Adiabatische Kühlung Die etwas andere Art zu kühlen

Autor / Redakteur: Günter Saß* / Wolfgang Ernhofer

Mit ihrer hohen Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Anwendungen und Klimazonen werden adiabatische Kühler in immer mehr Bereichen der Prozessindustrie eingesetzt – insbesondere bei Kühlaufgaben, die trotz hoher Umgebungstemperaturen einen engen Temperaturansatz benötigen. Und das mit nachhaltigem Erfolg bei der Energiebilanz, wie eine Industrieanlage in Norditalien demonstriert.

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Durch das Sprühen eines feinen Wassernebels wird die Luft gekühlt, bevor sie in den Wärmetauscher eintritt.
Durch das Sprühen eines feinen Wassernebels wird die Luft gekühlt, bevor sie in den Wärmetauscher eintritt.
(Bild: Bild: Alfa Laval)

Immer strengere Umweltanforderungen auf der einen, Kostendruck und immer höhere Qualitätsanforderungen auf der anderen Seite. Anwendungen, bei denen Wärme abgeführt werden muss, stellen die Prozessindustrie vor enorme Herausforderungen. Während Umweltverbände sich beim Thema Nachhaltigkeit auf die Umwelt konzentrieren, müssen die Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe Ökologie und Ökonomie zusammenbringen. Gefragt sind daher Lösungen, die Ressourceneffizienz mit Langlebigkeit verbinden. Hinzu kommt die Anforderung nach möglichst kurzen Amortisationszeiträumen und geringem Wartungsaufwand.

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Um Wasser, Energie und häufig auch Chemikalien zu sparen, verabschieden sich immer mehr Industrien von den herkömmlichen Kühltürmen. Gebaut zu Zeiten, in denen Wasser scheinbar endlos vorhanden war, weisen diese mittlerweile enorme Defizite auf. Der hohe Wasserverbrauch geht in der Regel mit einem hohen Behandlungs- und Energieaufwand einher, ehemals als vernachlässigbar angesehene Risiken einer Kontamination mit Legionellen können bei den heutigen Qualitätsanforderungen zu massiven Produktionsausfällen führen.

Einsatz bei hohen Umgebungstemperaturen

Als kosteneffiziente und ressourcenschonende Alternative zu den Kühltürmen setzen Unternehmen der Prozessindustrie häufig auf Trockenkühler, da diese aufgrund ihrer Effizienz und Zuverlässigkeit als nahezu perfekte Lösung erscheinen. Problematisch wird der Einsatz von Trockenkühlern jedoch, sobald es zu Anwendungen mit einem engen Temperaturansatz bei hohen Umgebungstemperaturen kommt. Ein Anforderungsprofil, für das Alfa Laval den adiabatischen Kühler Abatigo eingeführt hat, der auch unter derart hohen Anforderungen eine hohe Verfügbarkeit garantiert.

Durch das Sprühen eines feinen Nebels aus Wasser wird die Luft gekühlt, bevor sie in den Wärmetauscher eintritt. Dabei verhindert die geschlossene adiabatische Kammer, dass Wasser in den Wärmetauscher gelangt. Der Wärmetauscher bleibt daher vollständig trocken, wodurch der Lamellenblock konstruktionsbedingt vor Belagbildung und Korrosion geschützt ist.

Ein weiterer Vorteil für die Prozessindustrie ist die modulare Bauweise des adiabatischen Kühlers. Er basiert auf einem Konzept, bei dem abhängig vom Leistungsbedarf und der verfügbaren Stellfläche zwischen einem und 20 Ventilatoren pro Rückkühler verwendet werden können, und das in einer ein- oder zweireihigen Ausführung.

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