Maßnahmen gegen Lieferengpässe Fünf-Punkte-Plan: VFA sorgt sich um Arzneimittelversorgung

Quelle: VFA Lesedauer: 2 min

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Zur Sicherung der Arzneimittelversorgung hat der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland (VFA) einen Fünf-Punkte-Plan vorgelegt. Mit Hilfe der Maßnahmen sollen künftig Lieferengpässe vermieden werden.

Der VFA fordert die Politik mit Blick auf aktuelle Lieferengpässe zum Handeln auf.
Der VFA fordert die Politik mit Blick auf aktuelle Lieferengpässe zum Handeln auf.
(Bild: frei lizenziert / Pixabay)

Mit einem Fünf-Punkte-Plan will der VFA Lieferengpässen bei der Arzneimittelversorgung in Deutschland entgegensteuern. Dabei geht das Papier deutlich über das Sofortprogramm der Bundesregierung mit einer zeitweisen Erhöhung der Erstattungsbeiträge für einzelne Medikamente hinaus.

„Das Problem ist weder neu, noch ist es überraschend. Es wird schon lange davor gewarnt, dass beispielsweise Antibiotika oder Schmerzmittel fehlen könnten“, sagt Han Steutel, Präsident des VFA. „Doch passiert ist fast nichts. Dass die Politik jetzt handelt, ist überfällig. Hektik ist jedoch nicht hilfreich. Was wir brauchen ist eine strukturelle und nachhaltige Lösung, um die Medikamentenversorgung von morgen in Deutschland zu sichern.“

Der Fünf-Punkte-Plan im Einzelnen:

  • Um überhaupt frühzeitig handlungsfähig zu sein, muss laut VFA Transparenz über die Lagerbestände und Warenströme von Arzneimitteln hergestellt werden. Nur wenn bekannt sei, wie lange Vorräte im Zweifel ausreichen, könne rechtzeitig gegengesteuert werden. Dabei helfen soll das bestehende System Securpharm. Damit wäre jederzeit ablesbar, wo welche Packung gerade gelagert wird – oder veräußert wurde.
  • Systematische Stresstests für Lieferketten: Stellt sich bei einem solchen heraus, dass die Abhängigkeiten von einzelnen Standorten und Vorleistungsproduzenten oder Technologiezulieferern zu groß sind, müssen die Risiken dem Fünf-Punkte-Plan zufolge minimiert werden. Dazu zählt insbesondere, dass Lieferverträge mit mehr als nur einem Arzneimittelhersteller geschlossen werden sollten oder zumindest honoriert werde, wenn ein Hersteller seine Lieferstrukturen gegen Störungen absichert.
  • Bei besonders kritischen Wirkstoffen soll eine strategische Bevorratung für Notfallsituationen die notwendige Zeit verschaffen, um anderweite Lösungen zu organisieren. Bestehende Regelungen sollten kritisch hinterfragt werden. Am Ende des Prozesses sollte eine Liste mit produktionsrelevanten Wirkstoffen sowie Vor- und Hilfsprodukten stehen, deren Lagerhaltung Unterbrechungen abfedern könnten.
  • Die Rückholung von Produktion nach Deutschland ist dem Verband zufolge nicht zielführend. Besser sollt die Attraktivität für Investitionen in international wettbewerbsfähige Produktionskapazitäten für innovative Arzneimittel verbessert werden. So könnten moderne und flexible Produktionsstätten am Standort Deutschland ausgebaut werden, um Reservekapazitäten für Krisenzeiten vorzuhalten.
  • Der Branchenverband betont, dass weiterhin die Souveränität über die benötigten Technologien in der Arzneimittelentwicklung und deren Herstellung benötigt werden. Würden nach den Generika auch die innovativen Arzneimittel vom Standort Europa verdrängt, dann komme zu möglichen Lieferschwierigkeiten obendrein die Abhängigkeit von anderen Regionen in der Entwicklung von Arzneimitteln und deren Produktion hinzu.

Das Positionspapier „Arzneimittelengpässe – Fünf-Punkte-Plan“ im Detail.

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