Rohrreinigung Nicht-abrasive Rohrinnenreinigung mit Trockeneis ab DN 6

Redakteur: Dr. Jörg Kempf

Die Firma mycon hat Strahldüsen für die Reinigung von Rohrleitungssystemen entwickelt. Das Verfahren wird bereits seit drei Jahren mit Erfolg eingesetzt, beispielsweise für die Reinigung von Produktleitungen in der chemischen Industrie.

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Das TubeMaster-Verfahren bietet laut Hersteller klare Vorteile gegenüber der bisher gebräuchlichen Reinigung im Wasserhöchstdruckverfahren. Es entfällt das gesamte Auffangen bzw. die Entsorgung des Wassers, eine Trocknung ist ebenfalls nicht erforderlich. Die zu entsorgende Abfallmenge beschränkt sich ausschließlich auf die abgereinigten Stoffe ohne Fremdzusätze wie Wasser oder Sand.

TubeMaster ist eine Weiterentwicklung des Trockeneisstrahlverfahrens IceMaster, bei dem aus flüssigem Kohlendioxid gewonnene Trockeneispartikel mit einem Luftstrom gemischt und durch eine Düse auf die zu entschichtende Fläche gelenkt werden.

Die IceMaster-Düse wird in der Regel vor das Rohrende gehalten und eine spezielle Düse, die den Luft- und Trockeneisstrom an die Rohrwandungen lenkt, durch das Rohr geführt. Den Vortrieb der durch das Rohr gedrückten Düse übernimmt der Luftstrom, die Reinigungsleistung liegt zwischen drei und zwölf Metern pro Minute. Bei der Reinigung werden die abgereinigten Stoffe vom Luftstrom in Strahlrichtung ausgeblasen und können leicht aufgefangen und nach der Reinigung entsorgt werden. Die Reinigung ist schonend, es entstehen keine abrasiven Wirkungen. Aufgrund der starken Kältewirkung des Trockeneises können neben Kalk- und ähnlichen Ablagerungen auch Fette, Öle, Wachse, Lacke, Bitumen und andere Stoffe, die bei Kälte verspröden, aus den Rohren entfernt werden.

Reinigen auf engstem Raum

Die Reinigungsarbeiten mit diesem Verfahren sind auch auf engstem Raum möglich. Der Platzbedarf zur Einführung der Düse beträgt weniger als 1,00 m. Außer der Minimierung der Abfallmenge sorgt die trockene, schonende Reinigung in vielen Anwendungsfällen für reduzierte Anlagestillstandszeiten. In explosionsgefährdeten Bereichen wird Stickstoff als Strahlmedium eingesetzt.

Mit dem erprobten Verfahren können Leitungen von DN 6 mm bis DN 150 mm gereinigt werden. Die Reinigung mit Trockeneis wird je nach Gegebenheit mittels einer gebremst durch das Rohr geführten Düse, einem Lanzensystem oder, bei größeren Durchmessern, einem Robotfahrzeug durchgeführt. Als Strahlmittel werden bei einer Leitungslänge bis ca. 10 m Trockeneis eingesetzt und bei Leitungslängen bis ca. 1000 m oder bei Bedarf abrasive Strahlgranulate.

Spezielle Zusatzmittel werden zur Wirkungsverstärkung oder zur Verbesserung der Oberflächenqualität (Poliereffekt) verwendet. Das für das Trockeneis benötigte flüssige Kohlendioxid wird Flaschen, Flaschenbündeln oder Tanks entnommen. Hochleistungskompressoren erzeugen die Luftströme (z.B. 12 cbm/min. bei 12 bar) mit den notwendigen hohen Strömungsgeschwindigkeiten – im Düsenbereich oberhalb der Schallgeschwindigkeit.

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