Dichtungstechnik und NachhaltigkeitMit Hand und Fuß: Sind Dichtungen unterschätzte Nachhaltigkeits-Champions?
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Vom ökologischen Fußabdruck hat jeder schon gehört – aber was hat es mit dem ökologischen Handabdruck auf sich? Warum wir die Rolle vergleichsweise kleiner Komponenten für die Defossilierung unterschätzen und welche Rolle Dichtungen in diesem Zusammenhang spielen.

Die Industrie feierte Wandertag scheint es: (Ökologische) Fußabdrücke und CO2-Rucksäcke halten nicht zuletzt mit der Neufassung der Corporate-Social-Responsibility-Richtlinie Einzug in Bilanzen und Chefetagen. Wieviel CO2 wird bei der Produktion von Gütern oder dem Bereitstellen von Services frei? Wo entstehen Emissionen und wie sehr belasten Vorprodukte und Rohstoffe die Umwelt? Dieser „Fußabdruck“ des eigenen Unternehmens ist der Elefant im Raum der Nachhaltigkeitsdiskussionen, reicht es doch nicht aus, einfach einen Ökostrom-Anbieter zu wählen und ein paar CO2-Zertifikate zu kaufen. Firmen müssen haarklein aufführen, welchen Umwelteinfluss etwa die Rohstoffbeschaffung, der eigene Energiemix oder sogar der Arbeitsweg der Mitarbeiter haben. Kein Wunder, dass da auch bei Komponentenzulieferern entsprechend genau hingesehen wird.
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Dicht und Digital
Mehr als dicht: Dichtungsexperte mit Lust auf Zukunft
Würde jemand erklären, pro Jahr auf fünf Millionen Meilen Autofahrt zu verzichten, würde man sein Engagement für die Umwelt bestaunen. Denselben Effekt für das Weltklima kann aber schon eine einzige kleine Dichtung haben, erklärt Daniel Goebel, Sales Director Aftermarket – für Compressor Solutions EMEA beim Dichtungsspezialisten EagleBurgmann: Denn rund 75 Tonnen Methan entweichen jedes Jahr an den Kompressoren, die in regelmäßigen Abständen Erdgas durch Pipelines pressen. Nicht nur, dass damit ein wertvoller Rohstoff und Energieträger einfach so in die Atmosphäre verschwindet, auch die Klimawirkung ist immens. Methan ist ein wesentlich potenteres Treibhausgas als das bekannte CO2, weshalb die Leckagen den Klimaeffekt von etwa 6000 Tonnen Kohlendioxid haben – und das Jahr für Jahr und für jeden einzelnen Kompressor.
Das wäre schon arg – aber tatsächlich stehen an einer Gaspipeline alle hundertfünfzig Kilometer Verdichterstationen mit typischerweise vier Kompressoren. Und alle sind nicht mehr ganz dicht… Zumindest war das bisher so: Mit EagleBurgmanns CobaDGS schafft eine neue Dichtungsgeneration Abhilfe. Endlich bleibt das Gas da, wo es hingehört – nämlich im Rohr. Kleine Ursache, große Wirkung.
Das ist es, was die Dichtungsspezialisten aus Wolfratshausen mit „Handabdruck“ beschreiben: „Durch Produkte und Services unsere Kunden nachhaltiger zu machen“, wie Goebel erklärt. Etwa, indem ein englisches Wasserwerk 8. 200 Tonnen oder acht Millionen Liter Trinkwasser pro Jahr einspart (genug für 187 Personen) – einfach bloß durch zwei unscheinbare Pumpendichtungen. Indem ein südamerikanisches Öl- und Petrochemieprojekt dank diamantbeschichteter Diamond Face-Dichtungen 14. 000 Tonnen Naphtha pro Pumpe einsparen kann. Oder eben, indem ein französischer Energiekonzern dem Methanaustritt an Erdgasverdichtern den Kampf ansagt.
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Noch ganz dicht? Na hoffentlich!
Kleine Komponente, großer Einfluss
Das Mittel zum Zweck in jedem Fall: Dichtungen. Also vergleichsweise kleine Bauteile, an die wahrscheinlich kaum jemand einen Gedanken verschwendet, wenn es um die Defossilierung großer Teile der Gesellschaft geht. Reisen, Essen, Heizen – alles soll sich ändern, heißt es. Die Industrie sowieso. Und da reden wir ausgerechnet über Dichtungen in großen Anlagen? Selbstverständlich, ist Goebel überzeugt: „Die Dichtung ist der Punkt in einer Maschine, Anlage oder Pipeline, an der Emissionen austreten, Verluste auftreten oder Verschmutzungen entstehen“, erklärt der Spezialist. „Unsere Produkte sorgen dafür, dass Medien „drinnen“ bleiben und keinerlei Verschmutzung auftritt“.
Das ist gar nicht so einfach: Typischerweise sind ausgerechnet Gleitringdichtungen, die Spezialität von EagleBurgmann, immer minimal undicht – nicht zuletzt, da die Lager meist durch das Medium selbst geschmiert werden. Da ist die Konstruktion einer echten „Zero-Emission“-Dichtung keine einfache Aufgabe. Gleichzeitig sind die Kunden dankbar und offen für verbesserte Lösungen.
Das zeigt sich etwa bei der Aiming for Zero Methane Emissions-Initiative: Dieses Projekt, dem sich führende Unternehmen der Öl-, Gas- und Petrochemie-Industrie wie BP, Chevron, Equinor, ExxonMobil, Petrobras und Shell angeschlossen haben, hat sich dem Kampf gegen Methanaustritte auf die Fahnen geschrieben und tritt mit entsprechenden Forderungen an die Komponentenzulieferer heran: “Viele unserer Kunden haben diese Initiative unterschrieben“, erklärt Goebel. Und auch, wenn Dichtungsspezialisten selbst keine Pipeline oder Raffinerien betreiben, ignorieren wollen sie diesen Trend nicht: „Wir sind als Supporter mit im Boot und unterstützen die Initiative mit passenden Lösungen Richtung Zero Emission.“
Hundertprozentige Dichtheit spart Treibhausgase
Passend heißt in diesem Fall wirklich hundert Prozent dicht – so wie die Gleitringdichtung CobaDGS, die zum wahrscheinlich ersten Mal eine wirklich dichte Alternative für die typischen gasgeschmierten Tandemdichtungen in Erdgas-Kompressoren bietet. Das Geheimnis: Die CobaDGS wird mit Stickstoff über eine separate Spülgaszufuhr versorgt – das sonst notwendige Entlüften des Kompressors kann so vermieden werden. Damit, sind die Entwickler überzeugt, spart schon eine einzelne Komponente so viel Emissionen ein, dass es dem CO2-Äquivalent von 10. 000 Autos entspricht.
Ein Riesengewinn für Umwelt und Klima – aber sind Unternehmen, die ja ihren Shareholder-Interessen verpflichtet sind, bereit, dafür in die Tasche zu greifen? Auf jeden Fall meint Goebel: „Die Motivation, ernsthaft etwas zu tun, ist gestiegen“, erklärt der Spezialist. Standen früher seitens der Betreiber die Aspekte Sicherheit und Total Cost of Ownership im Fokus, sei seit einigen Jahren das Thema Nachhaltigkeit gleichberechtigt auf die Agenda gerutscht – nicht zuletzt, da sich immer mehr Unternehmen zur Erreichung von Klimazielen verpflichten. Kommen dann noch Strafzahlungen oder teure Verschmutzungsrechte dazu, „ist ein Business Case leicht zu rechnen“, betont der Dichtungsexperte.
Nachhaltigkeit oder Wirtschaftlichkeit? Nur scheinbar ein Gegensatz!
Bei der CobaDGS etwa macht sich der Einsatz der Zero-Emission-Dichtung dank niedriger Gesamtbetriebskosten nach etwa fünf Jahren bezahlt – ein Wert, der sich dramatisch ändert, wenn eine CO2-Steuer ins Spiel kommt. Schon bei vergleichsweise geringen 25 Euro je Tonne Kohlendioxid hätte die CobaDGS nach bereits einem Jahr ihre Mehrkosten eingefahren, sind sich die Entwickler sicher.
Erzählen kann man viel: EagleBurgmann errechnet für Ihren konkreten Anwendungsfall den ROI einer neuen Gleitringdichtung
Das überzeugt auch anspruchsvolle Betreiber: So ließ sich Petronas in Malaysia haarklein vorrechnen, welchen Effekt neue Dichtungen für Klima und Geldbeutel haben „Die wollten einen konkreten Case: Wieviel Emissionen werden vermieden, wie hoch ist das Investment, wie rechnet sich das?“, erinnert sich Goebel. „Diese Art der „Visibility Study“ ist ein Service, den wir neben der Dichtungshardware anbieten, indem wir mit dem Kunden seine Anwendung betrachten und versuchen, ein tragfähiges Geschäftsmodell zu beschreiben.“
Nachhaltigkeit bedeutete eben auch ökonomisch nachhaltig – und, fast noch wichtiger: Auch sicher. Denn bei den klassischen Dichtungstugenden kann und darf es keine Abstriche geben, wie Daniel Goebel erklärt: „Besonders das Thema Sicherheit steht ganz oben – ich kann kein Zero-Emission Produkt einbauen, das dafür unsicher ist – da gibt es keinen Kompromiss!
Und auch Langlebigkeit gehört zur Nachhaltigkeit schon immer dazu. „Wir sind stolz darauf, wie viel wir schon immer zur Nachhaltigkeit unserer Kunden beitragen konnten, ohne das im großen Stil zu kommunizieren“, pflichtet ihm Barbara Braunstorfer, Senior Sales Director International Projects und Spezialistin für Energiewende-Projekte bei EagleBurgmann bei. Und tatsächlich warb das Unternehmen schon 1998 mit dem Slogan „Leakproof for a clean Environment“.
Auch in Zukunft sicher und dicht
Damit waren die Dichtungsspezialisten vielleicht für machen Kunden ihrer Zeit ein wenig voraus, räumt Braunstorfer ein – heute sind sie voll auf der Höhe. „Insbesondere bei bestehenden Anlagen lassen sich durch unterschätzte Bauteile große Potenziale heben – da brauchen wir uns nicht zu verstecken.“ Nicht zuletzt, da auch die "grünen" Wertschöpfungsketten der Zukunft nicht auf Dichtungen nach Maß verzichten können.
So etwa die Firma Vulcan Energy, die im Mittelrheingraben nach dem neuen Gold der Batterie-Ära schürft: Das Unternehmen, das heißes Tiefenwasser aus der Geothermie zur Gewinnung von Lithium nutzen will, hat bereits erste Pilotanlagen entwickelt. EagleBurgmann sitzt als Technologiepartner mit im Boot und hofft, wie Energiewende-Expertin Braunstorfer erklärt erklärt, auf erfolgreiche Testergebnisse: „Bisher können wir mit unseren Produkten alle Bedarfe und technischen Anforderungen abdecken und wollen das Projekt weiter unterstützen.“
Ob Wasserstoff oder Carbon-Capture: Ohne Dichtungen geht es nicht. Mit der CobaDGS ist erstmals hundertprozentige Dichtigkeit möglich – wir das geht, zeigt dieses Video:
Nicht aus dem Untergrund, sondern genau in die andere Richtung zielt das Carbon Capture and Storage (CCS) genannte Verfahre, bei dem CO2 in ehemalige Gaslagerstätten verpresst oder aber beim Carbon-Capture-and-Utilisation (CCUS) als Rohstoff genutzt wird: „Wir haben alle passenden Lösungen im Programm“, erklärt Braunstorfer. Keine einfache Aufgabe, da CO2 bei der Entspannung durch den Joule-Thompson-Effekt schlagartig und stark abkühlt und vereist – auch hier können die Diamond-Face-Dichtungen mit ihrem sehr kleinen Dichtspalt zum Einsatz.
Ohne Dichtungstechnologie geht es nicht
„Die Industrie muss sich ändern – und sie wird sich ändern. Sonst funktionieren grüne Mobilität und Energytransition nicht“ sagt die Projektspezialisten, die bei EagleBurgmann federführend die „neuen Märkte“ betreut. „Wir sind gut gewappnet, diese Reise zu begleiten. In den meisten Fällen haben wir schon heute die passenden Produkte im Programm, in einigen Fällen entwickeln wir diese mit unseren Partnern und dem Markt zusammen.“ Das ist auch beim Megatrend Wasserstoff der Fall.
Wobei, ganz so neu ist das Gas gar nicht, gibt Daniel Goebel zu bedenken: „Wasserstoff gibt es in jeder Raffinerie und fast allen Chemieanlagen – und natürlich gibt es da auch Dichtungen, die passen und funktionieren. Das ist bewährte Technologie“, so der Technologie-Spezialist.
Doch die Dimensionen und die benötigten hohen Drücke der Wasserstoff-Infrastruktur der Zukunft stellen tatsächlich ihre eigenen Anforderungen an Dichtungen und Co.. „Die neuen Anwendungen, Betriebsbedingungen und Mengen brauchen Anpassungen der Dichtungstechnologien.“ Dann sind aber auch Megaprojekte, wie das Saudische Neom, das pro Tag 650 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren soll, möglich. Auch hier sind die Wolfratshausener Dichtungsexperten als Innovationspartner gefragt. Und selbst, wenn der Wasserstoff gar nicht als H2-Molekül zum Nutzer kommt, sind Dichtungen gefordert, etwa wenn das Gas für den Transport zur Ammoniak-Erzeugung genutzt wird.
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Pumpen und Verdichter
Abgesaugt und eingepresst: Pumpen und Fluidik für Carbon-Capture
„Dichtungen haben einen Rieseneinfluss“, ist sich auch Braunstorfer sicher. Darauf, dass Prozesse zuverlässig und wirtschaftlich ablaufen. Aber eben auch darauf, dass sie ohne Gefahr für Mensch und Umwelt durch austretende Medien bleiben oder sogar perspektivisch grün werden. Es sind manchmal die unscheinbaren Komponenten, die den größten Handabdruck hinterlassen.
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