CO2-Reduzierung Sabic will als Erster Polycarbonat auf erneuerbarer Rohstoffbasis einführen

Redakteur: MA Alexander Stark

Sabic hat die Einführung des branchenweit ersten Polycarbonats (PC) auf zertifizierter erneuerbarer Rohstoffbasis bekanntgegeben. Das solle es dem Unternehmen selbst sowie Verarbeitern und Anwendern ermöglichen, in der Fertigung sowohl die CO2-Emission als auch den Einsatz fossiler Rohmaterialien zu reduzieren.

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Das Polycarbonat auf ISCC Plus zertifizierter Rohstoffbasis wird zunächst im Sabic-Werk Bergen op Zoom (Niederlande) hergestellt und künftig weltweit verfügbar sein
Das Polycarbonat auf ISCC Plus zertifizierter Rohstoffbasis wird zunächst im Sabic-Werk Bergen op Zoom (Niederlande) hergestellt und künftig weltweit verfügbar sein
(Bild: Sabic)

Düsseldorf – Als Teil seiner Trucircle-Initiative führt Sabic nun Polycarbonate auf erneuerbarer Rohstoffbasis ein. Einer Cradle-to-Gate-Lebenszyklusanalyse des Unternehmens zufolge, soll die Produktion von Polycarbonat unter Nutzung erneuerbarer statt rein fossiler Rohstoffe eine signifikante Verbesserung der CO2-Bilanz um bis zu 50 % ermöglichen, während sich die eingesetzten fossilen Ressourcen um bis zu 35 % reduzieren ließen.

Polycarbonate – oder spezifischer Lexan Kunststoffe – gehören zum Portfolio der technischen Thermoplaste des saudischen Konzenrs. Kunden können die neuen PC-Materialien auf zertifizierter erneuerbarer Rohstoffbasis mit bestehender Ausrüstung unter denselben Prozessbedingungen wie für traditionelles PV verarbeiten und auf diese Weise den Carbon Footprint ihrer Produkte verringern, teilte das Unternehmen mit.

Das Polycarbonat basiert auf erneuerbaren Rohstoffen der zweiten Generation, die nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelkette stehen, und in seiner Leistungsfähigkeit dem von Polycarbonaten aus fossilem Naphtha entsprechen. Bei der Entwicklung hat das Unternehmen mit der International Sustainability and Carbon Certification (ISCC Plus) Association zusammengearbeitet, um die Integration erneuerbarer Rohstoffe in seiner PC-Produktion nachzuweisen. Die entsprechenden Nachhaltigkeitsaussagen seien von unabhängigen Auditoren verifiziert worden. Als strategischer Wertschöpfungspartner ist außerdem Cepsa, ein multinationales Öl- und Gasunternehmen in Spanien, in das Projekt eingebunden und unterstützt den Hersteller mit erneuerbaren Vorprodukten aus seiner Produktion.

Die PC-Kunststoffe auf ISCC Plus zertifizierter Rohstoffbasis werden zunächst im Sabic-Werk Bergen op Zoom, Niederlande, hergestellt und künftig weltweit verfügbar sein. Sie eignen sich dem Unternehmen zufolge für Anwendungen in allen Marktsegmenten, in denen bereits traditionelle Polycarbonate eingesetzt werden, wie Fahrzeugbau, Konsumgüterindustrie, Elektrotechnik & Elektronik, Bauwesen und Medizintechnik.

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