Wireless-Funk-System Funk statt Kabel – Funkbasierte Kommunikation in einem Klärwerk

Autor / Redakteur: Benjamin Fiene / Dr. Jörg Kempf |

Dass Funk in allen Teilen eines Klärwerks eine echte Alternative zur kabelgebundenen Vernetzung darstellen kann, zeigen die Erfahrungen der Technischen Betriebe Wilhelmshaven. Eine Erfolgsstory …

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Die für die Ableitung und Reinigung des Abwassers zuständigen Technischen Betriebe Wilhelmshaven optimieren ihre Anlagen kontinuierlich. Im Rahmen der Modernisierung des Klärwerks wurden vier Nachklärbecken, der Sandfang sowie Pumpstationen und Faultürme mit Funksystemen ausgestattet, um die Signale und Daten wirtschaftlich an die Leitzentrale zu übertragen.
Die für die Ableitung und Reinigung des Abwassers zuständigen Technischen Betriebe Wilhelmshaven optimieren ihre Anlagen kontinuierlich. Im Rahmen der Modernisierung des Klärwerks wurden vier Nachklärbecken, der Sandfang sowie Pumpstationen und Faultürme mit Funksystemen ausgestattet, um die Signale und Daten wirtschaftlich an die Leitzentrale zu übertragen.
(Bild: Phoenix Contact)

Die für das Abwasser im Einzugsgebiet von Wilhelmshaven verantwortlichen Technischen Betriebe Wilhelmshaven (TBW) betreiben ein rund 520 Kilometer langes unterirdisches Kanalsystem sowie zwei Haupt- und 65 Nebenpumpwerke. Da im Stadtgebiet nur wenig natürliches Gefälle vorhanden ist, fördern die Pumpwerke das Abwasser über Druckrohrleitungen zur Zentralkläranlage.

Der Bereich Stadtentwässerung der TBW reinigt hier täglich etwa 20 000 m3 Abwasser der Städte Wilhelmshaven und Schortens. Im Durchschnitt transportiert das Hauptpumpwerk Süd pro Stunde bis zu 2000 m3 Abwasser zur Zentralkläranlage. Bei starkem Regen erhöht sich die Fördermenge auf 40 000 m3 Wasser. Eine Feinrechenanlage hält Grob- und Faserstoffe zurück. Ungefähr 300 m vom Hauptpumpwerk Süd erfolgt auf der anderen Seite des Ems-Jade-Kanals eine Mengenmessung in der Druckrohrleitung DN1400. Das analoge Messsignal konnte nicht per Kabel an die im Hauptpumpwerk Süd befindliche SPS angebunden werden, weil sich das Untergraben des als Schifffahrtsweg fungierenden Ems-Jade-Kanals als schwierig erweist.

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Frank Jakobs, der für die Automatisierung der Kläranlage und der Pumpwerke zuständig ist, berichtet: „Bei der Suche nach einer Lösung für dieses Problem bin ich auf einer Messe auf die Funktechnik von Phoenix Contact aufmerksam geworden.“ Als Kabelersatz kommen nun zwei PSI-Bluetooth-Konverter zum Einsatz, die das Sensorsignal direkt in das Profibus-Liniensystem des Hauptpumpwerks integrieren. „So lässt sich die Aufgabenstellung wirtschaftlich umsetzen“, bilanziert Jakobs.

Zum Einzugsgebiet der Zentralkläranlage, die einen Einwohnergleichwert von 160 000 hat, zählen das Stadtgebiet von Wilhelmshaven, die Ortsteile Sengwarden und Fedderwarden sowie die Nachbarstadt Schortens. Das Klärwerk Wilhelmshaven wurde 1974 in Betrieb genommen. Nach einigen Um- und Neubauten arbeitet es heute als moderne mechanisch-biologische Abwasser-Reinigungsanlage.

Wie Funktechnik den Pumpenschacht überwacht, lesen Sie auf der nächsten Seite.

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