GEMÜ Workshop Prozessregelung mit Remote Control und Fernservice

Redakteur: Reinhard Kluger

Wie sich Prozessregelungen aus der Ferne einstellen lassen, das kann man in einem Workshop lernen. Anhand von praktischen Beispielen wird der Anwender dabei Schritt für Schritt durch das Thema geführt.

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Wann haben Sie das letzte Mal eine Regelung problemlos in Betrieb genommen? Die Ausgangssituation dabei ist meist wie folgt: Im Rahmen einer flexiblen Automatisierung werden immer mehr Steuerungs- und Regelungsaufgaben dezentralisiert. Dies bedeutet in der Anlage vor Ort werden verstärkt autarke Regelkreise mit integrierten Prozessreglern installiert. Ein solcher Aufbau entlastet zentrale Steuereinheiten von Regelaufgaben.

Bei einem geschlossenen Regelkreis (Prozessregelung) wird der Istwert, die Regelgröße x, eines Systems ständig gemessen und mit dem Sollwert, der Führungsgröße W, verglichen. Die Differenz zwischen beiden Größen ist die Regeldifferenz xd. Abhängig von der gemessenen Differenz wird ein Stellvorgang, Stellgröße y, am Regelventil eingeleitet, um die Regeldifferenz zu minimieren und die Regelgröße der Führungsgröße anzugleichen. Bei der Regelung handelt es sich deshalb um einen geschlossenen Wirkungsablauf.

Eine Regelung lässt sich wie folgt charakterisieren:

  • Genauigkeit der Regelung,
  • Regelstrecke und deren Einflussfaktoren,
  • Reglertyp (2-Punkt, 3-Punkt, P, PI, PD, PID),
  • Regelaufgabe (Druck, Temperatur, Füllstand, Durchfluss, ph-Wert…) sowie
  • Regelbereich des Ventils (Kv und Kvs-Wert).

Das Problem: Die Auslegung eines Regelkreises, das entsprechende Anlagenlayout und die Auswahl aller dafür benötigten Komponenten hängt auch von der angestrebten Genauigkeit der Regelung ab. Je enger die Toleranzen der Regelung desto präziser müssen die Komponenten arbeiten und desto höher muss die Reproduzierbarkeit sein. Enge Toleranzen für eine Regelung bedeuten, dass die Ventilauswahl und Ventilauslegung besonders sorgfältig erfolgen muss:

  • Genaue Berechnung des benötigten minimalen und maximalen Kv-Wertes,
  • Auslegung des Ventils und der Regelgarnitur auf diesen optimalen Regelbereich,
  • Auswahl des richtigen Reglertyps und Reglers,
  • Auswahl des richtigen Messgerätes zur Messung der Prozessgröße,
  • Auswahl und Einstellung des richtigen Messbereichs des Messgerätes sowie
  • exakte Einstellung des Regelverhaltens auf die Regelstrecke.

Die Lösung: Fachreferenten der Müller Appatatebau begleiten den Anwender in einem Workshop Schritt für Schritt durch den Aufbau, Anschluss, die Inbetriebnahme und Optimierung einer Durchflussregelung. Er ist dann in der Lage, eine Regelstrecke für eine Maschine aufzustellen.

Die Anwendung: Temperaturregelung von Kunststoffspritzgussmaschinen. Die Werkzeuge von Kunststoffspritzgussmaschinen müssen für eine optimale Qualität der gefertigten Produkte immer auf einem auf den Kunststoff und das jeweilige Werkstück abgestimmten Prozesstemperatur gehalten werden. Die Temperierung der Werkzeuge geschieht in der Regel durch einen variablen, kombinierten Kühl-/Heizkreislauf mit Öl und/oder Wasser. Dazu wird ein Durchflussmesser GEMÜ 3030 mFlow eingesetzt sowie ein Schrägsitz-Regelventil GEMÜ 554. Die Regelung der Durchflussmenge und der Ventilstellung übernimmt der Stellungsregler mit integriertem Prozessregler GEMÜ 1436 cPos.

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