Hygienemonitoring Maldi-Tof-Massenspektrometrie ermöglicht schnellere Reaktionszeiten

Autor / Redakteur: Frank Kugler / Anke Geipel-Kern

Suchen Sie für ihr Hygienemonitoring eine für die Routine geeignete Methode, die schnell und genau ist? Die Maldi-Tof-Massenspektrometrie (Matrix Assisted Laser Desorption/Ionisation – Time Of Flight) sagt Ihnen innerhalb weniger Minuten, ob Oberflächen Gefahr durch Verkeimung droht und mit welchem Keim Sie es zu tun haben.

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Die ankommenden Signale werden in Abhängigkeit ihrer Flugzeit (Time Of Fight) zu einem Massenspektrum umgeschrieben. Da sich Mikroorganismen in ihren Massenspektren unterscheiden, bietet dies die Grundlage für eine Keimidentifizierung.
Die ankommenden Signale werden in Abhängigkeit ihrer Flugzeit (Time Of Fight) zu einem Massenspektrum umgeschrieben. Da sich Mikroorganismen in ihren Massenspektren unterscheiden, bietet dies die Grundlage für eine Keimidentifizierung.
(Quelle: Biomerieux)

Die mikrobiologische Oberflächenkon-trolle gehört in der Pharmaproduktion zum Standard und ist durch nationale und internationale Regelwerke und Normen (EU-GMP, USP, ISO, FDA) vorgeschrieben. Eingesetzt werden die herkömmlichen biochemischen oder molekularbiologischen Identifizierungsmethoden und neuerdings auch die Maldi-Tof-Massenspektrometrie, eine automatisierte Methode, die viele Vorteile aufweist.

  • Zur Durchführung der Prüfungen wird nur wenig Verbrauchsmaterial benötigt, da bis zu 48 Proben auf einem einzigen Target bearbeitet werden können und die Menge der benötigten Chemikalien (z.B. Matrix, Ameisensäure) gering ist.
  • Es ist keine Verdachtsdiagnose des Keimes notwendig und alle Mikroorganismen – ausgenommen Hefen und Schimmelpilze – werden auf die gleiche Weise und mit nur wenigen Bearbeitungsschritten vorbereitet.
  • Der bedeutendste Vorteil ist die Schnelligkeit, mit der ein Identifizierungsergebnis generiert wird. Bereits wenige Minuten nach Eingabe des Targets in das Gerät liegt es vor.

Schnelles Hygienemonitoring

Vor allem bei der Auswertung von Proben aus dem Hygienemonitoring führt eine zügige Bearbeitung der Hygieneproben zu (evtl.) verkürzten Standzeiten der Produktionsanlagen und kann sich deshalb schnell bezahlt machen. Liegt das Identifizierungsergebnis schneller vor, kann das untersuchte Equipment, Personal oder Produkt zeitnah freigegeben werden.

Oder es können Reinigungsvalidierungen schneller abgeschlossen und damit Räume zügiger freigegeben werden. Bei Auftreten von Aktionsgrenzen kann gezielt Ursachenforschung betrieben werden. Dies kann wiederum Einfluss auf das Reinigungsprozedere haben.

Trotz hoher Geräteanschaffungs- und Unterhaltungskosten ist das System aus der Routine nicht mehr wegzudenken. So können viele Proben innerhalb kürzester Zeit bearbeitet und sofort gute Ergebnisse erhalten werden. Erfahrungsgemäß werden Staphylokokken, Mikrokokken aber auch Pseudomonaden und Enterokokken mit guten Konfidenzwerten identifiziert. Vorausgesetzt der jeweilige Keim ist in der verwendeten Datenbank hinterlegt.

Schwierigkeiten bereiten einige Bakterien aufgrund ihrer Wachstumseigenschaften. Bilden sie schleimig wässrige Kolonien (z.B. Bazillen) oder weisen nur sehr feines Keimwachstum auf (z.B. Coryneforme Bakterien), werden zu wenige Massen detektiert. Das Gerät liefert kein Ergebnis und es muss auf andere Identifizierungssysteme zurückgegriffen werden. Vielversprechende Entwicklungen sind bei dieser Methode im Hinblick auf Messungen direkt von Originalproben, v.a. auf festen Nährmedien, zu erwarten, wie Messungen von Labor L+S ergaben.

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