Digitalisierungsstrategie Evonik gründet Unternehmen zur digitalen Weiterentwicklung

Redakteur: Wolfgang Ernhofer

Der Spezialchemiekonzern Evonik will Vorreiter in der chemischen Industrie sein und geht mit einer neuen Tochtergesellschaft die digitale Zukunft an: In der Evonik Digital GmbH bringt der Konzern dazu ein Team aus rund 20 Experten zusammen.

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Evonik will verstärkt auf neue, digitale Geschäftsmodelle und Strategien setzen. Dazu hat der Konzern ein Tochterunternehmen gegründet.
Evonik will verstärkt auf neue, digitale Geschäftsmodelle und Strategien setzen. Dazu hat der Konzern ein Tochterunternehmen gegründet.
(Bild: Dieter Debo / Evonik)

Essen – Unter dem Dach von Evonik entwickelt nun ein eigenes Unternehmen neue digitale Geschäftsmodelle und baut gezielt digitale Kompetenzen auf. Christian Kullmann, als stellvertretender Vorstandsvorsitzender für die Digitalisierungsstrategie zuständig, betont: „Die Digitalisierung bringt nicht nur neue Technologien mit sich. Sie schafft auch neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit und der Produktion. Es entstehen neue Geschäftsmodelle und Vertriebsmöglichkeiten. Evonik übernimmt hier in der chemischen Industrie eine Vorreiterrolle.“

In der neu geschaffenen Funktion des Chief Digital Officers (CDO) koordiniert Henrik Hahn nun die Digitalisierungsaktivitäten für den Konzern. Damit schafft sich das Spezialchemie-Unternehmen eine zentrale Anlaufstelle für den fachlichen Dialog, für Fragen zur Strategie sowie zu konzernweiten digitalen Innovationen. Hahn ist zudem Vorsitzender der Geschäftsführung der Evonik Digital.

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Chancen erkennen, Wandel aktiv gestalten

Das Expertenteam von Evonik Digital soll schnell, flexibel und mit viel Freiraum auch an der Umsetzung ungewöhnlicher Ideen arbeiten. Die Fachleute entwickeln digitale Konzepte und Lösungen und bringen sie nach erfolgreicher Prüfung auch im Konzern auf den Weg. Eine entscheidende Rolle spiele dabei die Zusammenarbeit mit namhaften Technologieunternehmen und aussichtsreichen Start-ups.

Digitalisierung verändert derzeit weltweit nicht nur das Geschäft mit Endkunden und Verbrauchern – längst gibt es entlang kompletter Produktions- und Lieferketten tiefgreifende Umwälzungen. Evonik will durch die bereichsübergreifende Digitalisierungsinitiative deshalb auch die eigene Wettbewerbsfähigkeit stärken und sich damit von anderen Unternehmen abheben. „Wir haben früh die Chancen erkannt, die in digitalen Geschäftsmodellen liegen. Den dafür notwendigen Wandel im Unternehmen gestalten wir ganz gezielt“, sagte Kullmann.

Erste Ergebnisse noch in diesem Jahr

Die neue Tochtergesellschaft hat ihren Standort im Zentrum von Essen und startete zu Jahresbeginn. Das Team geht aber nicht nur mit Digitalisierungsfachwissen an die Arbeit. Die Experten bringen auch internationale Erfahrung, eine starke Vernetzung und - neben Chemie, Ingenieurwissenschaften und Betriebswirtschaft - auch sozial- und medienwissenschaftliche Kenntnisse mit.

Event-Tipp der Redaktion In diesem Jahr steht der Digital Plant Kongress unter dem Motto „goes smart“ und stellt unter anderem Themen wie Smarte Produktion, Smart Supply Chain, Smart Maintenance, Smart Manufacturing oder auch Digitalisierung im Anlagen-Lifecycle in den Fokus. Weitere Informationen zur Veranstaltung am 11./12. Oktober 2017 finden Sie auf unserer Eventseite.

„Evonik will den Erfolg seiner Kunden umfassend unterstützen, gerade auch durch neue Produkte und Serviceangebote“, erläutert Henrik Hahn Schwerpunkte der künftigen Arbeit. „Dieser klare Kundenfokus ist für das Digitalisierungsteam zentral. Dazu gehört es dann auch, gemeinsam mit den Geschäftsgebieten digitale Geschäftsideen im gesamten Konzern zu identifizieren und deren Umsetzung tatkräftig zu unterstützen.“

Tipp der Redaktion Lernen Sie in unserer Spezialausgabe Prozessindustrie 4.0 mehr über die Prozessindustrie auf dem Weg ins digitale Zeitalter. Wo stehen Chemie & Co jetzt? Was braucht es, damit die Umsetzung von Industrie 4.0 einen Schub bekommt ? Die Spezialausgabe von PROCESS gibt einen umfassenden Überblick zum Trendthema Nummer eins

Bereits im Laufe des Jahres 2017 wollen die Experten erste konkrete Ergebnisse präsentieren. Zu den aktuellen Pilotprojekten gehört neben Plattformansätzen für E-Commerce auch die Do-it-yourself-Sensorik. Sie soll helfen, die Bedürfnisse von Endkunden beispielsweise für die Produktentwicklung früher und besser zu verstehen als bisher.

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