einen IT-Grundschutz in Chemieanlagen zu erhalten. Insgesamt können solche Vorgaben jedoch nur als Wegweiser dienen. Dabei sei die Prozessindustrie nicht schlecht aufgestellt, so Schönböhm, insbesondere die vorhandenen Safety-Konzepte bieten bereits eine sehr gute Grundlage für den Schutz vor Angriffen durch Cyber-Attacken. Für die Zukunft gehe es nun darum, noch enger zusammen zu arbeiten und Erfahrungen auszutauschen, auch branchenübergreifend.

Die Partner haben sich darauf verständigt, den Dialog und Erfahrungsaustausch zur IT-Sicherheit in Unternehmen der Prozessindustrie auf dem Gebiet der Automatisierungstechnik zu intensivieren und auszubauen. Ziel sei es u.a., für Deutschland einheitliche Vorgaben für IT-Sicherheit im Bereich Funktionaler Sicherheit zu erstellen und sich dafür einzusetzen, diese bei Betriebsprüfungen zur Anwendung zu bringen. Darüber hinaus profitieren die Unternehmen von gemeinsam erstellten Best Practices und praxisnahen Empfehlungen zur Umsetzung von IT-Sicherheitsmaßnahmen.

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