Smart Process Manufacturing Kongress 2019 So funktioniert durchgängiges Engineering im modularen Anlagenbau wirklich

Redakteur: Anke Geipel-Kern

Wie das P&ID zur Datendrehscheibe und zum Informationstool im modularen Anlagenbau wird, zeigen Wolfgang Welscher von X-Visual Technologies und Dr. Michael Nussbaumer, vom Anlagenbauer Pruess in ihrem Vortrag auf dem Smart Process Manufacturing Kongress.

Anbieter zum Thema

Wolfgang Welscher ist Geschäftsführer von X-Viisual in Berlin.
Wolfgang Welscher ist Geschäftsführer von X-Viisual in Berlin.
(Bild: X-Visual)

Dem Thema Integrated Engineering im Anlagen Life Cycle widmet sich eine der Fachsessions auf dem Smart Process Manufacturing Kongress am 24. und 25. September. Das Piping & Instrumentation Diagram (P&ID) ist das Lebenszyklusdokument einer Anlage und enthält neben den Apparaten und Aggregaten alle Antriebe, Aktoren und Sensoren einer verfahrenstechnischen Anlage. In aktuellen Anlagenkonzepten hat sich die Anzahl der Sensoren und Aktoren vervielfacht. Damit wächst der Anteil der Automatisierung und Software exponentiell. Der Trend hin zu flexiblen und modularen Anlagen erfordert neue Softwarekonzepte, die verschiedenste Fahrweisen der Anlage ermöglichen.

Derzeit erstellt der Verfahrenstechniker eine Funktionsbeschreibung in Textform. Diese Information überführt der Automatisierungstechniker in Schrittkettendiagramme und anschließend in Softwarecode. Das ist sehr fehleranfällig, da sich das P&ID sehr oft ändert aber die Anpassung der Funktionsbeschreibung unterbleibt. Die besondere Herausforderung ist es, die verfahrenstechnische Sicht und sicherheitstechnischen Anforderungen in die begriffliche Welt der Automatisierungstechnik zu transportieren.

Event-Tipp der Redaktion Erleben Sie auf dem 3. Smart Process Manufacturing Kongress (SPM) am 24. und 25. September in Würzburg zukunftsweisende Impulse sowie lösungsorientierte Best Practices zum Thema Digitalisierung in der Prozessindustrie. Von Digitalem Engineering, über Data Analytics und Predictive Maintenance, Virtual und Augmented Reality bis hin zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Blockchain in der Chemie oder Pharmaindustrie - auf diesem Kongress tauscht sich die Community der Prozessindustrie aus. Hier erhalten Sie Orientierung, Ideen und Lösungsvorschläge.

Wie sich Betriebszustände direkt im P&ID zeigen lassen

Ein Ansatz besteht darin, die Betriebszustände direkt im Fließbild zu definieren und zu visualisieren. Daraus lassen sich die Funktionsbeschreibung, Prozessschrittketten und Teile des MTPs (Module Type Package) direkt ableiten und ein Programmcode schneller erzeugen. Die Kommunikation zwischen Verfahrenstechnik und Automatisierung wird verbessert und der Anwender kommt in wenigen Schritten zu einer aussagekräftigen Dokumentation der Anlagenzustände. Darüber hinaus können diese Informationen direkt in Betriebsanleitungen, Sicherheitsanleitungen nd Handbücher einfließen.

In einem Praxisbeispiel von Pruess, einem mittelständischen Anlagenbauer für die Bereiche Pharma und Food, zeigen die Referenten die konkrete Umsetzung dieses Ansatzes und geben einen Ausblick über Möglichkeiten und das zukünftige Potenzial.

(ID:46028663)