Kabelführungssystem aus Hochleistungskunststoff Partikelfreie Führung von Strom- und Datenleitungen

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Reinraumtaugliche Energieketten der Serie "e-skin flat" entsprechen auch nach 1,5 Jahren Dauereinsatz und 60 Millionen Doppelhüben noch der höchsten Reinraumklasse. Zu diesem Ergebnis kommt ein Test, den Igus gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) in einem Reinraumlabor durchgeführt hat.

Staubwischen im Wohnzimmer kann nervig sein. Kaum freut man sich über blitzblanke Oberflächen, sind schon wieder erste Staubkörner da. Ähnlich geht es Herstellern von Displays und Halbleitern. Jedoch mit schwerwiegenderen Konsequenzen. Denn jeder noch so winzige Partikel, für das Auge unsichtbar, kann Elektronikbauteile beschädigen. In der strengsten Reinraumklasse, ISO-Klasse 1 nach DIN 14644-1, dürfen sich deshalb in einem Kubikmeter Umgebungsluft höchstens zehn Partikel der Größe von 0,1 Mikrometern befinden – das entspricht 0,0001 Millimetern. Um diese Reinheit zu erreichen, müssen alle Zulieferer von Bauteilen für Reinraum-Produktionsanlagen strengste Anforderungen erfüllen.

Igus hat für diese Zwecke das flache Kabelführungssystem "e-skin flat" aus abrieboptimiertem Hochleistungskunststoff entwickelt. Es soll in bewegten Produktionsanlagen für eine sichere und partikelfreie Führung der Strom- und Datenleitungen sorgen und erreicht damit die Tauglichkeit für ISO-Klasse 1.

Die Reinraum-Energiekette "e-skin flat" ist laut Firmenangaben ideal für Roboter und andere Automationsanlagen in der Elektronikproduktion geeignet, zum Beispiel im Bereich Halbleiter und Displayfertigung. Wie es in einer Pressemitteilung heißt, sind sie so abriebfest, dass Verunreinigungen durch Schwebepartikel kein Thema mehr sind.

Um zu testen, wie stark der Partikelabrieb des Hochleistungskunststoffes nach langem und intensivem Einsatz ist, hat Igus einen Versuchsaufbau gestartet. Teil eins des Experiments fand dabei im hauseigenen Labor statt. Die Energiekette bewegte sich in einer Umgebung mit normaler Staub- und Schmutzbelastung rund anderthalb Jahre lang und führte in dieser Zeit 60 Millionen Doppelhübe aus.

Teil zwei des Versuchs fand im Reinraumlabor statt, das Igus gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA), seit über 17 Jahren Entwicklungs- und Zertifizierungspartner von Igus, in Köln realisiert hat. Herzstück sind drei Laminar-Flow-Boxen mit Hochleistungsfiltern, die Tests in unkontaminierter Luft ermöglichen. Dort bewegte sich die ausgediente e-kette 100 Minuten lang. Sensoren detektierten die Partikelkonzentration in der Umgebungsluft. „Selbst nach 60 Millionen Doppelhüben hat unsere e-kette e-skin flat immer noch die höchste Reinraumklasse erreicht“, freut sich Andreas Hermey, Entwicklungsleiter E-Kettensysteme bei Igus. „Eine Erkenntnis, die Betreibern von Reinraumproduktionen zusätzliche Sicherheit bietet.“

Die Modulbauweise erlaubt bei einem Defekt das Auswechseln einzelner Module. Zudem erlaubt die Modulsteckweise, Einzelprofile miteinander zu verbinden. Das Kabelführungssystem wächst so mit den Anforderungen und garantiert Investitionssicherheit. In Kombination mit dem speziell abgestimmten Chainflex-Verseilgebilde bietet das Komplettsystem laut Hersteller eine hohe Ausfallsicherheit. Zudem verfügt das Komplettsystem über eine weltweit anerkannte Zertifizierung der renommierten US-amerikanischen Organisation Underwriters Laboratories (UL).

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