Energie-Infrastruktur Klimaneutrales Chemiedreieck Bayern: Ausbau von Wasserstoff- und Stromnetzen elementar

Quelle: FfE München |

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Der Abschlussbericht der Studie „Trans4In – Energietransformation im Chemiedreieck Bayern” wurde in Burghausen vorgestellt. In der vom Bund geförderten Studie wurden mit dem „Wasserstoffpfad“ und dem „Strompfad“ zwei Szenarien und sich daraus ergebende Anforderungen betrachtet.

Eine Studie zeigt die Entwicklung des Energieverbrauchs und die daraus folgenden Anforderungen an die Infrastruktur im Chemiedreieck Bayern auf.
Eine Studie zeigt die Entwicklung des Energieverbrauchs und die daraus folgenden Anforderungen an die Infrastruktur im Chemiedreieck Bayern auf.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

Die Unternehmen im Chemiedreieck Bayern haben Transformationsstrategien zur Erreichung der Klimaneutralität entwickelt. Im Rahmen der Studie „Trans4In-Energietransformation im Chemiedreieck Bayern“ wurden die unternehmensindividuellen Strategien zusammengefasst und in zwei regionale Szenarien übersetzt. Damit werden die Entwicklung des Energieverbrauchs und die daraus folgenden Anforderungen an die Infrastruktur transparent gezeigt.

Im Szenario „Wasserstoffpfad“ gingen die Unternehmen für ihre standortspezifischen Transformationsstrategien von der Verfügbarkeit eines zukünftigen überregionalen Wasserstoffnetzes aus, während im Szenario „Strompfad“ eine vollständige Vor-Ort Erzeugung durch Elektrolyse angesetzt wird. „Der Wasserstoffbedarf liegt im Wasserstoffpfad im Jahr 2050 mit 5,5 TWh/a in ähnlicher Größenordnung wie der derzeitige Erdgasbedarf von 5,7 TWh/a.“, ordnet Serafin von Roon (Geschäftsführer der FfE) die Zahlen ein. „Im Strompfad produzieren die Unternehmen den benötigten Wasserstoff selbst. Die Energie dafür wird folglich über das Stromnetz bezogen und die Stromnetzanschlussleistung wird von 0,6 GW im Jahr 2019 auf 2,1 GW im Jahr 2050 mehr als verdreifacht. Beim Wasserstoffpfad verdoppelt sich die Stromnetzanschlussleistung lediglich auf 1,2 GW, weil der Großteil des Wasserstoffs außerhalb des Standorts produziert und über Rohrleitungen angeliefert wird.“

Im beiden Szenarien entsteht ein erheblicher Energiemehrbedarf. Dieser begründet sich in der Substitution von energetisch genutzten Koppelprodukten, die bisher vor Ort beispielsweise aus Rohöl gewonnen werden, in einer langfristig weiter steigenden Wirtschaftsleistung sowie in der Umstellung des Produktportfolios auf grüne Produkte.

Die Transformation des Chemiedreiecks stellt große Herausforderungen an die Unternehmen. Deswegen fordern die Projektpartner Bayernets, Bayernwerk, Tyczka Hydrogen und Wacker mehr Engagement der Politik: Notwendig sind die Initiierung eines Umsetzungskonzeptes durch die politischen Entscheider sowie die Beschleunigung beim Ausbau der Erneuerbaren Energien und Planungs- und Genehmigungsverfahren. In Verbindung mit dem konkreten politischen Auftrag zum Aufbau eines Wasserstoffnetzes kann damit die Transformation erfolgreich beschritten werden.

Die Studie wurde im Rahmen des Leitprojekts Transhyde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und durch die Projektpartner fachlich unterstützt. Transhyde ist eines von drei Leitprojekten des BMBF, die zur Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie auf den Weg gebracht wurden. Es soll Hemmnisse aufzeigen sowie deren Lösungen für den Wasserstofftransport entwickeln.

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