Neues Kunststoff-Werk Lanxess erhöht Kunststoff-Produktion in China
Lanxess stärkt seine Präsenz im chinesischen Markt: In der Stadt Changzhou baut der Spezialchemie-Konzern ein neues Werk für Kunststoffe für rund 20 Millionen Euro. Ab dem zweiten Quartal 2019 soll die Compoundier-Anlage pro Jahr bis zu 25.000 t Kunststoffe der Marken Durethan und Pocan für die Automobilbranche sowie die Elektro- und Elektronikindustrie produzieren.
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Köln – Von weltweit rund 85 Millionen Autos in diesem Jahr wird laut Studien etwa jedes vierte in China verkauft. 2025 soll es schon jedes dritte sein. „China ist der größte Automarkt der Welt und Schrittmacher bei der Elektromobilität. Wir wollen das Wachstum in dieser wichtigen Region begleiten und bauen unsere Präsenz im Bereich der Hochleistungs-Kunststoffe aus“, sagte Lanxess-Vorstandsvorsitzender Matthias Zachert auf einer Pressekonferenz in Shanghai. Auch die Elektro- und Elektronikindustrie bietet in China viel Potenzial. Hier erwartet das Unternehmen bis 2021 ein jährliches Wachstum von rund neun Prozent.
Lanxess betreibt bereits ein Werk für Kunststoffe in China am Standort Wuxi. „Mit der neuen Produktionsstätte bauen wir unser weltweites Netzwerk mit Compoundier-Anlagen aus und setzen die strategische Ausrichtung unseres Portfolios auf hochveredelte Kunststoffe weiter konsequent um“, sagte Michael Zobel, Leiter des Geschäftsbereichs High Performance Materials bei Lanxess.
Stärkung des Standortes Changzhou
Mit der Investition stärkt Lanxess auch den Standort Changzhou deutlich. Im dortigen Binjiang Chemical Park ist der Konzern bereits mit einer Anlage für Lederchemikalien und einem Werk für synthetischen Kautschuk präsent. Dort arbeiten derzeit 350 Mitarbeiter. Durch die neue Anlage für Hochleistungs-Kunststoffe werden 35 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen.
Die Automobilindustrie ist der wichtigste Abnehmer für die Kunststoffe von Lanxess. Die Materialien ermöglichen die Konstruktion von Bauteilen, die Metallteile in Kraftfahrzeugen ersetzen und so zur Verringerung von Gewicht, Kraftstoffverbrauch und Emissionen beitragen. Die Kunststoffe werden beispielsweise in Motoranwendungen, Türstrukturen, Pedalen, Frontends und Cockpitquerträgern eingesetzt. Je nach Bauteil kann durch die Leichtbauweise eine Gewichtseinsparung bis zu 50 % erzielt werden.
Auch bei Hybrid- und rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen gibt es für die Kunststoffe des Unternehmens viele und teilweise schon serienbewährte Anwendungen. Dazu zählen Bauteile für Ladesysteme, Träger und Zellhalter für Batteriesysteme sowie Sensoren und Gehäuseteile für Elektromotoren. Großes Potenzial haben die Werkstoffe außerdem in der Infrastruktur der Elektromobilität wie etwa bei Gehäuseteilen, Schaltern und Anschlussklemmen für Ladesäulen. Beim autonomen Fahren bieten sich die Polyamide und Polyester zum Beispiel für Konnektoren von Sensoren, Displays und Steuergeräten an.
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