Übersicht: O-Ring-Dichtungen Darum ist der O-Ring so entscheidend
Der O-Ring gilt in der betriebswirtschaftlichen ABC-Analyse als typisches C-Teil – in der Sprache des Einkäufers also ein geringwertiges, standardisiertes und damit austauschbares Produkt. Diese Einschätzung ändert sich erfahrungsgemäß immer dann, wenn ein ‚geringwertiger‘ O-Ring an einer kritischen Stelle des Betriebs undicht wird.
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O-Ring-Ausfälle verursachen durch direkte und indirekte Folgekosten jährlich Schäden in Millionenhöhe – durch den Stillstand von Maschinen und Anlagen, aufgrund von Rückrufaktionen, wegen kaum bezifferbarer Umweltschäden. Schlimmer als der direkte Schaden können für die betroffenen Lieferanten die daraus erwachsenden Imageprobleme sein, darauf weist Bernhard Richter vom O-Ring Prüflabor Richter hin.
Die beste Möglichkeit, Fehler bei der Auslegung zu vermeiden? Ganz einfach: Man muss aus Fehlern lernen. Die ‚Lieblingsfehler‘ hat Richter mithilfe einer Auswertung von über 500 durchgeführten Schadensanalysen so identifiziert: Mängel bei der konstruktiven Nutgestaltung 20,1 %, Montagefehler 9,5 %, falsche Werkstoff- oder Rezepturwahl 8,8 % und damit Ausfall durch einen chemischen Angriff 8,3 % bzw. Probleme bei einer kurzzeitigen Überhitzung 7,1 %.
Einen erheblichen Teil dieser Ausfälle könne man mit einem angemessenen Aufwand bei konstruktiver Auslegung und bei der Werkstoff- bzw. Lieferanten-Auswahl vermeiden, so die Überzeugung der Fachleute des Prüflabors. Dabei stünden die hierfür erforderlichen Kosten in keinem Verhältnis zu den Schäden bei eventuell auftretenden Ausfällen. „Worauf der Betreiber ebenfalls achten sollte, das ist die Rezeptur des O-Rings, also auf die beispielsweise im EPDM- oder im NBR-Elastomer enthaltenen Mischungsbestandteile. Eine gute Qualität zeigt sich auch in einem hohen Polymeranteil“, so Richter. Die Erfahrung zeigt: Präzisions-O-Ringe sollte man beim Spezialisten ordern.
Einsatz bei tiefen Temperaturen
Die FFKM-Werkstoffe Perlast ICE G75LT und Perlast ICE G90LT setzen Maßstäbe im Einsatz bei extrem tiefen Temperaturen, wie COG berichtet. Diese Hightech Werkstoffe sind überall dort anwendbar, wo hohe und/oder tiefe Temperaturen vorhanden sind und gleichzeitig aggressive chemische Einflüsse herrschen. Hierzu zählen u.a. Anwendungen in der Öl- und Gasindustrie, der chemischen Prozesstechnik, in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie, der Bio-Analytik sowie in der Luft- und Raumfahrttechnik.
Normale FFKM-Werkstoffe können nur bis etwa -15 °C eingesetzt werden – für bestimmte Anwendungen ist das zu wenig. Die neuen Perlast ICE Compounds erreichen hingegen durch eine spezielle Veränderung der molekularen Polymerstruktur eine langanhaltende Dichtungsleistung im Tieftemperatureinsatz, die dadurch eine Tieftemperaturbeständigkeit bis -46 °C (TR 10 Wert von -32 °C) und bei hohen Drücken bis unter -80 °C ermöglicht.
Dichtung für Gasphasenabscheidung
Das Kalrez PV9100 von Angst + Pfister wurde speziell für Anwendungen bei Ätz- und Abscheidungsprozessen in der Dünnschichttechnologie entwickelt. Dieses Material verfüge über hervorragende Dichtungseigenschaften beispielsweise in der plasmaunterstützten chemischen Gasphasenabscheidung PECVD (plasma-enhanced chemical vapour deposition) und der physikalischen Gasphasenabscheidung PVD (physical vapour deposition).
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